Marianowicz-Methode
aller Kraft rund vier Sekunden anzuspannen und dann abrupt loszulassen. Während der Anspannungsphase sollten Sie kurz die Luft anhalten und beim Entspannen des Muskels tief (und ruhig laut hörbar, wenn Sie alleine sind) mit einem langen »Pfffft« durch den Mund ausatmen. Machen Sie nach der Entspannungphase einer Muskelgruppe eine kurze Pause und gehen Sie dann erst zur nächsten Körperpartie über.
Den Körper neu wahrnehmen: Feldenkrais
Nach dem Motto »Das Unmögliche möglich, das Mögliche leicht und das Leichte angenehm machen« entwickelte der israelische Physiker Moshé Feldenkrais Mitte der 1950er-Jahre in Tel Aviv seine Feldenkrais-Methode. Dabei geht es darum, dass jede Bewegung eines Menschen immer auch ein Ausdruck seines Ich ist. In Einzel- und Gruppensitzungen lernt man
fast spielerisch die eigenen Bewegungsabläufe richtig wahrzunehmen und einfache Alltagsbewegungen auf ungewohnte Weise zu variieren oder zu kombinieren. Das führt fast automatisch auch zu einer besseren Haltung – und damit zu einer Linderung von Rückenbeschwerden. Praktisch als Nebeneffekt. Zusätzlich lässt sich durch Feldenkrais die Koordination verbessern, Stress abbauen und sogar das Selbstbewusstsein stärken.
Die Kraft der Bilder nutzen: Autogenes Training
In meiner Praxis bin ich viel in Bewegung. Das tut auch meiner Wirbelsäule gut. Manchmal aber muss auch ich stundenlang am Computer sitzen. Etwa wenn ich einen längeren Vortrag für einen Kongress oder eine Rede für ein Symposium schreiben muss. Das nimmt mir mein Körper schnell übel. Am nächsten Tag rächt er sich dann auf seine Art: Mit Schulter- und Nackenschmerzen, gelegentlich kommen auch noch Kopfschmerzen hinzu. In solchen Fällen hilft mir autogenes Training oft erstaunlich schnell. Das kann man in Kursen erlernen. Als Kostprobe hier eine kleine Übung für verspannte Zeiten: Legen oder setzen Sie sich entspannt hin, schließen Sie die Augen und denken Sie sich folgende Sätze:
»Mein Nacken ist entspannt, weich und warm.«
»Meine Schultern hängen locker herunter und fühlen sich leicht an.«
»Meine Stirn ist angenehm kühl, mein Kopf leicht und klar.«
Wiederholen Sie das drei- bis viermal. Während des Übens atmen Sie bitte tief durch die Nase ein – und durch den geöffneten Mund wieder aus.
Druck machen, und zwar positiv: Shiatsu & Akupressur
Die Akupressur gehört zu den Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Japaner haben mit dem Shiatsu eine sehr ähnliche Technik. Beides sind Druckpunktmassagen, hinter denen ein ganzheitliches Bild des Körpers steht: Laut den asiatischen Lehren ist er mit Energiebahnen,
Meridiane genannt, durchzogen. In ihnen fließt unsere Lebensenergie, Chi oder auch Qi genannt. Stress und andere schädliche Einflüsse von außen können diese Bahnen blockieren oder einengen. Dann kann die Lebensenergie nicht mehr richtig fließen und staut sich an einigen Stellen. Die Folge: Man fühlt sich unwohl, ausgepowert und ist irgendwie aus der Balance. Hält dieser Zustand lange an, kann man sogar ernsthaft krank werden. Mit speziellen Druckpunktmassagen bei einem erfahrenen Shiatsu- oder Akupressurspezialisten soll die Energie wieder in Fluss gebracht werden. In meiner Klinik am Jägerwinkel setzen wir diese jahrtausendealten asiatischen Heilverfahren gepaart mit modernem westlichen Medizin-Know-how unter Leitung der erfahrenen TCM-Ärztin und Akupunkteurin Dr. Gabriele Meditz bereits seit Jahren sehr erfolgreich gegen Rückenbeschwerden ein.
Es gibt auch Akupressurgriffe zur Selbstanwendung. Hier für Sie zum Ausprobieren drei Selbstakupressurübungen, mit denen Sie Rückenschmerzen im Nu lindern können:
Das Tal der Ruhe: Akupressur ist eine ideale Methode, um auf die Schnelle den Körper mit neuer Energie zu versorgen. Versuchen Sie einmal den SOS-Griff gegen Stress: Drücken Sie dafür mit dem rechten Daumen auf dem linken Handrücken den Punkt unterhalb des Daumenknochens. Die Asiaten nennen ihn auch das »Tal der Ruhe«. Sie spüren ihn deutlich als kleine Einbuchtung unterhalb des Daumens. Drücken Sie diesen Punkt etwa zehn Sekunden, lassen Sie zwei Sekunden locker und pressen Sie für weitere zehn Sekunden. Wiederholen Sie das noch einmal und drücken Sie dann in der gleichen Weise dreimal mit dem linken Daumen den Punkt der rechten Hand.
Das Meer der Kraft: Ein anderer Druckpunkt hat den passenden Namen »Meer der Kraft«. Er liegt etwa drei Querfinger breit unter dem Nabel und kann
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