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Mareks Todfeind

Mareks Todfeind

Titel: Mareks Todfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstand und deshalb nur mit den Schultern zuckte.
    Zu Hilfe kam mir Juric. Er sagte etwas, und der Typ mit der Kappe drehte sich zu ihm um.
    Koscher kamen mir die Burschen nicht vor. Der »Zopf« trug einen verwilderten Bart, der allerdings nur aus dünnen Strähnen bestand. Seine Nase saß etwas schief im Gesicht, und der kalte Blick seiner Augen ließ mich nicht los.
    Sein Kumpan flüsterte ihm etwas zu. Der andere nickte. Er sprach mich an.
    »Tourist?«
    »Ja.«
    »Wo willst du hin?«
    Sein Englisch war holprig, aber zu verstehen. »Ich mache nur eine Pause.«
    »Gut. Dann fahr schnell wieder. Hier gibt es eigentlich wenige Touristen.«
    »Einer muss ja damit anfangen.«
    »Hau nur ab!«
    Es war eine letzte Warnung gewesen. Danach verschwanden die beiden Typen und fuhren los. Sofort entstand wieder eine Staubwolke vor dem Lokal.
    »Vampire waren das nicht«, sagte ich.
    Juric stand hinter der Theke und kraulte sein Kinn. Er sah jetzt wieder etwas besser aus. Das Erscheinen der Männer hatte ihn schon geschockt. »Richtig, das waren sie nicht. Aber Freunde von mir könnten sie auch nie werden.«
    »Stimmt.« Ich drehte mich auf meinem Stuhl so, dass ich die Beine ausstrecken konnte. »Was wollten sie denn? Wenn ich mich nicht getäuscht habe, erwähnten sie den Namen Vargas. Stimmt das?«
    »Ja, das ist wahr. Sie wollten wissen, wo sie ihn finden können. Ich habe ihnen den Weg zu seinem Haus beschrieben. Was blieb mir anderes übrig?«
    »Ihnen macht auch keiner einen Vorwurf. Nur Trage ich mich, was sie dort wohl wollen.«
    »Das haben sie nicht gesagt.«
    »Sie sind bestimmt nicht freiwillig gekommen, um Vargas ihr Blut zu spenden.«
    Beinahe hätte Juric gelacht. »Nein, nein, das auf keinen Fall. Aber man darf nicht vergessen, dass wir alle hier Vargas nicht als Vampir gekannt haben. Er gehörte zwar nicht zu uns, aber er selbst sah sich als Geschäftsmann an.«
    »Tatsächlich? Welche Geschäfte bevorzugte er denn?«
    »Das weiß ich nicht. Da hat er sich auch nie richtig ausgelassen. Der Begriff ist ja dehnbar.«
    »Sehr richtig. Haben Sie nicht spekuliert?«
    »Das schon. Einige hier aus dem Ort haben an Waffen gedacht. Oder auch an Drogen und Menschenhandel. Das eine ist ebenso lukrativ wie das andere, denke ich.«
    »Ich auch.« Nach dieser Antwort stand ich auf.
    »Wo wollen Sie denn hin?«
    »Mich umschauen. Das sagte ich Ihnen schon. Außerdem möchte ich gern meinen Freund Frantisek Marek finden.«
    »Wissen Sie denn, wo Sie suchen müssen?«
    »Sie werden mir den Weg zu Vargas’ Haus beschreiben.«
    Der Wirt schluckte zunächst, bevor er flüsterte: »Wissen Sie denn nicht, wie gefährlich das ist?«
    »Doch, das weiß ich schon. Aber ich bin kein Mensch, der gern herumsitzt und wartet.«
    »Das kann ich auch verstehen.«
    »Jedenfalls bin ich vor Anbruch der Dunkelheit wieder zurück.«
    »Hoffentlich nicht als Vampir«, flüsterte Juric.
    »Keine Sorge, mein Blut ist mir zu kostbar. Das möchte ich gern selbst behalten...«
    ***
    Frantisek Marek hatte ja eigentlich den Käfer nehmen wollen, sich dann jedoch für eine andere Fahrmöglichkeit entschieden, auch wenn diese nicht so bequem war. Dafür jedoch wesentlich unauffälliger.
    Er »lieh« sich ein Fahrrad aus.
    Keines dieser modernen Mountain Bikes, sondern eine alte Schaukel, die nur drei Gänge besaß, wovon keiner funktionierte. Aber das merkte Frantisek erst später.
    Und so musste er kräftig in die Pedale treten, um voranzukommen. Wo dieser Vargas sein Haus gebaut hatte, das wusste er. Der Wirt hatte ihm die Strecke gut beschrieben. Ein normaler Weg führte nicht dorthin. Der hätte erst auf Kosten des Hausbesitzers noch angelegt werden müssen. Dazu hatte Vargas keine Lust.
    Sein Haus war vom Ort aus nicht zu sehen, weil zwischen dem Dorf und ihm ein kleiner Wald wuchs. Nicht unbedingt hoch, mehr ein Gebüsch, aber durchaus als Sichtschutz geeignet.
    Marek nutzte es aus. Er fuhr querfeldein. Da er nicht mehr der Jüngste war, fiel es ihm verdammt schwer, denn einen festen Boden, wie eine Straße, gab es nicht. Er musste quer durch das Gelände, und das war nicht eben leicht.
    Hinzu kam die Schwüle, die wie ein Druck über der Gegend lag und auch seinen Körper nicht verschonte. Schon nach einer kurzen Strecke verfluchte er seinen Einfall, aber er war schon so weit gefahren, dass er nicht aufgeben wollte.
    Er fuhr langsamer und hatte auch keine Zeit, sich um die Umgebung zu kümmern. Sein erstes Etappenziel war der schmale Waldrand,

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