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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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schon ziemlich lange her. Ich meine natürlich ihren
letzten gemeinsamen Kuss. Leo hatte zwischendurch einige Frauen geküsst und es
stand zu befürchten, dass Marie sich in den Beziehungen, die sie
zwischenzeitlich gehabt hatte, auch zu dem ein oder anderen Kuss hatte
hinreißen lassen.
    Himmel, hoffentlich ist es beim Küssen geblieben, flehte Leo innerlich und
kam sich dabei selbst äußerst dämlich vor.
    Jedenfalls war der letzte auch der erste und somit einzige Kuss gewesen,
der zu dem Zweck, Marie das Küssen beizubringen, stattgefunden hatte. Das
musste mehr als zwölf Jahre her sein, rechnete Leo, kam aber zu keinem genauen
Ergebnis, da er offen gestanden ein bisschen nervös war. Das einzige, an das er
sich mit Sicherheit erinnerte, war, dass von beibringen keine Rede sein konnte,
denn dieser Kuss, so harmlos und rein platonisch er auch gedacht gewesen sein
mochte, hatte ihn doch sehr durcheinander gebracht.
    Aber jetzt war keine Zeit, um in Erinnerungen zu schwelgen, ermahnte er
sich selbst. Es sah so aus, als setzte dieser Sitzpisser da vorne zum Angriff
an.
    Leo tat etwas, was er sonst nie tat: er atmete noch einmal kräftig durch,
um sich Mut zu machen. Das war normalerweise nicht nötig.
    Bevor er noch einmal darüber nachdenken konnte, packte er Maries Arm,
drehte sie zu sich um und küsste sie.
    Noch ehe Marie wusste, wie ihr geschah, fühlte sie Leos Lippen auf ihren,
sein Sixpack an ihrem Bauch und seine Hände ziemlich
weit unten auf ihrem Rücken.
    Sie war so überrascht, dass sie mitten in den Kuss hinein fragte: „Leo, was
machst du da?“
    Er löste sich von ihr und stammelte: „Ich küsse dich.“
    Ja, das hatte sie gemerkt. Die Frage war nur, was das sollte.
    Sie fühlte sich von seinem Blick in die Enge getrieben und wandte sie sich
ab. Da bemerkte sie den Mann im Arztkostüm, der sie eben aus der Distanz angeflirtet hatte. Scheinbar hatte er herkommen und sie
ansprechen wollen. Zumindest warf er Leo einen bitterbösen Blick zu, bevor er
sich umdrehte und dahin verschwand, wo er hergekommen war.
    Mit zusammengekniffenen Augen fuhr Marie zu Leo herum.
    „War es das, was du wolltest?“, keifte sie.
    Leo öffnete den Mund, aber sagte nichts. Was sollte man dazu schon sagen?
„Ja“?
    Marie interpretierte sein Schweigen etwas anders und war jetzt richtig
wütend. Sie stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn so an, dass es
selbst dem Hünen Leo etwas mulmig wurde.
    „Was war das denn für ein Steinzeit-Scheiß? Denkst du, bloß weil ich mit
dir hier bin, darf mich kein anderer Mann ansprechen? Für wen hältst du dich?
Du bist nicht mein Freund. Ich kann tun und lassen, was ich will!“
    Leo nickte. Er hatte verstanden und schob sich an Marie vorbei Richtung
Ausgang.

 
 
 
 
    Obwohl sie sich bis dahin
tapfer gehalten hatte, war Marie froh, dass Kai sie zu Leo begleitete. So
konnte sie sich an jemandem festhalten, als ihr bei Leos Anblick schwindlig
wurde.
    Man sah doch im Fernsehen
ständig Koma-Patienten, man war schon so gewöhnt an diesen Anblick, dass Marie
sich tatsächlich wunderte, weshalb sie so schockiert war. Dabei hätte sie damit
rechnen müssen, dass Leo komplett verkabelt war. Er hatte einen Schlauch im
Hals, bekam Infusionen, war an ein EKG angeschlossen und für all die anderen
Apparate, die ihn entweder am Leben erhielten oder irgendetwas überwachten,
fielen ihr keine Bezeichnungen ein.
    Auch ohne all diese Geräte
hätte Leo einfach furchtbar ausgesehen. Sein Gesicht war von Wunden und
Prellungen übersät, das linke Auge komplett zugeschwollen.
    Kai hatte ihr nach wie vor
nichts keine Details dazu verraten, wie es passiert war. Sie wollte so wenig wie
möglich wissen. Nur dass er in Sichtweite gewesen war, aber nicht hatte
eingreifen können, hatte Kai noch erzählt.
    Sie standen an Leos Bett,
sicherheitshalber hatte Kai ihr den Arm um die Taille gelegt
    Laut Dr. Pflippen war die Operation wie geplant verlaufen. Das hieß allerdings nicht, dass Leo
außer Lebensgefahr war.
    Leo in Lebensgefahr, das war so
absurd, so weit hergeholt, dass Marie es nicht glauben konnte. Natürlich, sie
hatte von seinem Job gewusst und ihr war auch immer klar gewesen, dass er sich
bei jedem Einsatz in Lebensgefahr befunden hatte. In abstrakter, nicht
greifbarer Lebensgefahr, die er so gut hatte wegdiskutieren können, dass sie
manchmal selbst davon überzeugt gewesen war, dass ihm nichts passieren könnte.
    Diesmal war es anders gewesen.
Ihm war zum ersten Mal etwas

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