Marianowicz-Methode
Hausarzt – oder ruft in Panik gleich den Notarzt an.
Ganz wichtig, falls die »Hexe« Sie einmal in die gebückte Haltung zwingt: Auch wenn der Schmerz große Angst macht und unerträglich sein kann – gefährlich ist ein Hexenschuss in der Regel nicht. Hexenschuss ist übrigens genau wie der sogenannte Ischias eigentlich keine Diagnose, sondern er umschreibt ein Konglomerat durch verschiedene Ursachen ausgelöster Rückenschmerzen, die sich innerhalb einer Woche zurückbilden sollten.
Was kann ich selbst tun? Alles, was die Durchblutung fördert wie Massagen und Wärme. Eine Schmerztablette kann helfen, die eingeschränkte Beweglichkeit wieder ein wenig in Gang zu bringen. Hervorragend helfen Ihnen auch Akupressur-Griffe (5. Kapitel), die Sie für sich anwenden können oder die Ihr Partner bei Ihen anwenden kann. Keine Zeit dafür? Dann schauen Sie sich die Bewegungsübungen für zwischendurch im Büro an. Sie lassen sich wirklich spielerisch und ohne großen Zeitaufwand in den Arbeitsalltag integrieren.
Wie behandelt der Arzt? Die Behandlung besteht in erster Linie in der Vorbeugung. Akute Schmerzen behandelt man unter anderem mit Schmerzmitteln und Elektrotherapie.
Wie kann ich vorbeugen? Auch wenn es immer leichter gesagt als getan ist: Reduzieren Sie Ihren Stress. Das gelingt selten, indem man sich einfach nur vornimmt, weniger zu arbeiten, sich weniger zu ärgern oder mehr Freizeit einzuplanen. Besser sind aktive Entspannungsmethoden und Training, das Sie mental in Balance bringt und so Muskelverspannungen vorbeugt. Zahlreiche Übungen dazu finden Sie im 5. Kapitel.
Wann muss ich zum Arzt? Wenn die Beschwerden in gleichbleibender Stärke länger als drei Wochen anhalten.
Intercostalneuralgie
Was ist das eigentlich? Wie ein Messerstich im Rippenbereich – so beschreiben viele Menschen eine Intercostalneuralgie. Jeder Atemzug tut weh, Husten und Niesen sind besonders gemein. Und nicht wenige Patienten bekommen aufgrund der starken Schmerzen im Brustbereich und der Atemnot regelrechte Todesangst. Doch keine Bange, so unangenehm der Schmerz auch ist, er ist nicht lebensbedrohlich. Im Bereich der Wirbelsäule stecken meist abnutzungsbedingte Veränderungen mit einer Einengung der Nervenwurzeln dahinter oder eine Blockierung des Gelenks zwischen Brustwirbelkörper und Rippe, als ob der Ischias ins Bein zieht. Durch diesen Reiz kommt es zu einer Entzündung – und die äußert sich gürtelförmig im Brust- und Rückenbereich.
Was kann ich selbst tun? Schmerzmittel oder Entzündungshemmer können helfen, die schlimmsten Schmerzen zu lindern. Rippenbruch-Bandagen stabilisieren, geben guten Halt und nehmen die größten Schmerzen. Kälteanwendungen (Ice-Pack) werden Ihnen vermutlich besser bekommen als Wärme. Wenn die schlimmsten Schmerzen vorbei sind, sollten Sie es mit unseren leichten Yogaübungen für Anfänger auf Seite 142f. versuchen. Und: Lockerungsmassagen am Rücken durch den Partner lassen den Schmerz meist auch ein wenig abklingen.
Wie behandelt der Arzt? Neben stärkeren, zentral wirkenden Schmerzmitteln (Opioide) kann der Arzt muskelentspannende Mittel verschreiben. Zusätzlich helfen auch manuelle Therapien wie Osteopathie oder Chirotherapie.
Schmerzmittelinjektionen im Brustwirbelsäulenbereich sind nicht ungefährlich. Sie können zu einem sogenannten Pneumothorax führen. Dabei sammelt sich Luft zwischen den beiden Schichten des Lungenfells, wodurch ein Lungenflügel (oder auch beide) komplett oder teilweise zusamm enfällt.
Wie kann ich vorbeugen? Da es sich um ein abnutzungsbedingtes Leiden handelt, ist Vorbeugen schwierig. Generell gilt: Bewegung hilft immer, die Wirbelsäule so lange wie möglich jung und geschmeidig zu halten.
Wann muss ich zum Arzt? Wenn der Schmerz so stark ist, dass man glaubt, nicht mehr atmen zu können, und zudem das Gefühl von starker Angst hinzukommt. Oder wenn der Schmerz innerhalb von 14 Tagen nicht deutlich besser wird, um eventuelle andere Ursachen auszuschließen.
Ischias
Was ist das eigentlich? »Ich habe Ischias« – wer das von sich sagt, meint meist einen dumpfen, bohrenden Schmerz, der scheinbar gar nicht im Rücken, sondern im Gesäß zu sitzen scheint. Oft fühlt er sich auch wie ein Brennen oder Stechen an und kann über die Rückseite des Beins bis zum Fuß ausstrahlen. Manchmal treten die Schmerzen auch blitzartig auf. So, als ob man beim Berühren der Steckdose einen elektrischen Schlag bekommen hätte.
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