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Marilene-Mueller 04 - Wenn Ostfriesen sterben

Marilene-Mueller 04 - Wenn Ostfriesen sterben

Titel: Marilene-Mueller 04 - Wenn Ostfriesen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Sommer
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fast nichts, einzige Ausnahme ist eine gewisse Kathrin, ist das nicht die …«
    »Ja, das Mädchen aus dem Wald«, warf Zinkel ein, »ihre beste Freundin.«
    »Ach so. Das erklärt, warum die Einträge plötzlich ausgeblieben sind. Jedenfalls ist auch in den Postings nie von Jungs die Rede, geschweige denn von Männern.«
    »Und das Handy?«, erkundigte sich Zinkel.
    »Nix. Kontaktarm, würde ich sagen, gespeichert sind nur die Nummern von ihrem Zuhause und von Kathrin, ein paar Kurznachrichten, völlig nichtssagend, keine Verabredungen oder so was in der Art.«
    »Mist«, sagte er, »trotzdem danke, gute Arbeit.« Er stellte den Computer in die Ecke, er hatte jetzt keine Lust auf Lilians Ratlosigkeit, und Antonia brauchte die Sachen im Augenblick nicht.
    Das Thema Mann hatte sich damit wohl endgültig erledigt, nahm er an, ohne Kommunikation konnte man keine Beziehung anbahnen, und die früher übliche Vorgehensweise hatte nicht stattgefunden. Irgendjemand hätte das mitbekommen müssen, zumal Antonia, laut Charlie, von Silke regelrecht überwacht worden war. Zu welchem Zweck, erschloss sich ihm nicht, aber da die Aussage sich mit Jennys deckte, konnte ihm das egal sein. Es blieb dabei: kein Kerl in Sicht. Trotzdem spürte er eine seltsame Unruhe bei dem Gedanken, sich von der Theorie zu verabschieden.
    Wahrscheinlich lag es daran, dass er Antonia nicht auftreiben konnte. Wieso war sie in keiner der umliegenden Kliniken? Und wieso war Frank Herzog nicht erreichbar? Gab es da einen Zusammenhang? Ach was, winkte er gedanklich ab, das war jetzt arg weit hergeholt. Der Mann war frisch verheiratet mit einer hinreißenden Frau, und Antonia war zu alt, um für einen Kinderschänder interessant zu sein. Cherchez l’homme , Pustekuchen.
    Das Telefon riss ihn aus seinen Gedanken. Wiesbaden.
    »Moin, Kripo Leer, Paul Zinkel am Apparat«, flötete er.
    »Patrizia«, sagte sie. »Volltreffer, würde ich meinen. Harald Steinhauer hält Kampfhunde wie andere Leute Hühner. Natürlich nimmt der Typ die nie mit auf Reisen, klar, schon gar nicht zu seiner Oma, die er in Leer besucht hat, die hat nämlich panische Angst vor den Viechern. Was ich durchaus nachvollziehen kann. Es war nicht ganz einfach, genügend Leute zu finden, die bei dem Einsatz mitmachen wollten. Den Amtstierarzt haben wir mit Waffengewalt dazu bringen müssen, Memme, echt. Jedenfalls sind die Hunde alle gechippt und gemeldet, auch seine Steuern zahlt er, er ist ein anständiger Bürger mit ausgefallenem Hobby und hat sich nie mehr was zuschulden kommen lassen, ehrlich.«
    »Nie mehr?«, warf Zinkel ein.
    »Dazu wollte ich gerade kommen«, fuhr Patrizia fort, »und das hättet ihr durchaus selber rauskriegen können: Er ist mehrfach wegen Körperverletzung aufgefallen und zu einem Anti-Gewalt-Training verdonnert worden. Rat mal, wo?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Wie viele Psychologen sind dir in letzter Zeit untergekommen?«
    »Nee, oder? Lindenau?«
    »Sehr gut. Ich habe mir erlaubt, bei der Krankenkasse nachzufragen, wer nach Lindenaus Tod seine Fälle übernommen hat. Steinhauer ist aber nirgendwo in Behandlung. Offenbar ist seine Akte nicht an einen Nachfolger weitergeleitet worden, und das heißt, dass sie sich nicht im Nachlass befunden haben kann. Die Dame von der Kasse konnte sich aber erinnern, dass die Witwe Lindenau sich über ihr Erscheinen gewundert hatte, weil ein paar Tage vorher schon jemand von der Kasse bei ihr gewesen sei. Dieser Jemand war eindeutig nicht Steinhauer, also prüft man jetzt, ob möglicherweise weitere Akten verschwunden sind. Ich lass dich wissen, was dabei herauskommt. Habt ihr den Hund eigentlich erwischt?«, fragte sie übergangslos.
    »Ja, ist in der Rechtsmedizin.«
    »Dann besorg mir einen richterlichen Beschluss, und wir können Vergleichsproben nehmen. Ich wette, dass der mindestens einen Verwandten bei dem Züchter hat.«
    »Geht klar. Gute Arbeit«, lobte Zinkel, »vielen Dank für deine Hilfe.«
    Patrizia hatte bereits aufgelegt. Er rief Klawitter an und bat ihn, sich um den Beschluss zu kümmern.
    Lübben stürmte ins Büro. »Du könntest recht haben«, sagte er, »die Leute lassen einfach jeden ins Haus, der behauptet, zu Nachbarn zu wollen. Am Tag nach dem Mord an Kathrin haben zu unterschiedlichen Zeiten bei verschiedenen Bewohnern des Hauses dreimal irgendwelche angeblichen Boten geklingelt und Einlass erhalten. Gesehen hat die allerdings niemand, also sind wir nicht viel weiter als vorher. Bei

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