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Mareks Todfeind

Mareks Todfeind

Titel: Mareks Todfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den er ziemlich außer Atem erreichte. Mit schwerfälligen Bewegungen stieg er aus dem Sattel. Dabei zitterte er so stark, dass er das Rad nicht mehr halten konnte.
    Es fiel zu Boden, und Marek ließ es liegen. Andere Dinge waren jetzt wichtiger.
    Er musste Luft schöpfen und hatte das Gefühl, sie überhaupt nicht zu atmen, so dick und schwer kam sie ihm vor. Hinzu kam die Hitze, unter der er noch immer litt, obwohl er am Himmel keinen grellen Sonnenball mehr entdeckte.
    Marek wünschte sich, in das kalte Wasser eines Pools zu springen, doch das blieb ein Traum. Er streifte nicht mal seine Jacke ab, unter der er die Waffen verbarg.
    Ein etwas schlechtes Gewissen hatte er schon. Eigentlich hätte er auf John Sinclair warten müssen. Der Geisterjäger war bestimmt schon eingetroffen, denn im Stich gelassen hatte er ihn nie. Hier aber trieb ihn die Neugierde voran und auch der Wille, etwas in die Reihe zu bringen. Er brauchte nur an die kleinen Wunden in seinem Gesicht zu denken, da wuchs der Hass, den er gegen Vargas empfand.
    Er hinterfragte allerdings auch diese Person. Wieso war Vargas zu einem Blutsauger geworden? Was hatte ihn dazu verleitet? Wer hatte es getan, er war schließlich nicht als Vampir auf die Welt gekommen. Auch darauf wollte er Antworten finden.
    Zwar hing das Laub noch an den Zweigen und Ästen, aber die lange Trockenheit hatte ihm das frische Aussehen genommen. Es war vertrocknet, und wenn er die Blätter zwischen seinen Fingern zerrieb, rieselten sie als Staub zu Boden.
    Bisher hatte er das Haus noch nicht zu Gesicht bekommen. Er musste erst noch das Hindernis aus Niedrigwald und Büschen überwinden, um einen Blick auf das Ziel werfen zu können.
    Da er nicht wusste, ob man die Umgebung vom Haus her beobachtete, ging Marek sehr vorsichtig zu Werke. Raschelnde Geräusche konnte er nicht vermeiden. Dafür hielt er die Bewegungen in Grenzen. Er wich natürlichen Hindernissen so gut wie möglich aus und wollte auch nicht den gesamten Grüngürtel durchqueren, sondern sich eine Stelle suchen, von der aus er einen guten Blick auf das Haus hatte.
    Noch vor einigen Monaten war hier ein Rinnsal durch die Landschaft geflossen, ein schmaler Bach von den Bergen kommend. Sein Bett war in der Hitze ausgetrocknet, wobei der Grund nicht mal feucht, sondern völlig hart war.
    Das war der Ort, den Marek gesucht hatte. Von hier aus hatte er einen guten Blick nach vorn, und er sah schräg gegen das einsam stehende Haus, das aus dunklen Steinen errichtet worden war. Nicht schwarz, sondern von einer bestimmten grauen Farbe, die den Bau aussehen ließ wie eine kleine Festung.
    Auf dem Mauerwerk lag ein flaches Dach. Es gab auch keine erste Etage. Der Bau erinnerte mehr an eine sehr stabile Laube, die auch in einem Garten hätte stehen können. Und es führte kein Weg zu ihm. Wer Vargas besuchen wollte, der musste über eine Wiese mit hohem Gras und wilden Blumen fahren.
    Reifenspuren entdeckte Marek nicht. Er stellte auch fest, dass dieses Haus nur an einer Seite freilag. An den Seiten und am hinteren Teil wuchs der Wald doch recht nahe heran.
    Es gab eine Tür. Es gab auch Fenster. Vorn am Eingang und seitlich ebenfalls. Aber es gab kein Durchsehen für Marek, denn vor die Scheiben waren entweder Rollos oder Vorhänge gezogen worden.
    Der Pfähler grinste. Wäre er an Stelle des Blutsaugers gewesen, dann hätte er es ebenso gehalten. Nur kein Sonnenlicht hineinfallen lassen. Sich tagsüber so gut wie möglich verbarrikadieren.
    Was tat Vargas im Moment?
    Marek war Vampirkenner genug, um sich eine Antwort auf diese Frage zu geben. Vampire hassen das Sonnenlicht. Es zerstörte sie. Auch das Licht des Tages war nicht gut für sie. Also zogen sie sich in den hellen Zeiten zurück und warteten auf die Dunkelheit. Erst dann kam ihre Zeit. Dann brachten sie den Schrecken und begaben sich auf die Jagd nach Menschenblut.
    Noch war es nicht dunkel. Zwar zeigte der Himmel eine schwere Decke, aber es war kein richtiges Wetter für Vampire, und genau darauf setzte Frantisek. Er spielte mit dem Gedanken, sich dem Haus zu nähern. Vielleicht gelang ihm doch ein Blick ins Innere. Die Vorstellung, einen schlafenden Vampir vorzufinden und ihm vom Fenster aus eine geweihte Silberkugel durch den Schädel zu schießen, faszinierte ihn.
    Marek entschloss sich. Er wollte das Risiko eingehen.
    Der schnelle Blick nach vorn und zur Seite hin.
    Er war allein!
    Der Pfähler wagte es. Mit langen Schritten lief er durch das hohe Gras, das ihm

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