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Marie und die Sache mit Papas neuer Freundin

Marie und die Sache mit Papas neuer Freundin

Titel: Marie und die Sache mit Papas neuer Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Scheller
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»Super! Wohin?«
    »Vielleicht in den Wald? Höhlen bauen, auf Felsen klettern, picknicken?«
    »Au ja, das haben wir ewig nicht gemacht! Hoffentlich passen mir meine Wanderschuhe noch.« Marie sprang aus dem Bett und sauste in den Abstellraum. Mit den schweren Wanderschuhen an den nackten Füßen kam sie zurück in ihr Zimmer.
    »Passen«, sagte sie. »Wir können gleich los.«
    Elias grinste. »Willst du nicht vorher noch dein Nachthemd ausziehen? Das könnte beim Klettern hinderlich sein.«

    »Haha! Mach dich nicht lustig, Papa. Ich freu mich halt so.« In Windeseile riss sie sich Wanderschuhe und Nachthemd vom Leib, ließ das Nachthemd zu Boden fallen und warf den schmutzigen Wanderschuh auf Elias. Der fing ihn geschickt auf und stellte ihn neben das Bett.
    Marie war schon dabei, eine Jeans auszusuchen. »Willst du nicht schimpfen, weil ich so unordentlich bin?«, fragte sie erstaunt.
    »Nein, nein.« Elias setzte sich im Bett auf. »Ist es okay, Marie, wenn Judith auch mitkommt? Ich dachte, wenn wir was gemeinsam machen   …«
    Plötzlich fror Marie. Wo war nur ihr dickster Pulli? Schnell schlüpfte sie hinein. »Wenn du meinst.«
    »Lerne Judith doch mal kennen, Marie. Sie ist nett!«
    Marie zerrte an den Socken. »Du hättest auch gleich sagen können, dass du nicht mit mir wegwillst, sondern mit ihr!«
    »Marie, das ist nicht wahr«, wandte Elias ein. »Natürlich will ich mit dir einen Ausflug machen. Aber mit Judith eben auch.«
    »Pah!«, murmelte Marie, weil ihr schon wieder die Worte fehlten. »Dann mach doch! Fahr mit ihr! Ich bleibe jedenfalls hier.« Sie schob Elias aus dem Bett, schlüpfte selber wieder unter die Decke und drehte sich zur Wand. Nach einigen Sekunden hörte sie, wie Papa das Zimmer verließ.
    Er kam noch dreimal fragen, ob sie nicht doch in den Wald fahren wollten. Beim vierten Mal gab Marie auf. Stumm und ohne Elias und Judith   – wie lange versteckte die sich eigentlich schon bei ihnen zu Hause?   – anzuschauen, setzte sie sich auf den Rücksitz des Autos. Als der Motor brummend ansprang, schloss Marie die Augen und begann zu träumen.
    Marie fliegt in einem Raumschiff durch das Weltall. Sie sieht vereinzelte Sterne und verlassene Planeten, sonst ist da nichts als endlose, schwarze Leere. Seit Langem wird die Menschheit von einem Weltraumvirus geplagt, der die Infizierten unbemerkt in grüne Monster verwandelt. NurKäpt’n Marie kann mit ihrer Geheimwaffe die Menschheit retten. Doch sie muss es allein tun. Sie darf niemandem vertrauen, selbst ihre besten Freunde, ihre Familie könnten vom Weltraumvirus befallen sein.

    Da taucht plötzlich das Raumschiff der bösen Alien-Königin auf. Die Anführerin der grünen Monster eröffnet sofort das Feuer. Käpt’n Marie ist entschlossen, sich zu verteidigen, als der erste Treffer ihr Schiff erzittern lässt   – und Marie hochschreckt.
    Papa war rumpelnd auf einen Waldweg eingebogen und hielt auf dem Parkplatz. Judith drehte sich zu Marie um.
    »Elias hat mir erzählt, dass du ganz toll klettern kannst. Zeigst du mir, wie du auf den Felsen da hochsteigst? Dein Papa und ich warten unten auf dich.«
    Judith wollte also unbedingt mit Papa alleine sein?
    »Treffer«, murmelte Marie, »aber ich schieße zurück.«

Bruchlandung
    Obwohl Montag war, stand Marie am nächsten Morgen früh auf, putzte sich freiwillig die Zähne und zog sich einen ordentlichen Rock, Strumpfhosen und Stiefel an.
    Vor zwei Wochen hatten Marie, Cem, die Drillinge und alle anderen im Sachunterricht über Umweltverschmutzung gesprochen. Als Hausaufgabe hatte Herr Klopp nichts weiter als »Eine gute Idee!« verlangt. Die Schüler sollten sich ausdenken, wie die Menschen die Umwelt weniger zerstören können. Dazu durften sie ganz nach Laune malen, schreiben oder basteln. Marie fand eine ganz einfache Lösung: Wenn die Erde kaputtging, musste man sich eben eine neue suchen. Also hatte sie aus Pappkartons, Klopapierrollen, Kleister, Farben und jeder Menge Silberpapier ein Raumschiff gebaut. Es würde die Menschen zu einem fernen Planeten bringen, um dort ein neues Lebenanzufangen. Marie war entschlossen, mitzufliegen. Ohne Papa.
    Vorsichtig verpackte sie das Raumschiff in eine Plastiktüte, murmelte Elias ein kurzes »Tschüs« zu und verließ das Haus. An der Ecke wartete Cem. Er hatte einen Aufsatz geschrieben, der sicher im Schulranzen steckte.
    »Hallo, Marie! Hast du das Raumschiff dabei?«
    »Siehst du doch«, sagte Marie. Der Kletter-Ausflug hatte ihr

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