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MargeritenEngel (German Edition)

MargeritenEngel (German Edition)

Titel: MargeritenEngel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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genervt.
    »Schon klar«, erwidert Rik.
    Die Stimmung zwischen den beiden wird immer gereizter. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Eigentlich bin ich in erster Linie erstaunt darüber, wieso Kevin dieses Freizeitzentrum kennt. Natürlich habe ich auch schon davon gehört, aber ich habe keine Ahnung, wie es dort aussieht. Ich wusste nicht mal, dass es so einen Verein gibt.
    »Für so was hat mein Engelchen ohnehin keine Zeit.« Kevin klingt bestimmt, als wenn es von seiner Seite nichts mehr darüber zu diskutieren gäbe.
    »Für ein bisschen Sport sollte man immer Zeit haben. Es ist ein guter Ausgleich.«, wendet sich Rik an mich. »Die Leute in dem Zentrum sind wirklich nett. Ich habe den Kurs erst angefangen. Vielleicht kommst du einfach mal vorbei und probierst es?«
    »Vielleicht«, nuschle ich. »Wann findet der denn statt?«
    »Immer mittwochs, 20 Uhr.«
    Kevin schiebt eine Hand unter mein Shirt und spielt an meiner Brustwarze. Ich versuche, ihn aufzuhalten, als sein Mund bereits meinen Hals traktiert.
    »Kevin«, seufze ich und versuche, mich von ihm zu befreien.
    »Ich habe den geilsten Kerl der Welt«, raunt Kevin. »Und wenn er so schamhaft ist, macht mich das ganz besonders an.«
    Ich muss nicht hinsehen, um zu wissen, dass Kevin und Rik sich ansehen. Unbehaglich rutsche ich hin und her.
    »Okay, Zeit für mein Bett«, ruft Rik lachend. Sein Lachen klingt anders als zuvor. Angespannt, vielleicht ein wenig genervt. Er nimmt sein Handy.
    »Das war das erste, was ich mir gemerkt habe. Die Nummer eines Taxiunternehmens, nachdem ich mich total verlaufen hatte«, sagt er kopfschüttelnd, dann bestellt er das Taxi.
    Auf der einen Seite ist es schade, dass Rik geht. Im Gegensatz zu den meisten anderen von Kevins Freunden ist er wirklich sympathisch. Auf der anderen Seite bin ich mittlerweile nur noch damit beschäftigt, Kevins Angriffe abzuwehren. Das macht mich verrückt. Ich weiß, dass so was vor Gästen ziemlich schäbig ist. Trotzdem genieße ich es, denn ich bin sicher, wenn Rik erst weg ist, sind es Kevins Hände auch.
    Selbst auf dem Weg zur Tür hält er mich umklammert. Sein Versuch, mich hochzuheben, ist ungeschickt. Fast fallen wir beide hin. Mein Gesicht flammt auf, denn ich weiß, dass er mich tragen kann. Das hat er in der Küche auch geschafft.
    »Ich glaube, ich brauche den Yoga-Kurs«, sagt Kevin und greift sich stöhnend in den Rücken. Es ist nur gespielt, aber es ändert nichts an der Wirkung. Ich schäme mich.
    »Du solltest einfach mal mehr als drei Stück Paprika und zwei Scheiben Möhren zusammen mit fünf Reiskörnern essen«, erwidert Rik trocken.
    »Das könnte ich meinem Körper nicht antun«, brummt Kevin genervt.
    »Immer noch dein Kapital?«, zischt Rik und verdreht die Augen.
    Kevins Blick kann ich nicht deuten. Riks Anspielung verstehe ich nicht, aber die Stimmung ist merklich verändert.
    »Überleg dir die Sache mit dem Yoga. Das würde dir bestimmt gut tun«, sagt Rik zum Abschied zu mir. Seine Hand löst erneut dieses Kribbeln aus.
    »Wir sehen uns.« Rik grinst und deutet ein Winken an.
    Die Tür fällt ins Schloss. Kevin lässt mich los und geht ins Schlafzimmer. Ich folge ihm. Er zieht sich aus und geht an mir vorbei ins Bad. Ich starre ihm hinterher. Als er zurückkommt, legt er sich ins Bett.
    »Kevin?«, frage ich irritiert.
    »Ich bin verdammt müde, Bengt«, stellt er klar. »Entweder du kommst auch ins Bett oder du lässt es. Ich will jetzt jedenfalls schlafen!«
     

 
    Kapitel 4
     
    Telefongespräche
     
     
    »Ich habe die Küche aufgeräumt.« Kevin steckt seinen Kopf durch die Tür. Ich muss nicht hinsehen, um zu wissen, dass er grinst. Aber ich finde das nicht lustig. Nicht nach dem Streit, den wir bis eben noch hatten. Am Ende habe ich mich schmollend ins Wohnzimmer zurückgezogen.
    Ich bin immer noch sauer. Sauer auf ihn, aber vor allem auf mich. Weil ich gegen seine Argumente nicht ankomme, weil er alles so hindrehen kann, dass ich am Ende ein schlechtes Gewissen habe. Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als den Raum zu verlassen und mich schmollend zurückzuziehen. Fernseher an und die Welt mit einem Liebesfilm ausblenden.
    »Hast du gehört? Ich habe abgewaschen und den Müll rausgebracht.«
    »Toll. Willst du jetzt ein Fleißbienchen?«, brumme ich und halte den Blick starr auf den Bildschirm gerichtet.
    »Guckst du schon wieder so einen Kitschfilm? Die kannst du doch bald alle auswendig.« Kevin lacht leise. Er kommt näher und setzt sich auf

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