Marianowicz-Methode
einen größeren Bandscheibenvorfall sein.
ISG-Syndrom
Was ist das eigentlich? Das Iliosakralgelenk (ISG) verbindet Becken und Wirbelsäule miteinander und gehört zu den Plattengelenken. Durch eine relativ hohe statische Belastung kann es wie bei der Wirbelsäule auch zu Blockaden, also funktionellen Störungen, des ISG kommen. Die Ursache ist meist eine falsche Bewegung, etwa beim Heben eines schweren Gegenstandes oder beim Übersehen einer Treppenstufe. Die Schmerzen sitzen dann tief im unteren Rücken, sind meist einseitig und können auch ins Bein ausstrahlen. Bei rheumatischen Erkrankungen kann sich das ISG auch entzünden. Relativ selten sind degenerative Erkrankungen, also Verschleißerscheinungen des Iliosakralgelenks.
Was kann ich selbst tun? Laue Wärmeanwendungen lindern den ersten Schmerz zusammen mit nicht steroidalen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac.
Wie behandelt der Arzt? Das ISG-Syndrom lässt sich gut mit der Chirotherapie behandeln. Zusätzlich ist Physiotherapie zur Kräftigung der Becken- und Rumpfmuskulatur ideal.
Wie kann ich vorbeugen? Durch viel Bewegung und Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur mit gezielten Übungen.
Wann muss ich zum Arzt? Wenn die Schmerzen sich innerhalb von zwei bis drei Wochen nicht deutlich bessern.
Morbus Scheuermann
Was ist das eigentlich? Der Morbus Scheuermann trifft mehr Jungen als Mädchen, die Rate liegt etwa bei 2:1. Sie tritt meist vor der Pubertät, im Alter zwischen 10 und 15 Jahren auf, und zwar in Form eines ausgeprägten Rundrückens verbunden mit Rückenschmerzen. Eltern interpretieren das oft als Folge einer schlaksigen oder nachlässigen Haltung. Diese auch als Scheuermann’sche Krankheit bezeichnete Rückenerkrankung ist eine Sonderform der Osteochondrose. Dahinter verbirgt sich eine Wachstumsstörung der Wirbel im Brust und/oder Lendenwirbelbereich. Aus bislang unbekannter Ursache stirbt bei der Krankheit ein Teil des Knochens ab. Die Wirbelkörper bekommen dadurch eine Keilform, die Bandscheiben sinken in die Wirbel ein, man nennt das auch die Schmorl’schen Knötchen. Nach der Pubertät kommt die Scheuermann-Krankheit zum Stillstand. Die Schmerzen verschwinden dann, der Rundrücken kann jedoch bestehen bleiben. Leider wird der mit der Pubertät beendete Scheuermann immer wieder unschuldig für Rückenschmerzen anderer Ursache verantwortlich gemacht.
Was kann ich selbst tun? Bei akuten Schmerzen hilft Wärme, egal in welcher Form. Sind die Schmerzen sehr gravierend, können auch Schmerzmittel, Entzündungshemmer oder muskelentspannende Medikamente (vom Arzt verschrieben) nötig sein. Und auch wenn manche Eltern ihre schmerzgeplagten Sprösslinge am liebsten in Watte packen würden: Wichtiger als Schonung ist ein aktives Muskeltraining der jungen Patienten, sei es durch Schulsport, Laufen, Schwimmen, Fahrradfahren, Reiten oder Rudern.
Wie behandelt der Arzt? Wärmeanwendungen, Massagen und Elektrotherapie sind begleitende Maßnahmen. Während der rund zwei Jahre andauernden Krankheit ist zudem ein wenig (!) Schonung angesagt. Schweres und vor allem falsches Tragen wie ein Schulrucksack, der nur über einer Schulter hängt, sind eher kontraproduktiv. Auch langes Sitzen
in einer gebückten Haltung kann zu verstärkten Schmerzen führen. Ein durch einen Physiotherapeuten angeleitetes Training nach Bobath oder Vojta kann helfen, gut sind auch osteopathische Behandlungen. Manchmal brauchen junge Scheuermann-Patienten eine Zeit lang ein Stützkorsett. Und nur in ganz schweren Ausnahmefällen ist eine Operation nötig.
Wie kann ich vorbeugen? Da es sich beim Morbus Scheuermann um eine genetisch bedingte Wachstumsstörung handelt, ist Vorbeugen schwierig. Helfen kann jedoch ein gezieltes Muskeltraining schon in ganz jungen Jahren. Als Eltern sollten Sie daran denken, dass Ihre Kinder – medizinisch betrachtet – auf dem Fußballplatz, beim Ballett oder im Schwimmbad besser aufgehoben sind als im Internet-Chat vor dem Computerbildschirm.
Wann muss ich zum Arzt? Wenn ein Jugendlicher unter dauerhaften Rückenschmerzen leidet.
Myogelose und Triggerpunkt
Was ist das eigentlich? Viele Menschen können regelrecht fühlen, wenn sie verspannt sind. Nicht nur durch mögliche Schmerzen, sondern vor allem durch richtige kleine Knubbel unter der Haut. Diese Gewebsverhärtungen sind Ansammlungen von Milchsäure (Laktat). Dieses Abfallprodukt entsteht immer dann, wenn der Muskel bei extremen
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