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Mariannes Traenen

Mariannes Traenen

Titel: Mariannes Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M.
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runterhauen! Und mir selbst für so einen Wunsch!“ Lachend drückte sie ihre Stirn an seine Handrücken. „Ich … es ist einfach alles so …“ Sie beruhigte sich langsam wieder und schaute zu ihm auf. „Du hast versprochen, mich zu schlagen, wenn ich dich darum bitte.“ Zärtlich küßte sie seine Hände. „Nun, ich bitte dich darum“, sagte sie. „Um ehrlich zu sein, ich weiß selbst nicht, warum ich das will. Aber ich … Ich brenne , ich habe das Gefühl, daß es mich innerlich zerreißt. Ich brauche …“ Sie schloß die Augen und legte sie auf seine Hände, die sie immer noch hielten. „Bitte … Ich möchte, daß du mich schlägst. Und daß du … daß du mich nimmst . Benutze mich, wie diese … Nein!“ Sie schüttelte den Kopf. „Nicht wie diese … Anders. So wie du! “ Marianne schaute zu ihm auf. „Bitte – willst du mich … so? “
    Rudolf dachte einen Moment lang nach. Dann führte er ihre Arme mit sanftem Zwang hinter ihren Rücken, führte dort ihre Handgelenke aneinander und umfaßte sie fest mit seiner linken Hand, wobei er vor ihr vom Pouf herunter auf ein Knie ging. Mit seiner frei gewordenen Rechten faßte er entschlossen ihren Schoß, und Marianne bäumte sich augenblicklich auf unter der Lust, die sich in seiner Berührung entlud. Doch er verschloß ihr den Mund, trank ihren Seufzer in einem tiefen, verzehrenden Kuß, und nahm ihr dabei den Atem. „Willst du es?“, fragte er sie heiser. „Willst du so für mich leiden?“
    Statt zu antworten, suchte ihr geöffneter Mund seinen Hals, saugte daran, biß hinein, nur um danach wieder seine Lippen zu suchen und sich von ihm trinken zu lassen. Marianne spürte seine warme Zunge, wie sie ihren Mund erkundete und ausfüllte, begehrend und fordernd, während seine kundige Hand ihre Vulva in Besitz nahm, in sie eindrang und Schauer um Schauer durch sie fließen ließ. Und sie fühlte sich dabei so hingegossen und wehrlos, so offen und gefügig, wie sich Leda einst vor Zeus gefühlt haben mußte. „Tu mit mir, was du willst“, keuchte sie atemlos zwischen zwei räuberischen Küssen. „Alles …“, hörte sie sich flehen, „alles, was du willst!“ Die Angst, die schon seit Tagen in ihr brannte, verwandelte sich in eine wohlige Furcht. Und sie wollte es, wollte, daß er diese Furcht aus ihr heraus drängte, daß er den Staudamm in einen Sturzbach verwandelte. Er sollte in sie eindringen, in ihren Körper, ihre Seele. Sie wollte seine Schläge spüren, und wie er sie nahm. Nichts wünschte sie sich in diesem Moment so sehr wie das. Daß er sie hinwegschwemmte aus dem hier und jetzt in die unverantwortliche Zeitlosigkeit von Hingabe und Lust.
    Doch genau in dem Moment ließ er sie im Stich. Daß er ihr die Hand zwischen ihren weit gespreizten Schenkeln entzog, tat ihr einen kalten, nüchternen Schmerz, der ihr beinahe die Tränen in die Augen trieb. „Warte so!“, befahl er ihr leise. Nur um sich zu erheben und davonzueilen. Marianne blieb zurück, von Gefühlen überwältigt und erfüllt von dem brennenden Wunsch, ihre Gedanken anzuhalten. Besser noch, sie auszuschalten. Sie wollte die Hand fühlen, die sie führte. Seine Hand. Aber sie wollte nicht mehr denken. Das Denken machte ihr Angst. Sie wollte ihr Gehirn nicht mehr mit den Bildern martern, die sie überfielen und ihr vorgaukelten, was morgen mit ihr geschehen würde. Wollte sich nicht mehr vorstellen in Bildern, Geschmack und Sinneseindrücken, wie es sich vielleicht anfühlen könnte, in tausend und abertausend Varianten, die doch alle gelogen waren. Bizarre Geschöpfe ihrer Phantasie – und der Erinnerungen an die zwei Männer, denen sie ausgeliefert gewesen war. Und so waren es Furcht und Hoffnung gleichermaßen, die sie erfüllten, als sie die Wohnungstür erneut gehen hörte. Und seine katzenhaften, kaum hörbaren Schritte.
    Als er sich über sie beugte, ihr Haar faßte und ihren Hals nach hinten bog, um sie zu küssen, sah sie flüchtig die Fesseln, die er in der Hand hielt. Er zeigte sie ihr, und sie hörte sich wie im Traum seine Frage bejahen, ob sie diese für ihn tragen wollen. Es waren nicht die Fesseln, mit denen sie Fremden ausgeliefert wurde. Sie spürte die Wärme ihres Halses, als er das breite, dunkelbraune Leder darum legte. Sah seine kräftigen Hände die festen Manschetten um ihre schmalen Handgelenke binden. „Es sind deine Fesseln!“, hörte sie sich flüstern. „ Deine Fesseln … für mich! “ Und nahm seinen Kuß als Antwort und

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