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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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sprach, musste sie sich zusammennehmen, um ihm nicht ihre Meinung zu sagen. Leo
hatte gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Immer wieder fragte er, was denn los
sei, ob er etwas tun könne.
    „Nein“, antwortete sie jedes
Mal. Was sollte er schon tun in seinem Wüstenstaat?
    Frieda rief an.
    Frieda war Kais Freundin. Kai
und Leo waren in derselben Einheit und Frieda war der Grund dafür, dass Leo und
die anderen Kameraden sich oft über Kai lustig machten. Er habe einen
Ödipuskomplex, sagten sie. Anders sei nicht zu erklären, weshalb er eine
Freundin hatte, die ihm nur Stress machte. Marie hatte immer mitgelacht , weil in diesem Kontext meist auch lobend
erwähnt worden war, dass sie so herrlich unkompliziert war.
    Wollte sie das sein, herrlich
unkompliziert? Die Situation war jetzt eine andere. Sie war nicht mehr „nur“
Leos beste Freundin. Sie war jetzt mit ihm zusammen. Und sie war wahrscheinlich
schwanger.
    Leo hatte sie noch nichts davon
gesagt. Es hätte auch nichts geändert. Sie hatte sich noch nicht getraut, den
Test zu machen, doch der war gar mehr nötig. Ihre Periode war mehr als drei Wochen
überfällig und das war noch nie vorgekommen. Außerdem spürte Marie das einfach.
    „Ist etwas passiert?“,
erkundigte Marie sich alarmiert.
    Sie hatte noch nie besonders
viel mit Frieda zu tun gehabt. Wenn überhaupt, dann waren sie sich nur
begegnet, weil sie die Jungs irgendwohin begleitet hatten.
    „Nein“, beruhigte Frieda sie.
„Ich wollte nur mal hören, wie es dir so geht. Kommst du klar?“
    Marie lag ein Ja auf der Zunge.
Das wurde von ihr erwartet. Selbst Ricarda und ihrer Mutter gegenüber tat Marie
so, als sei alles in bester Ordnung. Sie würde kein Mitgefühl ertragen. Solange
alle sie behandelten, als sei alles halb so wild, konnte sie sich wenigstens
einbilden, dass es wirklich so war.
    Marie verneinte.
    „Ich weiß überhaupt nicht mehr,
was ich denken soll. Einerseits vermisse ich Leo ganz schrecklich und will ihn
bei mir haben, dass er nie mehr geht und wir einfach wie ein ganz normales Paar
leben können. Und andererseits bin ich stinkwütend, weil-“
    Frieda unterbrach sie.
    „Das kenne ich. Aber es bringt
nichts, dir den Kopf darüber zu zerbrechen. Wenn du eine normale Beziehung
willst, musst du dir einen normalen Mann suchen. Ich weiß, dass ich diesen Rat
selbst nicht befolge, das ist auch unendlich schwer. Aber versuch es
wenigstens. Und wenn du denkst, du kannst es nicht mehr ertragen, dann zieh die Konsequenzen. Du glaubst nicht, wie oft ich schon
darüber nachgedacht habe, mich von Kai zu trennen. Ich war schon unzählige Male
kurz davor. Aber im letzten Moment habe ich es doch nie getan und das habe ich
nie bereut. Denn ich liebe Kai und bin glücklicher, wenn er zwar mein Freund,
aber im Krieg ist, als wenn er gar nicht mein Freund ist.“
    „Ich bin schwanger“, platzte es
aus Marie heraus.
    Frieda war die erste, mit der
sie überhaupt über dieses Thema sprach. Solange sie keine Gewissheit hatte,
hatte sie ursprünglich mit niemandem darüber reden wollen.
    „Oh“, sagte Frieda.
    Dann sagte sie eine Weile
nichts.
    Das weckte in Marie das
Bedürfnis, zurückzurudern .
    „Das heißt, ich weiß es
eigentlich gar nicht so genau. Kann sein, dass das der Stress ist, was weiß
ich.“
    Ihre Aussagesätze klangen wie
Fragen.
    „Was sagt denn Leo dazu?“
    Marie druckste herum.
    Friedas Stimme klang mit einem
Mal sehr bestimmt, nahezu streng.
    „Du musst es ihm sagen.
Sofort.“

 
 
 
 
    „Du-hu, Leo?“
    Leo nickte.
    „Spielst du mit mir Fußball?“
    Paul sah mit großen Augen zu ihm auf.
    „Nein, Schatz. Leo isst jetzt erst mit uns und du auch. Ihr könnt nachher
Fußball spielen, ja?“, ermahnte Maries alleinerziehende Cousine Ella ihren
fünfjährigen Sohn.
    „Nachher muss Leo weg.“
    Der kleine Paul war den Tränen nahe.
    Ella hatte Mitleid. Sie wusste, wie sehr Paul Leo, den er für einen
waschechten Superhelden hielt, vergötterte, und konnte das auch sehr gut
verstehen. Doch auch wenn Leo, wie er gleich bei seiner Ankunft angekündigt
hatte, bald schon wieder aufbrechen musste, konnte sie ihm kaum zumuten, statt
zu essen lieber seinen kleinen Bewunderer zu bespaßen .
    Leo warf ihr einen fragenden Blick zu und deutete mit dem Kopf leicht
Richtung Wiese.
    Dankbar strahlte Ella ihn an und nickte.
    „Komm, Paul“, meinte Leo und stand auf.
    Unter lautem Jubelgeschrei folgte Paul ihm und sprang in seine Arme.
    Lachend wirbelte Leo ihn ein

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