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Marilene-Mueller 04 - Wenn Ostfriesen sterben

Marilene-Mueller 04 - Wenn Ostfriesen sterben

Titel: Marilene-Mueller 04 - Wenn Ostfriesen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Sommer
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Ohr geklemmt und kurbelte gerade die Scheibe hoch. »Stalking?«, sagte er, »interessant. Ja, dann vielen Dank für deine Hilfe, kommt gerade recht.«
    Er hörte sich ziemlich begeistert an, fand Marilene. Es roch seltsam, sie schnupperte, es roch – nach Karamellbonbons? Und plötzlich fügte sich alles zusammen. »Olaf«, sagte sie.
    »Grünberger«, sagte Zinkel. »Du zuerst.«
    »Ich glaub, er war in meiner Wohnung«, erläuterte sie und deutete auf seinen Mund. »Ich esse so was nicht, aber es hat öfter nach Karamellbonbons gerochen bei mir, ich wollte mir schon einen Suchhund organisieren, um der Sache auf den Grund zu gehen, albern, nicht? Aber ich hab’s immer wieder vergessen. Und dann das Handy«, fügte sie mit plötzlicher Klarheit hinzu, »ich wollte dich gestern vom Fähranleger aus anrufen, aber es funktionierte nicht, dabei hab ich vorher extra den Akku kontrolliert, und heute auf dem Schiff ging es wieder, ist doch komisch«, sprudelte es aus ihr hervor. »Er hat sich verraten, ich war bloß zu blöd, es zu merken. Als wir den Polizisten entdeckt haben, hat er mir nämlich sein Telefon zugeworfen, ich hatte ihm aber gar nicht gesagt, dass meins nicht ging.«
    Sie klammerte sich am Griff oberhalb des Fensters fest, denn Zinkel fuhr immer schneller, und sie redete weiter, reine Ablenkungsmaßnahme und vollkommen wach jetzt. »Und wie er herausgefunden hat, wer Herzog ist, praktisch im Handumdrehen, das hat höchstens ein paar Minuten gedauert, ich kann’s gar nicht glauben, dass ich darauf reingefallen bin. Gerrit hat nämlich auch nach Herzog geforscht und auf die Schnelle nichts gefunden, also ist Olaf entweder noch ein größerer Crack als Gerrit, oder er hat falschgespielt, wahrscheinlich Letzteres, ich hatte ja von vornherein ein komisches Gefühl bei ihm, aber ich hab mich einlullen lassen, weil mein Vater sich mit ihm angefreundet hat. Wahrscheinlich war’s umgekehrt, aber nach der ersten Begegnung schien er mir gar nicht mehr so aufdringlich, und Gerrit hatte auch nichts gegen ihn.«
    Sie holte einmal tief Luft, und Zinkel nutzte die Gelegenheit, ihr ins Wort zu fallen.
    »Er hat aber was gegen Gerrit«, sagte er trocken. »Wir haben mit großer Wahrscheinlichkeit den Hundehalter ermittelt, alte Heimat, Kronberg, ein Harald Steinhauer. Das ist für sich genommen nicht so wahnsinnig spektakulär, aber Steinhauer war wegen mehrfacher Körperverletzung zu einem Anti-Gewalt-Training verdonnert worden, das er bei Doktor Lindenau absolviert hat.«
    »Oh.« Marilene schlug sich die Hand vor den Mund, allzu gegenwärtig das nicht gerechtfertigte Vertrauen, das sie dem Mann entgegengebracht hatte.
    »Steinhauers Akte ist praktischerweise verschwunden, was mich auf die Idee gebracht hatte zu fragen, ob es denn die einzige war.«
    Marilene ahnte, was jetzt kommen würde, erinnerte ihr Unbehagen, als sie sich verfolgt geglaubt hatte damals, kurz bevor – nein, nicht dran rühren, das war vorbei, sie war davongekommen, alles war gut. Aber das stimmte nicht, reflexhaft trat sie aufs nicht vorhandene Gaspedal, sie glaubte zu wissen, warum Olaf so plötzlich aufgebrochen war, aber seit wann war er unterwegs? Würden sie rechtzeitig bei Gerrit sein?
    »Genau«, sagte Zinkel, als hätte sie laut gesprochen, »Grünbergers Akte war bei Lindenau auch nicht aufzufinden. Patrizia hat aber eine Kopie von der Krankenkasse bekommen. Darum meine Frage nach Gerrits Aktivitäten. Ich nehme an, Grünberger wollte und will verhindern, dass Gerrit Dinge herausfindet, die deine Zuneigung trüben könnten. Dinge wie Stalking, wer weiß, was noch. Patrizia scannt gerade die Akte und schickt sie mir dann, es dürfte sich jedenfalls kaum um Lappalien handeln.«
    »Aber warum hat er dann den Hund abgestochen?«, fragte Marilene. »Das passt nicht.«
    »Na, so schwierig ist das nicht. Du bist doch rausgerast, stimmt’s? Der Hund hätte dich anfallen können, das wollte er verhindern, und außerdem nehme ich an, dass er deine Dankbarkeit inspirierend fand.«
    »Boah«, gab Marilene von sich, ihr waren die Worte abhandengekommen. Sie riss sich zusammen, wer hatte Schicht bei Gerrit? Sie hoffte auf Hanna, holte ihr Handy hervor und rief in ihrer Wohnung an, ungeduldig mit dem Fuß tappend, bis endlich, endlich Hanna dranging. Rebekka hatte Schicht, ausgerechnet, erfuhr sie und jagte Hanna los, los los!
    Zinkel telefonierte ebenfalls, beendete sein Gespräch fast zeitgleich und mit ganz ähnlichen Worten.
    »Hol das Blaulicht

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