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MargeritenEngel (German Edition)

MargeritenEngel (German Edition)

Titel: MargeritenEngel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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das wirklich nicht machen«, sage ich leise.
    »Ist kein Problem«, erwidert er lächelnd.
    »Na, dann macht ihr zwei das mal. Ich fahre derweil den PC hoch.« Kevin klingt genervt und verlässt die Küche, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Am liebsten würde ich ihm hinterhergehen, aber Rik hält mir das Fleisch vor die Nase.
    »Gibt es das heute?«, fragt er grinsend und wartet eine Antwort gar nicht erst ab. »Ich packe es erst mal in den Kühlschrank. Tut mir echt leid, dass ich dich hier so überfallen habe. Bei Kevin klang es, als wüsstest du Bescheid.«
    »Schon gut, ist nicht schlimm«, murmle ich und nehme zwei Dosen Erdnüsse heraus. Erdnüsse! Ich hasse diese Dinger. Angewidert stelle ich sie möglichst weit weg aus meinem Sichtfeld.
    Schweigend packen wir den Rest aus. Ich schaue auf die Uhr. Eigentlich ist es noch zu früh zum Kochen, aber ich weiß nicht, was ich sonst machen soll. Außerdem hoffe ich, dass ich Rik damit aus der Küche vertreibe. Seine Gegenwart macht mich seltsam nervös. Ich nehme ein Schneidebrett aus dem Schubfach und das scharfe Messer.
    »Fängst du schon an, zu kochen?« Rik sieht mich interessiert an.
    Ich nicke und schnappe mir das Gemüse.
    »Soll ich dir helfen?«
    »Kevin wartet auf dich. Ihr wolltet euch doch was angucken«, erwidere ich tonlos. Ich würde lieber allein kochen. Vor allem möchte ich nicht, dass Kevin schlechte Laune bekommt. Es ist ja in erster Linie sein Besuch, nicht meiner.
    »Das können wir später auch noch. Ich koche gern und ich bin ein hervorragender Karottenschäler. Der Beste, den du dir vorstellen kannst«, brüstet er sich und wedelt mit dem Beutel Möhren vor meiner Nase herum. Sein Gesichtausdruck bringt mich zum Lachen.
    »Hey, lachst du mich etwa aus? Du hast dich von meinen Fähigkeiten ja noch gar nicht überzeugt!«, brummt er und klingt beleidigt.
    »Sorry«, murmle ich unsicher und verstumme augenblicklich.
    »Sorry? Das war nur Spaß. Her mit dem Schäler, damit ich es dir beweisen kann.« Rik stößt mich in die Seite. Er lächelt, seine Augen blitzen. Ich grinse ihn an und reiche ihm das gewünschte Utensil.
    »Na, dann überzeug mich mal, weltbester Karottenschäler«, erwidere ich belustigt.
    »Du legst die Latte aber hoch. Von weltbester war nicht die Rede.« Er seufzt theatralisch und nimmt die erste Mohrrübe.
    Rik schält, ich schneide die Paprika klein. Ich weiß nicht, wieso, aber er verbreitet eine angenehme Stimmung. Trotzdem gleiten meine Gedanken immer wieder zu Kevin, dem das bestimmt nicht gefällt.
    »Wie lange seid ihr zusammen?«
    »Ein Jahr… mehr oder weniger«, antworte ich knapp.
    »Der Kevin… Wer hätte das gedacht, dass er es mal so lange mit nur einem Mann aushält.«
    »Man muss eben nur den Richtigen finden.« Ich fühle mich unbehaglich, denn Rik starrt mich unverhohlen an.
    »Wahrscheinlich hast du recht. Das wird es wohl sein. Ich freue mich für ihn.«
    »Wie lange habt ihr euch nicht mehr gesehen?«, frage ich, während ich die große Pfanne aus dem Schrank hole.
    »Keine Ahnung. Ist eine Ewigkeit her. Nachdem er mit David zusammengekommen ist, haben wir uns aus den Augen verloren.«
    Der Klang seiner Stimme macht mich stutzig. Ich schaue ihn an, aber Rik scheint sich voll und ganz auf die Möhren zu konzentrieren. Ich würde gern nachfragen, aber wir kennen uns nicht. Vermutlich geht es mich auch nichts an. Im Übrigen ist der Gedanke an David auch für mich nicht besonders angenehm.
    »Vor mir war er mit David zusammen«, flüstere ich.
    »Hm«, sagt Rik tonlos. »Kevin hat mich vor ein paar Wochen auf den blauen Seiten angeschrieben. Es war Zufall. Ich hatte erst kurz vorher meinen Account wieder aktiviert. Eigentlich eher aus Spaß. Na ja, ich habe halt ein paar Leute gesucht. Ist immer doof, wenn man in eine fremde Stadt zieht und niemanden kennt.« Er grinst mich schief an.
    »Was machst du denn hier?«, frage ich und hoffe, dass ich nicht zu neugierig bin. Ich hole das Fleisch wieder aus dem Kühlschrank. Das brate ich zuerst an, aber vorher muss ich es in kleine Stücke schneiden.
    »Und, was sagst du zu meiner Möhre?«, fragt er und wedelt mit einer besonders großen und dicken Mohrrübe vor meiner Nase herum. Ich schlucke heftig und spüre, wie ich rot anlaufe.
    »Super… Hast den Titel verdient«, entgegne ich. Mein Mund fühlt sich ganz trocken an. Ich hoffe, er hat nicht bemerkt, dass mein Kopfkino eine ganz andere Assoziation heraufbeschworen hat. Lachend fängt er an, die

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