Marianowicz-Methode
liegende Teil des Nervensystems. Er besteht aus den Nerven, die als »Wurzeln« aus dem Rückenmark austreten, sich in Nervengeflechten rechts und links der Wirbelsäule gruppieren, und aus Nerven, die für Bewegung oder Gefühl die Haut, die Muskeln und die (Sinnes-) Organe des ganzen Körpers versorgen.
Bei einer Messung der Nervenleitgeschwindigkeit arbeitet der Arzt mit kurzen, sehr schwachen Stromstößen. Damit nutzt man die Tatsache aus, dass Nerven ähnlich wie Stromkabel funktionieren und ihre Impulse über elektrischen Strom weiterleiten. Bei der Messung wird der betroffene Nerv an mindestens zwei Stellen elektrisch gereizt. Gemessen wird dann der Zeitraum, der zwischen der Nervenreizung und dem Zusammenziehen des dazugehörigen Muskels liegt. Da diese Zeit nur wenige Tausendstel Sekunden beträgt, wird die Muskelreaktion über Oberflächenelektroden von einem Computer gestoppt und ausgewertet. Die Nervenleitgeschwindigkeit ergibt sich aus der Differenz der Zeiten und der Strecke zwischen den beiden Reizungsorten. An der Auswertung dieses Ergebnisses kann der Arzt auch erkennen, ob es sich eher um eine Erkrankung handelt, die die Umhüllung der Nerven, die sogenannten Markscheiden, betrifft oder ob das Problem eher im Inneren der Nerven liegt.
NLG-Messungen werden beispielsweise bei einer Polyneuropathie, das ist eine degenerative Erkrankung des peripheren Nervensystems, aber auch zur Diagnose bei Engpässen wie beispielsweise dem Karpaltunnelsyndrom eingesetzt.
Röntgen: Röntgenaufnahmen sind für die Diagnostik von degenerativen Rückenbeschwerden ungeeignet, denn es besteht keine Korrelation zwischen Röntgenbefunden und den schmerzverursachenden Entzündungen. Röntgenbilder sind wichtig zur Diagnose bei knöchernen Verletzungen nach Stürzen oder Unfällen, bei Fehlstellungen wie Skoliosen, aber auch bei Verdacht auf Tumoren.
SEMG (Oberflächen-Elektromyographie): Das SEMG ist eine Form der Elektromyografie, das S steht für Surface, also Oberfläche. Bei dieser Methode nutzt der Arzt keine Nadeln, um die Aktivität der Muskeln zu messen, sondern klebt lediglich Elektroden auf die Hautoberfläche. Zudem wird nicht die Aktivität einzelner Muskelfasern wie beim EMG gemessen; die Methode erlaubt einen Überblick über die gesamte Muskelfunktion und den Zustand in einem Bereich, dient darüber hinaus zur Therapieplanung sowie zur Erfolgskontrolle des Muskelaufbaus. Außerdem ist sie im Vergleich zum EMG völlig schmerzlos für den Patienten.
Somatisch evozierte Potenziale (SEP): Mit dieser neurologischen, rund einstündigen Untersuchung lässt sich beispielsweise der Grad einer Spinalstenose feststellen. Dabei werden verschiedene Nerven an Armen und Beinen durch wiederholte Stromimpulse gereizt. Die sensiblen Bahnen leiten diese über die peripheren Nerven und das Rückenmark zum Gehirn. Über Elektroden an Oberarm, Wirbelsäule und Kopf werden diese gemessen und ausgewertet. So kann festgestellt werden, ob eine Leitungsverzögerung im Verlauf der Nervenbahn peripher oder zentral im Bereich des Rückenmarks oder des Gehirns liegt.
Da die Muskeln während der Untersuchung entspannt sein müssen, bekommt man vorher häufig ein muskelentspannendes Medikament, das etwas müde machen kann.
Szintigrafie: Die Szintigrafie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, bei dem radioaktiv markierte Stoffe gespritzt werden, die sich beispielsweise im Skelett anreichern. Die von den radioaktiven Stoffen ausgehende
Gammastrahlung fängt ein Scanner oder eine Kamera auf und setzt sie in ein Bild, das sogenannte Szintigramm um. An Entzündungsherden etwa läuft der Stoffwechsel schneller ab, an diesen Stellen sind die radioaktiven Stoffe anders verteilt als im übrigen Gewebe. Sie erscheinen auf dem Szintigramm dann dunkler oder bei einem Farb-Szintigramm auch in roter Farbe, was auf viel Aktivität, also Verschleiß, Entzündungsreaktionen oder Tumoren, hinweist. Die Methode dient zudem der Feststellung einer Lockerung von Endoprothesen (künstlichen Hüft-, Knie- oder Schultergelenken).
Ultraschall: Ärzte mit geübtem Blick in Sachen Ultraschall können mit dieser für den Patienten völlig schmerzfreien und unbelastenden Methode einige Rückenprobleme, die auf Veränderungen der Weichteile zurückgehen, erkennen. Dazu gehören Blutergüsse nach Unfällen und Verletzungen, Entzündungen und Reizungen des Iliosakralgelenks und der Muskelansätze, aber auch Ödeme, Sehnenrisse sowie Verdickungen
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