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Margos Spuren

Margos Spuren

Titel: Margos Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green
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Bluefin-Flaschen, so gut es geht, mit Papierstreifen zusammenzuschieben und sie in einer Tüte zu sammeln, die wir später entsorgen. Der Teppich im Fußraum ist mit Mountain Dew, Bluefin und DietCoke getränkt, und wir versuchen die klebrige Soße mit den Servietten, die wir unterwegs mitgehen haben lassen, aufzuwischen. Doch hier ist eine ernsthafte Innenraumwäsche nötig, und die ist vor Agloe nicht drin. Radar hat recherchiert, was das Seitenteil kostet, das ich ersetzen muss : 300 Dollar plus Lack. Die Kosten dieser Reise schießen in die Höhe, aber ich kann den ganzen Sommer in der Praxis meines Vaters jobben, und abgesehen davon ist es ein geringes Lösegeld, um Margo zu befreien.
    Zu unserer Rechten geht die Sonne auf. Meine Wange blutet zwar noch, aber die Südstaatenflagge ist an der Wunde festgeklebt, so dass ich sie nicht mehr festhalten muss.
Fünfzehnte Stunde
    Ein dünnes Eichenwäldchen verdeckt die Maisfelder, die bis an den Horizont reichen. Die Landschaft verändert sich, doch sonst nichts. Autobahnen wie diese lassen das Land zu einem einzigen Vorort schrumpfen : McDonald’s, BP-Tankstellen, Burger King. Ich weiß, ich sollte das nicht gut finden und mich stattdessen nach den glücklichen Zeiten sehnen, bevor es Autobahnen gab, damals, als man an jeder Ecke mit Lokalkolorit und ortstypischer Folklore belohnt wurde … Aber mir gefällt es so. Mir gefällt die Beständigkeit. Mir gefällt es, dass ich fünfzehn Stunden reisen kann, ohne dass sich allzu viel verändert. Lacey schnallt mich mit zwei Gurten auf der hinteren Rückbank fest. »Du brauchst Ruhe«, sagt sie. »Du hast eine Menge mitgemacht.« Es ist ein Wunder, dass mir noch keiner Vorwürfe gemacht hat, weil ich im Kampf gegen die Kuh nichts getan habe.
    Während ich wegdämmere, höre ich zu, wie sie einander zum Lachen bringen – ich höre nicht, was sie sagen, aber die Satzmelodie, die Hebungen und Senkungen ihrer Sprüche. Es tut gut, einfach zuzuhören, einfach so im Gras zu liegen. Ich beschließe, falls wir rechtzeitig dort sind, aber sie ist nicht da, machen wir genau das : Wir fahren in die Catskills und suchen uns ein Plätzchen, wo wir uns ins Gras setzen und abhängen können, einfach nur reden und uns Witze erzählen. Vielleicht ist es die Gewissheit, dass sie am Leben ist, die alles andere wieder vorstellbar macht, selbst wenn ich nie einen Beweis dafür finde. Beinahe kann ich mir Glück ohne sie vorstellen. Beinahe kann ich mir vorstellen, dass ich sie gehen lassen kann. Die Verbundenheit unserer Wurzeln spüren, selbst wenn ich diesen einen Grashalm nie wiedersehe.
Sechzehnte Stunde
    Ich schlafe.
Siebzehnte Stunde
    Ich schlafe.
Achtzehnte Stunde
    Ich schlafe.
Neunzehnte Stunde
    Als ich aufwache, streiten Radar und Ben über einen Namen für den Wagen. Ben will ihn Muhammad Ali nennen, weil er wie Muhammad Ali einen Schlag kassiert und einfach weitermacht. Radar sagt, man kann einen Wagen nicht nach einer historischen Persönlichkeit benennen. Er findet, der Kleinbus soll Lurlene heißen, weil es richtig klingt.
    »Du willst ihn Lurlene nennen?«, fragt Ben entgeistert, und seine Stimme überschlägt sich. »Ist die arme Schüssel nicht genug gestraft?«
    Ich öffne einen Gurt und setze mich auf. Lacey dreht sich zu mir um. »Guten Morgen«, sagt sie. »Willkommen im schönen Staat New York.«
    »Wie viel Uhr ist es?«
    »Neun Uhr zweiundvierzig.« Sie hat einen Pferdeschwanz, aus dem sich die kürzeren Strähnen gelöst haben. »Wie fühlst du dich?«, fragt sie.
    Ich überlege. »Ich bin nervös.«
    Lacey lächelt mich an und nickt. »Ja, ich auch. Es kann noch so viel passieren, dass man sich gar nicht darauf vorbereiten kann.«
    »Ja«, sage ich.
    »Ich hoffe, du und ich bleiben diesen Sommer Freunde«, sagt sie. Aus irgendeinem Grund tröstet mich das. Man weiß nie, was einen tröstet.
    Als Nächstes schlägt Radar vor, dass das Auto Graue Gans heißen soll. Ich lehne mich ein Stück vor, damit mich alle hören, und verkünde : »Ich nenne ihn Kreisel. Je fester man ihn dreht, desto besser läuft er.«
    Ben nickt.
    Radar dreht sich um. »Ich finde, du sollst offizieller Sachen-Benenner sein.«
Zwanzigste Stunde
    Ich sitze mit Lacey im ersten Schlafzimmer. Ben fährt. Radar ist Lotse. Ich habe den letzten Stopp verschlafen, wo sie eine Karte des Bundesstaats New York gekauft haben. Agloe ist nicht verzeichnet, aber nördlich von Roscoe gibt es nur fünf oder sechs Kreuzungen. Ich hatte immer gedacht, der

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