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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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so eine schöne Erfahrung.
Vor allem, als wir dann…“
    Ricarda hatte viel zu erzählen.
    Marie hörte nur mit halbem Ohr
zu, denn die erfüllenden Erfahrungen der letzten Regenwaldaufforstung deckten sich
in etwa mit denen der vorherigen.
    Tobias tat Marie ein bisschen
leid. Er musste sich nun bald zusätzlich zum obligatorischen Wiedersehensstreit
nicht nur diverse Details über Flora und Fauna anhören, sondern auch, dass
Ricarda bereits ihren nächsten Auslandsaufenthalt plante. Es war bestimmt schwierig
für ihn, so oft und dann immer für so lange Zeit auf seine Freundin zu
verzichten.
    Marie kannte das nur zu gut von
Leos Einsätzen. Glücklicherweise war Ricarda selbst ganz gefangen von ihrem
eigenen Reisebericht, sonst wäre ihr wohl aufgefallen, dass Marie mit den
Gedanken weit weg war.
    In den Tagen nach dem Musicalbesuch hatte Leo sie besonders aufmerksam und süß
behandelt, weshalb sie sich ein wenig zurückgezogen hatte.
    Da sie sich nicht zu einem
offenen Gespräch mit ihm hatte durchringen können, hatte sie in ständiger
Gefahr geschwebt, sich durch irgendeine unbedachte Bemerkung, Geste oder auch
nur einen Blick zu verraten, weil sein Verhalten noch mehr zum Dahinschmelzen war als sonst. Sie musste vorsichtig sein.
    Ricardas Handy klingelte.
    „Hallo Tobias“, meldete sie
sich. „Ja, bin ich. Nein, danke. Nein, jetzt nicht, ich bin mit Marie
unterwegs. Nein. Was? Jetzt hör mir mal zu, du (aus Rücksicht auf eventuelle
minderjährige Leser möchte ich an dieser Stelle eine kurze Schreibpause
einlegen)! Wenn ich sage, ich mache etwas mit Marie, dann mache ich das auch.
NEIN! Du kannst mich mal.“
    Sie drückte mehrmals auf die
rote Taste ihres Handys, das noch aus den späten 90ern stammte. Alles andere
war schließlich unnötiger Firlefanz.
    Während die meisten Frauen nach
einem Streit mit ihrem Freund bedrückt sind, war Ricarda nach wie vor bester
Laune. Im Gegensatz zu Marie, die etwas auf dem Herzen zu haben schien.
    „Was ist los?“
    Marie seufzte und schüttelte
den Kopf.
    „Ich will dich nicht damit
belasten. Du bist gerade erst wiedergekommen, lass uns lieber über deine
Erlebnisse sprechen. Wir haben ja später noch Zeit um-“
    Ricarda war hartnäckig.
    „Was ist los?“, wiederholte
sie.
    Marie seufzte erneut und begann
zu erzählen. Ricarda würde sich ohnehin nicht abwimmeln lassen.
    Was Lars betraf, erntete Marie
große Zustimmung von Ricarda. Befreiungsschläge von Frauen, die sich aus der
Knechtschaft des Patriarchats kämpften, gefielen ihr immer sehr.
    Jetzt aber kam Marie zum
ungemütlichen Part. Ungemütlich deshalb, weil Ricarda Leo nicht leiden konnte.
Und das ist noch sehr schmeichelhaft ausgedrückt. Als Soldat unterstützte er
nicht nur das ungerechte System, er zog zu allem Elend auch noch in den Krieg
für den Staat. Er tötete Menschen und trat während seiner Einsätze bestimmt
auch auf Gänseblümchen. Ricarda hatte Leo allerdings noch nie ausstehen können,
selbst in der Grundschule nicht.
    Trotzdem nahm sie sich aus
Rücksicht auf Marie in seiner Gegenwart zusammen. Um dennoch kein Risiko
einzugehen, hielt Marie die beiden voneinander fern, so gut es eben ging. Es
hatte schon Jahre gegeben, in denen die beiden sich lediglich kurz an Maries
Geburtstag begegnet waren. Darüber waren sowohl Ricarda als auch Leo sehr froh.
Prinzipiell war sie ihm egal, aber er fand sie und ihre Make -Love-not-War-Vorträge
trotzdem ziemlich ermüdend.
    „Und jetzt glaube ich, dass ich
es nicht mehr schaffe, meine Gefühle vor ihm zu verheimlichen“, schloss Marie.
    Ricarda hatte sich Maries
Bericht schweigend angehört, das war bei ihr schon durchaus bemerkenswert. Sie
nahm Marie in den Arm, drückte sie fest an sich   und sagte: „Du weißt, was ich von ihm denke. Und du weißt auch, dass ich
ihn nicht für den Typ Mann halte, der eine Frau glücklich machen kann.“
    Sie korrigierte sich:
„Zumindest nicht auf Dauer. Aber, so schwer es mir auch fällt, das zuzugeben,
scheint er ja doch der einzige zu sein, der dich glücklich machen kann. Und
deswegen-“ Sie zögerte noch einmal. „Und deswegen bin ich der Meinung, dass du
um ihn kämpfen solltest.“
    Marie löste sich von ihr und
starrte sie an.
      „Guck nicht so!“
    Ricarda stieß sie in die Seite.
    „Ich will doch, dass du
glücklich bist.“
    Marie umarmte sie, während ihr gleichzeitig Tränen die Wangen hinunterliefen.
    Ob sie nun glücklich über Ricardas Verständnis war oder unglücklich über

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