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Marianne & David (German Edition)

Marianne & David (German Edition)

Titel: Marianne & David (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reimund J. Dierichs
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Marianne ihn mit ihrer Nörgelei zur Weißglut trieb, was dazu geführt hätte, dass noch ein Dutzend mehr Torpedos durch seinen Schädel gerast wären. Zu seiner Überraschung ließ der Druck nach der ersten Tasse Kaffee nach.
    „ Daavid?“ Das klang nach einer verhalten vorgetragenen Frage. Eine absolute Ausnahme, die ihn aufhorchen ließ.
    „ Ich weiß, dir geht es nicht gut. Kopfschmerz kann grässlich sein. Ich weiß dass aus eigener Erfahrung. Aber...“
    Er war erstaunt. Mehr als das. Hatte er noch dieselbe Frau vor sich sitzen, die Frau, die auf seine Gefühle selten Rücksicht nahm und sich doch in diesem Moment um ihn bemühte. Sie wollte ihn etwas fragen. Sie hatte etwas, für das sie seine Zustimmung wollte. Aber warum? Wahrscheinlich ein Ring für eine enorme Summe oder ein Armreif.
    „Evelyn ...Evelyn und ich wollen heute mit dem Schnellboot nach Korfu fahren.“ Sie machte eine Pause, um die Wirkung ihrer Worte auf ihn zu beobachten.
    Er hätte am liebsten einen Luftsprung gemacht, riss sich aber zusammen uns sagte wohlwollend: „Ich freue mich für euch.“
    „ Und es macht dir nichts aus, wenn du den Tag heute allein verbringen musst?“ Sie sah ihn fragend an.
    „ Wenn Frauen einen Einkaufsbummel machen wollen, ist es besser, wenn sie unter sich sind. Ich würde da nur stören. Außerdem habt ihr euch bestimmt so manches zu erzählen.“
    Sie nickte stumm, aber ihr Gesicht strahlte vor Freude. „Du kannst ja Patrick fragen. Vielleicht unternimmt er etwas mit dir.“
    „ Ich komm ganz gut allein zurecht. Wann trefft ihr euch?“
    „ Schon in einer halben Stunde. Ich wollte es dir eigentlich gestern Abend gesagt haben, aber...“
    „Macht doch nichts.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    „Da ist noch was.“
    „Ja?“
    „ Evelyn meinte, dass es besser wäre, wenn wir dort über-nachten. Manchmal fahren die letzten Boote ohnehin nicht und bevor wir endlos warten.“
    Sie sah ihn erwartungsvoll an.
    „ Eine gute Idee. Dann habt ihr mehr Zeit für euren Ein-kaufsbummel. Und außerdem könnt ihr am Abend in ein nettes Cafe gehen. Korfu-Stadt hat Atmosphäre. Ich bin vor unserer Hochzeit einmal da gewesen. Es wird dir gefallen.“
    Sein Kopfschmerz hatte sich vollständig verflüchtigt, und seine Stimmung war schon seit Wochen nicht mehr so gut wie im Moment. „Und jetzt entschuldige mich. Ich muss unter die Dusche.“ Er wünschte ihr noch einmal einen schönen Tag und verschwand im Badezimmer.
    Sie war schon fort, als er eine halbe Stunde später, frisch rasiert und mit einem Tropfen Armani im Nacken, ins Zimmer trat. Er hoffte, dass Patrick zu Hause sein würde. Obwohl er nicht einmal genau wusste, warum er ihn besuchen sollte. Nach dem gestrigen Abend würde er nicht gut auf ihn zu sprechen sein. Aber er konnte sich ja wenigstens bei ihm entschuldigen.
    Er merkte, dass er schneller als gewöhnlich ging. Es war noch keine zehn, aber die Sonne brannte schon jetzt. Je näher er seinem Ziel kam, um so mehr pochte sein Herz. Als er an die Tür des Apartments klopfte, brach ihm der Schweiß aus. Er klopfte einige Male, erst leise, dann energischer. Schließlich musste er sich eingestehen, dass Patrick nicht da war. Enttäuscht kehrte er um. Er war noch keine zehn Schritte gegangen, als er jemand seinen Namen rufen hörte. Patrick. Er hatte ein frisches Weißbrot unter dem Arm und kam freudestrahlend auf ihn zu.
    „Hast du schon gefrühstückt?“ wollte er von ihm wissen.
    „ Nur ein Croissant. Ich bin gekommen...“
    Patrick schnitt ihm das Wort ab: „Ich nehme doch an, dass du gekommen bist, weil du mich sehen wolltest.“ Beide lachten und gingen dann zurück zur Wohnung.
    Nachdem sie eingetreten waren, stellte David irritiert fest, dass der Tisch für zwei gedeckt war. „Du erwartest noch jemanden?“
    „Jetzt nicht mehr“ , gab der andere lachend zur Antwort.
    „ Aber...wie konntest du wissen...?“
    „ Intuition. Außerdem wusste ich ja, dass du heute deinen freien Tag hast.“
    „ Das mit gestern Abend tut mir leid. Ich...“
    „ Lass uns den letzten Teil des Abends einfach vergessen, ja?“ Patrick reichte ihm die Hand. „Und jetzt wollen wir frühstücken. Ich hoffe, du hast nichts gegen Tee einzuwenden?“
    David hatte schon vor Jahren seine Vorliebe für Kaffee ent-deckt, aber als er den aromatischen Darjeeling trank, den sein Gastgeber ihm eingeschenkt hatte, fragte er sich, ob seine Gewohnheiten nicht doch manchmal zu dogmatisch und ein-seitig waren.
    „Schmeckt

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