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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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Stuhl zurecht und holte das Essen aus der Küche, das er, eigenen Angaben
zufolge, tatsächlich selbst gekocht hatte. Putenbrust mit Gemüserisotto .
    „Eigentlich wollte ich Rouladen mit Rotkohl und Klößen machen, aber du bist
ja auf Diät“, erklärte er missbilligend.
    Schließlich hatte Marie mit Sicherheit keine Diät nötig.
    Mit zufriedenem Lächeln legte Marie später ihr Besteck zur Seite.
    „Jetzt verrate mir doch bitte endlich, was wir hier eigentlich feiern.“
    Leo räusperte sich und schenkte ihnen beiden Champagner nach.
    „Alles Gute zu unserem zwanzigsten Jahrestag“, wünschte er.

 
 
 
 
    Marie war den anderen etwas
unheimlich.
    Kai beispielsweise hatte mit
allem gerechnet. Aber nicht damit, dass Marie sich anstandslos von ihm ins Auto
setzen und gemeinsam mit Ricarda und Frieda   ins Militärkrankenhaus fahren lassen würde, in dem Leo jeden Moment
eintreffen sollte. Seit wann waren Marie und Frieda eigentlich so dicke?
    Die Fahrt dauerte etwas über
eine Stunde. Währenddessen sprachen sie kaum. Frieda hatte Kai ein wenig über
seinen Einsatz ausfragen wollen, wie es so ihre Art war. Doch heute war er bei
diesem Thema noch weniger mitteilsam gewesen als sonst, sodass die Unterhaltung
bald erstarb.
    Ricarda brodelte auf dem
Rücksitz neben Frieda vor sich hin. Wenn dieser Vollhorst schon Soldat sein musste, sollte er doch wenigstens genügend Voraussicht
besitzen, um nicht schwerstverletzt zurückgeflogen werden zu müssen. Immerhin war
seine Freundin schwanger.
    Im Militärkrankenhaus wurden
sie von einer Schwester, die sich dort offenbar die Bekanntschaft von
gutaussehenden Muskelmännern erhofft und von der Realität die volle Breitseite
erhalten hatte, in ein Sprechzimmer geführt. Kurz darauf trat der Chefarzt ein
und kam sofort zur Sache.
    „Wer von Ihnen ist die
Ehefrau?“
    Er taxierte die drei Frauen
misstrauisch, als hielte er Leos Angetraute für die Verantwortliche des
Dilemmas.
    „Ich“, meldete Marie sich
freiwillig. „Also, seine Freundin“, fügte sie noch hinzu, als der Blick noch
misstrauischer wurde.
    „Nun gut“, befand der Arzt, der
sich als Dr. Pflippen vorstellte und seinem Tonfall
nach zu urteilen gerne Ausbilder geworden wäre.
    „Bitte nehmen Sie Platz“,
forderte er die vier auf.
    Sein Sprechzimmer war sehr
klein und zum Bersten gefüllt. Daher dauerte es auch etwas, bis jeder einen
Platz gefunden hatte. Den einzigen Stuhl hatte man Marie überlassen.
    Dr. Pflippen war sichtlich irritiert. Er hatte sich nicht auf eine Ansprache vor einer
Menschenmenge eingestellt, doch er fügte sich seinem Schicksal.
    „Major Faber hat eine ganze
Reihe Verletzungen erlitten, von denen eine uns große Sorgen bereitet“, hob er
an.
    Ihm persönlich bereitete
eigentlich so gut wie gar nichts mehr Sorgen, seit Elsa, mittlerweile seine
Ex-Frau, letztes Jahr mit dem Klempner durchgebrannt war. Nichtsdestotrotz war
es seine Pflicht, Betroffenheit zu vermitteln, und er fand, er machte das ganz
hervorragend.
    „Infolge eines
Schädelhirntraumas ist eine Hirnschwellung aufgetreten, die es notwendig
gemacht hat, den Patienten in ein künstliches Koma zu versetzen.“
    Die Formulierung „der Patient“
war sehr praktisch. Dr. Pflippen hatte nämlich einige
Patienten und kam mit deren Namen immer wieder durcheinander, er war schließlich
auch nicht mehr der Jüngste.
    „Aber er wird doch wieder
gesund?“, hakte Marie ein.
    Dr. Pflippen war pikiert, denn Zwischenrufe aus dem Publikum waren erst für das Ende seines
Vortrags vorgesehen, wenn überhaupt. Aber gut.
    „Tja, Frau- äh- Das kann ich
Ihnen noch nicht sagen. Zum jetzigen Zeitpunkt scheint es sehr
unwahrscheinlich, dass- äh- der Patient wieder vollkommen genesen wird. Es ist
aber auch nicht ausgeschlossen.“
    „Sie sprechen also von
bleibenden Schäden?“, schaltete sich nun auch noch Kai ein.
    Dr. Pflippen maß den jungen Mann, dessen Funktion in dieser Gruppe ihm nicht ganz klar war,
mit einem strengen Blick.
    „Richtig, davon gehen wir aus.
Welcher Art diese Schäden sein werden, lässt sich momentan ebenfalls noch nicht
sagen. Es ist so gut wie alles möglich. Beispielsweise Lähmungserscheinungen in
den Gliedmaßen oder Sprachstörungen.“
    „Also wird er bald wieder
aufwachen, wenn Sie sich darüber schon Gedanken machen?“
      „Mit Sicherheit sagen kann man das nicht. Wir
hoffen und vermuten es, denn er liegt in einem künstlichen Koma. Das bedeutet,
es wird durch die Gabe von Medikamenten

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