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Marilene-Mueller 04 - Wenn Ostfriesen sterben

Marilene-Mueller 04 - Wenn Ostfriesen sterben

Titel: Marilene-Mueller 04 - Wenn Ostfriesen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Sommer
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dir?«
    Zinkel brachte ihn auf den neuesten Stand.
    »Schon wieder eine Verbindung in deine alte Heimat«, feixte Lübben, »allmählich finde ich das bedenklich. Was hat deine Anwältin denn gesagt?«
    »Bin ich noch nicht zu gekommen.« Zinkel hob den Zeigefinger, wählte abermals und wartete, während er weiterverbunden wurde.
    »Wie geht’s Gerrit?«, fragte er und schaltete auf Lautsprecher, als Marilene sich meldete. Ihm schien, sie kaute, offenbar ein spätes Frühstück.
    »Seine Entzündungswerte sind gesunken, er spricht also wohl auf die Antibiotika an. Und gestern hat er ein paarmal die Augen aufgemacht, es scheint, er ist auf dem Weg der Besserung.«
    »Das freut mich«, sagte er.
    »Hast du inzwischen herausgefunden, in welcher Klinik sich Antonia befindet?«, fragte Marilene, bevor er auf sein Anliegen zu sprechen kommen konnte.
    »Nein«, gab er zu, »sie ist in keiner Klinik im Umkreis gemeldet, und Herzog ist auf Geschäftsreise und nicht erreichbar. Keine Ahnung, wo der steckt, aber ich bleib dran, versprochen«, sagte er und fuhr diesmal augenblicklich fort. »Hör mal, es kann sein, dass der Kampfhund aus Hessen kommt, dann hätte der Anschlag eher nichts mit Antonia zu tun, sondern doch mit Gerrit selbst. Hier ist nun die Frage aufgekommen, ob er eventuell ein Hacker ist und deswegen zum Ziel eines Anschlags geworden sein könnte.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, sagte sie.
    »Na gut, war nur ein Gedanke. Melde dich bitte, wenn er aufwacht, ja?« Er verabschiedete sich.
    »Sie hat zu lange gezögert«, bemerkte Lübben.
    Zinkel nickte, genau das bereitete ihm Sorgen. »Ich setz Charlie drauf an«, sagte er, »vielleicht kriegt sie was über Gerrit raus.«
    »Gute Idee. Uns fehlt der Ansatz, jetzt, wo die Theorie mit Antonia den Bach runter ist.«
    Wenn er sich diesbezüglich nur ebenso sicher wäre, dachte Zinkel. Er griff nach dem Telefonbuch. Ein letzter Versuch, herauszufinden, wo Herzog steckte, konnte nicht schaden. Er rief in dessen Firma an und bat darum, mit ihm verbunden zu werden, in der Erwartung, man würde ihm mitteilen, er sei auf Geschäftsreise. Das war nicht der Fall. Entgeistert legte er den Hörer auf.
    »Was?«, fragte Lübben.
    »Herzog hat bereits vor Wochen gekündigt«, sagte er.
    * * *
    Marilene legte den Hörer auf und zog eine Grimasse. »Ich fürchte, er hat mir nicht geglaubt«, sagte sie zu Hanna, mit der sie beim Frühstück saß. Sie war noch immer übernächtigt, die Bremer Polizei war ausdauernd und akribisch gewesen, sodass sie erst am Samstagmorgen gegen vier zu Hause angekommen war.
    »Was geglaubt?«
    »Er hat gefragt, ob Gerrit womöglich ein Hacker sei.«
    »Oh, oh.« Hanna riss in gespieltem Entsetzen die Augen auf. »Mach dir keine Sorgen, die werden nichts finden, Gerrit ist mittlerweile clever genug, seine Spuren anständig zu verwischen.«
    »Hoffen wir’s«, sagte Marilene. »Aber was, wenn’s stimmt und der Anschlag wirklich damit zusammenhängt? Der Hund könnte nämlich aus Hessen stammen, haben sie angeblich ermittelt.«
    »Scheint mir ein bisschen aufwendig, wenn man einfach auf Gerrits Rückkehr hätte warten können, meinst du nicht?«, zweifelte Hanna.
    Marilene nickte nachdenklich. »Ich glaub immer noch, dass das alles mit Antonia zusammenhängt«, sagte sie. »Bei meinem Ausflug am Freitag bin ich wieder auf einen Namen gestoßen, über den Gerrit nichts hat rausfinden können. Dieser Franz Reinicke war anscheinend mächtig hinter Antonias Mutter her, als die noch nicht Mutter war, meine ich. Die waren in derselben Firma beschäftigt und haben kurz nacheinander gekündigt. Antonias Mutter ist hierhergezogen, aber von Reinicke gibt es keine Spur, laut Gerrit. Vielleicht hat der sich jetzt der Tochter zugewandt?«
    »Keine schlechte Idee«, stimmte Hanna zu, »Paula könnte dir das bestimmt richtig gut erklären. Frag Antonia, ob jemand hinter ihr her ist, sie wird das ja wohl gemerkt haben.«
    »Geht nicht, niemand weiß, in welcher Klinik sie steckt, abgesehen von Herzog, also vom Stiefvater, und der ist auf Geschäftsreise.«
    »Das kommt mir jetzt aber sehr merkwürdig vor«, sagte Hanna. »Was ist denn, wenn Reinicke sich ihr nicht nur zugewandt hat, sondern Antonia entführt hat und dem Stiefvater irgendwas vorgelogen hat? Kommst du an ein Foto von dem ran? Vielleicht kann ich was rauskriegen.«
    Geheimdienst, dachte Marilene abermals, hatte sie’s doch gewusst. »Ich ruf noch mal die Sekretärin an, von der ich den Namen

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