Marianowicz-Methode
Sie mit neuer Energie versorgen. Wann immer Sie sich ausgepowert und kraftlos fühlen, drücken Sie diesen Punkt drei bis fünf Minuten lang mit Zeige- und Mittelfinger. Atmen Sie dabei ganz normal weiter tief ein und aus und konzentrieren Sie sich auf den Atem, der bis tief in den Bauch fließen sollte.
Tausend chinesische Trommelwirbel: Wenn Sie im Büro einen schnellen Energieschub brauchen, helfen die tausend chinesischen Trommelwirbel. Setzen Sie dazu alle zehn Fingerspitzen rechts und links vom Scheitel an und massieren Sie die Kopfhaut in kreisenden Bewegungen. Trommeln Sie den Kopf dann sanft von vorn nach hinten und von oben zu den Seiten hin ab. Atmen Sie dabei tief durch die Nase ein und durch den geöffneten Mund laut hörbar wieder aus. Noch effektiver wird die Massage, wenn Sie einen Tropfen belebendes Rosmarin- oder Minzöl auf die Kopfhaut geben.
Bewegung in Zeitlupe: Qigong
Manchmal sehe ich in München im Englischen Garten Menschen auf einer Wiese Qigong üben. Diese zeitlupenartigen Bewegungen muten uns beim ersten Hinsehen etwas seltsam an. In einem chinesischen Park ist das ganz selbstverständlich. Dort finden Sie bereits früh am Morgen vor der Arbeit Menschen jeglichen Alters, die sich in Langsamkeit üben. Wie in Zeitlupe absolvieren sie eine Reihe von Übungen, sehr bewusst, sehr ruhig und sehr ausgeglichen. Selbst sehr alte Menschen haben eine unglaubliche Geschmeidigkeit und Harmonie in ihren Bewegungen – und üben nicht selten Seite an Seite mit ihren Enkeln. Nachahmenswert, wie ich finde …
Die älteste und gleichzeitig sehr bekannte Übungsreihe des Qigong sind die »Acht Brokate«. Diese Übungen tauchten in China bereits während der Song-Dynastie (960–1279) auf. Woher der Name »Acht Brokate« kommt, ist allerdings nicht genau überliefert. Einige glauben, dass die Muster und Farben wertvoller, aus Seide gewebter Brokatstoffe, die zu der Zeit ein wichtiges Handelsgut waren, im übertragenen Sinne zu den Übungen angeregt haben. Andere gehen davon aus, dass die Übungen auf Brokatstoffen überliefert wurden. Aber egal, welche Theorie nun stimmt – diese Übungen können Ihnen helfen, Verspannungen und Blockaden, die aus dem täglichen Stress des Alltags entstehen, zu lösen, und so gleichzeitig dafür sorgen, dass Rückenschmerzen gar nicht erst chronisch werden.
Vorbereitung: Qigong hat viel mit Gefühl und Intuition zu tun und ist kein Sport, den man mal eben hektisch durchzieht wie die halbe Stunde auf dem Laufband. Nehmen Sie sich ganz bewusst 20 bis 30 Minuten täglich dafür und betrachten Sie Qigong als wichtigen Bestandteil des Lebens, der Ihnen guttut und essenziell ist. Auf Essen, Trinken oder Schlafen würden Sie ja auch nicht einfach verzichten. Bleiben Sie beim Üben möglichst locker und seien Sie möglichst genau in der Ausführung der Übung. Ein Qigong-Kurs hilft natürlich gerade am Anfang, Fehler zu vermeiden. Fürs Erste möchte ich Ihnen hier die wichtigsten drei Grundpositionen sowie die acht Brokate kurz vorstellen.
Drei Grundpositionen des Qigong
Der hüftbreite Stand
Der hüftbreite Stand: Diese Übung ist die Grundposition der meisten Qigong-Übungen im Stehen. Wenn man sie erst einmal verinnerlicht hat, geht sie ganz leicht. Anfangs mag Ihnen das Stehen auf diese Weise anstrengend oder ungewöhnlich vorkommen, das gibt sich jedoch nach kurzer Zeit. Und so geht’s:
Stellen Sie sich mit hüftbreit gespreizten Beinen hin, die Füße stehen parallel nebeneinander, die Fußspitzen zeigen nach vorne. Knie und Becken sind in einer Linie über den Füßen. Sie sollten auf beiden Füßen gleich fest stehen und nicht auf einem Bein mehr Körpergewicht haben.
Gehen Sie dann leicht in die Knie. Der Rücken sollte dabei aber gerade bleiben, versuchen Sie, den Po nicht nach hinten hinauszustrecken. Sie werden merken, dass das Körpergewicht so nach unten sinkt und Ihnen einen sichereren Stand verleiht, als wenn die Knie durchgedrückt sind.
Die Arme hängen locker seitlich am Körper herunter, sollten aber nicht eng an die Seiten gepresst werden, etwas Abstand ist gut.
Der Blick geht geradeaus nach vorne, die Kinnspitze zeigt ebenfalls geradeaus, das Kinn bitte nicht auf die Brust pressen.
Stellen Sie sich dann vor, dass Ihr gesamter Körper von einem imaginären Faden sanft nach oben in Richtung Decke gezogen wird.
Schließen Sie ruhig die Augen, wenn Sie einen sicheren Stand spüren, und versuchen Sie, ganz entspannt ein- und auszuatmen. Spüren
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