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Marie und die Sache mit Papas neuer Freundin

Marie und die Sache mit Papas neuer Freundin

Titel: Marie und die Sache mit Papas neuer Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Scheller
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einfach nicht, was ich machen sollte!«
    Ein paar Minuten lang hielt Papa Marie im Arm. Beide redeten gleichzeitig. Marie hörte gar nicht alles, was Papa sagte, und sie war sicher, dass auch Papa nicht alles mitbekam, was sie erzählte. Das war vielleicht auch besser, sonst hätte er gehört, dass Marie damals im Café absichtlich so viel Sahnetorte gegessen hatte, dass sie auf Judiths Hose spucken musste.
    Aber eine Sache hörte Marie ganz deutlich. »Ich habe dich solieb!«, sagte Papa immer wieder. »Ich bin dir nicht böse! Ich habe dich schon viel länger lieb als Judith!«
    Endlich ließ Papa Marie los. Marie wischte sich die Tränen aus den Augen und grinste ihn an.

    »Warte mal eine Minute bitte«, sagte sie. Sie nahm die Familienpizza mit allem, suchte die zwei Colaflaschen und trug alles nach oben in ihr Zimmer.
    Der Schreibtisch war tatsächlich picobello aufgeräumt. Marie dankte Cem innerlich. Nun saß ihr bester Freund auf dem rosa Schreibtischstuhl und las angestrengt in einem Buch. Er rührte sich nicht, als Marie hereingerannt kam.
    »Kannst aufhören«, sagte sie.
    Cem wirbelte auf dem Drehstuhl herum und ließ das Buch sinken. Er hatte den unschuldigen Blick eines Lesers, der gerade unsanft aus einer fernen Buchstabenwelt herausgerissen worden ist. »Was? Mann, dein Buch ist vielleicht spannend!« Verträumt hielt er das Buch hoch, das er in der Hand hielt.
    »Mein Mathebuch?«, fragte Marie grinsend. »Du hast gelauscht.«
    Immerhin wurde Cem rot wie eine Kirschtomate.
    »Das ist okay«, sagte Marie. »Du weißt ja eh schon alles Grässliche über mich. Schön, wenn du wenigstens auchmitbekommst, wenn ich mal nett bin.« Marie knuffte ihren Freund in den Oberarm.
    »Auuu!«, machte Cem. »Bist du grässlich!« Aber er grinste dazu. »Und was ist jetzt los?«
    Marie legte den riesigen Pizzakarton auf den Fußboden, stellte Cola und ein paar Plastikbecher von Halloween dazu und verteilte die Süßigkeiten auf zwei Papierbögen.
    »Geburtstagsparty!«, sagte Marie glücklich.

Käpt’n Marie kommt nach Hause
    Marie rannte wieder nach unten. Elias stand im Flur, als hätte ihn kürzlich ein Orkan durchgepustet. Judith hatte den Arm um ihn gelegt und streichelte seine Wange. Als Marie die Treppe runterkam, ließ Judith ihren Arm fallen, als hätte sie sich die Finger verbrannt.
    »Schon okay«, sagte Marie. »Judith, es tut mir leid, dass ich dir so gemeine Streiche gespielt habe. Bitte entschuldige.«

    »Wovon redest du?« Judith zwinkerte Marie zu.
    »Papa«, sagte sie, »Happy Birthday, Papa! Oben in meinem Zimmer ist alles für deine Party vorbereitet. Habt ihr Lust zu kommen, ihr beiden?«
    Ein Grinsen breitete sich über Elias’ Gesicht aus, und endlich fand auch Judith ihr freundliches Dauerlächeln wieder. »Klar!«, sagte Papa.
    In Maries Zimmer setzten sich Marie und Cem und Elias und Judith auf den Fußboden um den riesigen Pizzakarton herum. Die Pizza war köstlich, heiß und fettig und viel zu groß.
    Als alle einen kugelrunden, vollen Bauch hatten, räusperte sich Elias. »Das ist eine meiner schönsten Geburtstagspartys bisher«, sagte er. »Ein perfekter Ersatz für unser verkorkstes Halloween, oder, Marie?« Elias knuffte Marie, und sie wurde rot.
    »Ich habe mich ganz schön angestellt, nicht wahr?«, fragte Marie.
    Elias, Judith und sogar Cem schüttelten alle entschlossen die Köpfe.
    »Das war völlig normal! Ich hätte dich besser auf Judith vorbereiten sollen!«, sagte Elias.
    »Ich hätte mich auch gehasst, wenn ich so dreist in meine Feier reingeplatzt wäre«, lächelte Judith.
    »Echt?«, fragte Marie.
    »Echt«, sagte Judith.
    Eigentlich war Papas Freundin wirklich nett.
    Papa sah sich neugierig in Maries Zimmer um. »Mir scheint, dass es sehr gut war, dass wir uns mal ordentlich gefetzt haben.«
    Marie traute ihren Ohren nicht. »Papa? Was ist denn jetzt los? Was soll an unserem Streit bitte gut gewesen sein?«
    Elias streckte sich lang auf dem Fußboden aus. »Du hast endlich dein Zimmer aufgeräumt.«
    Elias und Judith lachten. Marie und Cem sahen sich ernst an, und Marie verdrehte die Augen zum Himmel.
    »So etwas können wirklich nur Eltern lustig finden«, stellte Cem fest.
    »Jedenfalls«, Elias setzte sich schlagartig auf, »wo ist eigentlich mein Geschenk? Oder kriege ich etwa keins?«
    »Elias!«, flüsterte Judith, entsetzt, dass Elias die gute Stimmung scheinbar schon wieder aufs Spiel setzte, »du hast doch heute Morgen schon etwas bekommen. Von Marie und

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