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Mareks Todfeind

Mareks Todfeind

Titel: Mareks Todfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehängt hatte. Hier also gab es auch die Furcht vor den Blutsaugern.
    Noch immer zeigte sich kein Mensch auf der Straße. Man hatte meine Ankunft sicherlich gesehen, weil sich die Leute hinter den Scheiben die Nasen platt drückten, aber es kam niemand nach draußen, um mich anzusprechen. Ich war gespannt, wie die Wirte reagieren würden, und ich freute mich natürlich auch auf Frantisek Marek.
    Geschlossen war die Tür zur Gaststätte. Allerdings nicht abgeschlossen, und so konnte ich eintreten.
    Über das Aussehen im Inneren des Raumes war ich nicht verwundert. Ich kannte mich da von früheren Besuchen her aus. Diese Gaststätten sahen irgendwie immer gleich aus.
    Frantisek Marek erwartete mich nicht. Da machte ich mir keinen Kopf. Wahrscheinlich befand er sich in seinem Zimmer, das sicherlich in der ersten Etage lag.
    Trotzdem war ich nicht allein. Ich hörte ein Geräusch, das nicht weit entfernt von mir aufklang. Es war das Quietschen einer Tür. Wenig später sah ich hinter der alten Theke einen Schatten, der sich auf mich zubewegte. Ich erkannte einen Mann. Er war ziemlich groß, auch recht knochig und blieb abwartend stehen.
    »Hallo...«, sagte ich und hob einen Arm. »Sie können ruhig kommen, ich tue Ihnen nichts.«
    Der Mann wartete ab.
    Es konnte sein, dass er mich nicht verstanden hatte, denn ich hatte Englisch gesprochen. Mir fiel ein, dass die Menschen in dieser Gegend oft die deutsche Sprache verstanden, da vor einigen Jahrhunderten Deutsche nach Rumänien eingewandert waren und manche rumänischen Städte auch deutsche Namen hatten.
    »Ich suche Frantisek Marek!«
    Damit hatte ich mich eingeführt, denn der große Mann stellte sofort eine Frage. »Sind Sie John Sinclair?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Dann seien Sie herzlich willkommen.«
    Die Erleichterung konnte ich einfach nicht überhören. Der Mann verlor auch seine Starre. Er löste, sich vom Tresen und kam mit ausgestreckter Hand auf mich zu. Dabei sprach er davon, wie froh auch er war, dass ich endlich eingetroffen war.
    Ich setzte mich erst mal hin und lehnte nicht ab, als mir der Wirt, der sich mir als Karl Juric vorgestellt hatte, ein kühles Getränke anbot. Auf diese große Flasche Mineralwasser hatte ich wirklich gewartet, um mir den Staub aus der Kehle zu spülen.
    Juric setzte sich zu mir an den Tisch. Auch er löschte mit Wasser seinen Durst, mischte es allerdings mit einem selbst gebrannten Schnaps, um wenigstens etwas Geschmack zu haben, wie er sagte.
    Er ließ mich gar nicht zu Wort kommen, sondern berichtete mir in holprigem Deutsch, was Marek erlebt hatte.
    Die Hälfte davon war mir neu. So erfuhr ich, dass nicht dieser Vargas im Sarg gelegen hatte, sondern der Totengräber des Ortes, der zu einem Vampir geworden war.
    Juric trank den Schnaps jetzt pur und flüsterte: »Es gibt sie also, Herr Sinclair. Es gibt sie wirklich. Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber man kommt nicht daran vorbei. Wir haben es mit den echten Blutsaugern zu tun.«
    »Das ist wohl wahr. Deshalb bin ich auch hier. Mich würde eines nur interessieren.«
    »Bitte.«
    »Wo finde ich meinen Freund Frantisek Marek?«
    Karl Juric bekam große Augen. »Hier ist er nicht«, erklärte er mit leiser Stimme.
    »Das weiß ich inzwischen.«
    »Er wollte gehen!«, flüsterte Juric. »Er hat sich nicht davon abhalten lassen, ehrlich.«
    Das passte mir gar nicht, aber ich zeigte es nicht, sondern hakte sofort nach. »Wohin ist er denn gegangen?«
    Juric zuckte mit den Schultern. »Genau kann ich das nicht sagen. Er wollte sich draußen umschauen. Er ist ja der Pfähler«, sprach er mit feuchter Zunge. »Er hat keine Angst vor den Blutsaugern. Er hat uns gezeigt, wie es geht, uns aber auch vor ihnen gewarnt. Nur sind wir nicht wie er, das muss man auch verstehen. Wir haben uns so gut wie möglich gegen einen Angriff geschützt.« Er hob den rechten Zeigefinger. »Ich sage Ihnen, dass Vargas nicht tot ist. Er lebt. Er hat sich zurückgezogen. Davon bin ich überzeugt.«
    »Gut. Und wo könnte das sein?«
    Der Gastwirt hob die Schultern. »So genau weiß ich das nicht, ehrlich. Aber er besitzt nicht weit von hier ein Haus, in das er sich hin und wieder zurückgezogen hat. Er hat es vor einigen Jahren bauen lassen, um die Tage am Wochenende hier zu verbringen. Bestimmt hält er sich dort versteckt. Manchmal hat er auch Leute zu sich kommen lassen, und sie sahen, das sage nicht nur ich, verdammt gefährlich aus. Der Meinung sind auch die Leute hier gewesen, die sie

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