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Mariannes Traenen

Mariannes Traenen

Titel: Mariannes Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M.
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weißt du.“
    „Das ist er “, sagte Marianne. „Er liebt Kathrin. Allerdings haben die beiden uns dann ganz schön reingeritten mit ihren … Spielchen. “
    „ Kann sein“, überlegte Rudolf. „Ich habe den Verdacht, daß es die Spielchen der beiden waren, die diesen Gunther überhaupt erst auf die Idee gebracht haben. Soweit ich es nachvollziehen konnte, hatte er sich bei Svenja zunächst nur eingemietet und wollte gar nicht wirklich etwas von ihr.“
    „Und wieso sind die beiden dann zusammen ?“, fragte Marianne erstaunt. „Wieso überläßt er ihr diesen Walter?“
    Rudolf überlegte eine Sekunde. „Ich denke, er hat einfach nur mitbekommen, daß Svenja und Kathrin einander spinnefeind sind. Und daß Svenja in Bezug auf dich reichlich paranoid vorgespannt ist. Für einen so skrupellosen Menschen wie Gunther von Rhodalb ist das quasi eine Einladung zum Tanz. Und so wenig diskret, wie die beiden sich verhalten …“ Er hob die Schultern. „Damit hatte er seinen Aufhänger. So einer läßt so eine Gelegenheit nicht ungenutzt. Dann mußte er nur noch einen Weg finden, dich zu kompromittieren. Er hat euch beiden den schönen Walter als Köder vorgeworfen …“
    „Und ich dumme Kuh bin ihm prompt in die Falle getappt wie ein Backfisch, wie ein dummes Schulmädchen.“
    Rudolf schüttelte den Kopf. „Mach dich nicht verrückt. Es ist passiert, du kannst es nicht mehr ändern. Außer – nun ja, du weißt um welchen Preis.“
    „ Ich weiß. Und deshalb muß ich jetzt da durch. Kündigen geht nicht, also muß ich mich fügen.“
    Rudolf nickte.
    Marianne stützte die Ellenbogen auf den Tisch und massiere sich angestrengt Stirn und Augen in ihren Handflächen. „Was wird werden, Rudolf?“, fragte sie. „Was wird …“ Sie schüttelte den Kopf. „Was wird aus mir?“

    „Was möchtest du, das wird?“, fragte er, nachdem er schweigend seinen Tee getrunken hatte.
    „Ich weiß nicht “, sagte sie leise. „Weißt du es?“
    Er überlegte kurz. „Was möchtest du, das ist?“
    „Wie, ist?“, wollte sie wissen.
    „Jetzt, in diesem Moment. Was möchtest du, das ist?“
    „Wie kommst du jetzt darauf?“, fragte sie verblüfft.
    „Marianne!“ Er reichte über den Tisch hinweg und ergriff ihre Hand. „Es hat sich nichts geändert. Noch nicht. Für dich ist es immer noch die gleiche, schlimme Situation wie vor drei Tagen. Da habe ich dich gebeten, genau dieses Gespräch noch nicht zu führen. Du erinnerst dich? Weil wir uns über unsere Gefühle nicht klar sein können. Hat sich seit Montag daran wirklich etwas geändert?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Es ist eher noch schlimmer geworden“, sagte sie. „Jetzt, wo Kathrin auch erpreßt wird.“
    „ Ich denke“, sprach er weiter, „im Moment macht es dich nahezu irre, darüber nachzudenken, dir vorzustellen, was kommt, was sie morgen mit euch tun werden. Möglicherweise auch noch danach – und wenn das alles endlich vorbei sein wird, was kommt danach?“
    Sie überlegte eine Weilte. „Willst du dann immer noch mit mir flirten?“
    Rudolf lachte. „Ja, ich denke schon.“
    „Warum?“ Und als er eine Weile nicht antwortete: „Was gefällt dir an mir?“ Doch auch darauf entgegnete er zunächst nichts. „Gefällt dir überhaupt etwas an mir?“
    „Deine warmen, braunen Augen “, sagte er, „die haben mich als erstes beeindruckt. Danach war es deine elegante, reservierte Art. Obwohl du da gerade ziemlich durcheinander warst.“ Sie lachten beide.
    „Ich hörte d eine tiefe, warme Stimme. Die war mir schon am Telefon beim Reservieren aufgefallen. Außerdem bist du gescheit, selbstbewußt, und du hast einen unbändigen Mut, wenn es um jemanden geht, den du liebst. Du bist bildschön, wenn du lachst. Und du bist wunderschön, wenn du weinst.“ Er hob die Schultern. „Und da ich dich bereits besitzen durfte, kann ich auch das sagen: Du bist eine wundervoll sinnliche Frau.“
    Marianne senkte den Kopf und schloß die Augen. Plötzlich mußte sie lachen. „Und so etwas sagst du zu einer Sklavin und Hure?“
    „So etwas sage ich zu …“ Er zögerte. „Sage ich das zu einer Sklavin?“
    „Möchtest du mich denn als Sklavin ?“, fragte sie und sah ihn an.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte er, „eigentlich möchte ich das nicht. So unwiderstehlich du bist – nein!“
    „Aber vor …“ Sie mußte nachdenken. Ihre ganze Situation erschien ihr mit einem Mal surrealistisch. „Vor drei Tagen“, fuhr sie fort. „Rudolf, du

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