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Mareks Todfeind

Mareks Todfeind

Titel: Mareks Todfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesehen haben.«
    »Dass er ein Vampir ist, fiel Ihnen aber nie auf – oder?«
    »Nein«, flüsterte Juric erstaunt. »Wir gehen zwar mit dem Begriff Vampire vorsichtig um, aber niemand wusste so recht, ob es sie nun gibt oder nicht. Meistens waren es nur Gerüchte.«
    »Die sind ja nun vorbei.«
    »Leider.«
    Ich trank wieder einen Schluck Wasser und stellte noch eine Frage, deren Antwort mich interessierte.
    »Ihnen ist wirklich hier nichts aufgefallen? Es wurde nie jemand gebissen und zum Vampir gemacht?«
    »Nein.«
    »Keine Hinweise?«
    Juric musste nachdenken. Er schaute dabei gegen die Decke, als wollte er die dunklen Balken zählen. »Wenn man es genau nimmt, dann schon, denn wir haben hier in der letzten Zeit sehr viele Fledermäuse fliegen sehen. Und das sind ja auch Vampire – oder nicht?«
    »Stimmt.«
    »Sie tauchten hier vermehrt auf. Aber fragen Sie mich nicht nach Vargas. Ihn umgab immer ein Geheimnis. Außerdem stammt er nicht von hier. Er hat nur ab und zu hier gewohnt.«
    »Genau damit wären wir beim Thema«, sagte ich.
    »Ach. Wieso?«
    »Ich würde gern erfahren, wo sich das Haus des Vampirs befindet. Weit von hier?«
    Eine Antwort, mit der ich etwas hätte anfangen können, erhielt ich nicht. »Sie wollen dorthin?«
    »Ich spiele mit dem Gedanken.«
    Karl Juric blies mir seinen Schnapsatem ins Gesicht. »Das ist aber nicht gut.«
    »Warum nicht?«
    »Dann wäre Dunai hier ohne Schutz.«
    »Stimmt. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich sehr schnell wieder zurück sein werde. Bei Anbruch der Dämmerung bin ich hier, um Vargas zu erwarten. Er wird sicherlich seinen Durst und seinen Hunger stillen wollen.«
    Der Wirt nickte. »Klar, Sie sind ja nicht gekommen, um hier den Schutzengel zu spielen, der sich auf das Dach eines Hauses setzt und Wache hält.«
    »So ähnlich sehe ich das auch.«
    »Und Sie wollen wirklich nicht warten, bis Frantisek Marek hierher zurückkehrt?«
    »Hat er denn eine Zeit genannt?«
    »Nein, das konnte er nicht.«
    »Eben. Es kann auch sein, dass ich ihn treffe. Dann lösen sich die Probleme sowieso.«
    Ich hatte mir fest vorgenommen, mir Vargas’ Haus anzuschauen und wollte Juric nach dem genauen Weg fragen, als wir beide abgelenkt wurden. Das Geschehen lief nicht hier ab, sondern draußen vor dem Lokal. Es hörte sich ganz so an, als hätte ein Wagen neben meinem gehalten.
    So war es auch.
    Karl Juric war aufgestanden. Er schaute durch das Fenster und flüsterte einige Worte, die ich nicht verstand.
    »Was ist los?«
    »Da kommen zwei Fremde zu uns.«
    jetzt drehte auch ich mich um. Ein Blick nach draußen reichte mir aus. Ich sah den BMW und erinnerte mich daran, dass der Wagen mich überholt hatte. Dabei hatte einer der beiden Männer sehr intensiv in meinen Golf geschaut.
    »Kennen Sie die Leute?«
    »Nein, sie sind mir fremd. Ich bin wirklich nicht froh über diesen Besuch, das können Sie mir glauben.«
    »Warten Sie doch erst mal ab.«
    »Ja, ja, das muss ich wohl.«
    Ich hatte die beiden Männer nicht gesehen. Der Winkel war zu schlecht gewesen. Ich bekam sie erst zu Gesicht, als sie die Tür heftig aufstießen und das Lokal betraten wie zwei Typen, die gekommen waren, um Schutzgeld zu erpressen.
    Schnell schauten sie sich um. Sahen mich am Tisch sitzen, stutzten für einen Moment, dann war ich uninteressant für sie, weil sie wohl erkannt hatten, dass ich nicht zu den Dorfbewohnern zählte.
    Vom Alter her waren die Männer um die 30 herum. Sie trugen dunkle Kleidung. Der eine hatte seine Haare mitten auf dem Kopf zu einem Zopf gebunden – er war wohl Beckham-Fan –, der andere Typ trug eine Baseball-Kappe und schien ansonsten einen kahlen Kopf zu haben, denn um die Kappe herum sah ich nur die glänzende Haut.
    Karl Juric hatte sich hinter die Theke zurückgezogen. Er stand zwar an seinem Arbeitsplatz, doch er machte alles andere als einen glücklichen Eindruck. Der Ausdruck seiner Augen verriet, dass er Furcht vor seinen Gästen hatte.
    Sie sprachen mit ihm. Das heißt, es war nur einer, der redete. Was sie sagten, verstand ich nicht, aber ich horchte schon auf, als der Name Vargas fiel.
    Der Gastwirt gab Antwort. Er redete schnell und bewegte dabei auch seine Hände.
    Die Männer hörten zu und deuteten ihre Zufriedenheit an, als sie mit den Händen auf die Theke schlugen. Dann zogen sie sich zurück. Irgendwie störte ich sie, denn beide blieben vor meinem Tisch stehen.
    Mir wurde eine Frage in einem sehr barschen Ton gestellt, die ich allerdings nicht

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