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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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da?“
    Leo wollte Marie ihre Zeitschrift abnehmen, doch sie rückte ein Stück von
ihm ab und hielt das Magazin so, dass er die Seiten, die sie gerade
aufgeblättert hatte, nicht sehen konnte.
    „Kannst du dich an deine Einsätze erinnern?“
    „Machen wir hier einen Gesinnungstest? Natürlich kann ich mich daran
erinnern.“
    Nun wurde er aber ärgerlich.
    „Hast du Schlafstörungen?“
    „Noch nicht, aber wenn du so weiter machst, kann es nicht mehr lange
dauern“, drohte er.
    „Denkst du darüber nach, dir etwas anzutun?“
    „Jetzt gerade? Auf jeden Fall.“
    „Leo! Das ist nicht lustig. Mal ehrlich, denkst du darüber nach?“
    „Nein. Das ist doch albern. Was soll das? Was für ein Unsinn steht da?“
    „Ich wollte doch nur sichergehen, dass du das nicht hast“, verteidigte
Marie sich.
    „Dass ich was nicht habe?“
    „PTBS.“
    „P- Was?“
    War das nicht das, was Frauen immer hatten, bevor sie ihre Tage bekamen? Er
blinzelte verwirrt. Gut, er hatte bereits bemerkt, dass Marie ihn als Mann
nicht wahrnahm, aber dass sie ihn für eine Frau hielt, erschreckte ihn dann doch.
    Aber- Moment mal! Wenn das PF- P- also, Dings war, dann-
    „Willst du dich umbringen?“, rief er alarmiert.
    „Ich? Wieso ich denn?“
    „Du bekommst doch andauernd deine Tage, willst du dich dann jedes Mal
umbringen?“
    Na, herzlichen Dank. Marie bekam ihre Tage nicht öfter als alle anderen
Frauen, die sie kannte und die sich diesseits der Menopause befanden. Also hielt
Leo sie entweder für abnormal oder er empfand sie als
so launenhaft, dass sie seiner Meinung nach an chronischem PMS litt.
    Ach so! Jetzt fiel bei ihr der Groschen.
    „PTBS ist etwas anderes als PMS“, dozierte sie.
    Ihr Fachwissen war just unbelievable .
    „Okay.“
    Für Leo war das Gespräch beendet.
    Für Marie nicht.
    „Hast du das wirklich alles nicht?“
    Leo verdrehte die Augen.
    „Was ist denn dieses- das, worüber du gerade liest?“
    Eventuell ließ sich so Licht ins Dunkel bringen.
    „PTBS bedeutet Posttraumatische Belastungsstörung.“
    „Und was soll das sein?“
    Leo verstand nur Bahnhof. Er war doch kein Briefträger.
    „Das ist eine psychische Störung, die viele Soldaten haben, wenn sie von
heftigen Einsätzen zurückkommen.“
    „Eine psychische Störung?“, brauste Leo auf. „Jetzt reicht´s aber, ich bin
nicht gestört!“
    Marie blickte von Leo zur Reportage und wieder zu Leo.
    „Hier steht, dass aggressives Verhalten auch ein Symptom sein kann.“
    „Ich bin nicht aggressiv!“, schrie er.
    Marie stutzte.
    Leo musste gegen seinen Willen grinsen.
    „Zeig mal her“, forderte er sie auf.
    Offensichtlich war es mal wieder an der Zeit, beruhigend auf Marie
einzuwirken. Während andere Soldaten selbst mit Lagerkoller zu kämpfen hatten, musste
er Marie gelegentlich davon kurieren.
    „Hab ich nicht“, erklärte er kurz darauf.
    „Du hast das gar nicht richtig gelesen“, maulte sie.
    „Die wichtigen Stellen schon.“
    Er lobte sich innerlich als den Inbegriff der Diplomatie.

 
 
 
 
    Marie konnte sich nicht
zwischen dem Abiball -Foto und dem Schnappschuss
entscheiden, der an dem Morgen entstanden war, an dem sie das peinlichste aller
Gespräche gehabt hatten, die ein junges Liebespaar miteinander führen kann:
Sind wir jetzt zusammen?
    Es hatte sich kein bisschen
merkwürdig angefühlt, in Leos Armen aufzuwachen. Der Unterschied zu Klaus Lages
„1001 Nacht“ war, dass Leo für Marie schon lange nicht mehr wie ein Bruder
gewesen war. Da fiel die Umstellung dann wohl leichter. Nachdem sie sich bis
spät in die Nacht ihre Gefühle gezeigt hatten, waren sie nicht mehr dazu gekommen, über sie zu sprechen . Deshalb verschoben sie dieses Thema auf den nächsten
Morgen.
      „Was ist das jetzt eigentlich mit uns?“,
fragte Leo.
    Das war sehr geschickt
eingefädelt, denn so war Marie am Zug. Sie musste gewissermaßen die Hosen
runterlassen.
    Bitte keine unpassenden
Bemerkungen an dieser Stelle, das ist schließlich eine romantische Passage,
verdammt noch mal!
    Leo konnte also erst mal die
Lage sondieren, bevor er sich eventuell in die Bredouille brachte.
    „Ich weiß nicht“, murmelte
Marie und sah an ihm vorbei auf ihre spannende weißgestrichene
Schlafzimmerwand.
    Leo verflocht seine Hand mit
ihrer, bevor er fragte: „Sind wir immer noch nur beste Freunde?“
    Marie wollte erst mit den
Schultern zucken, aber jetzt riss sie sich endlich einmal zusammen und war
mutig. „Wahrscheinlich nicht, oder?“
    Leo

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