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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Gewebeprobe aus den Eileitern über mich ergehen lassen!« schrie Marissa. »Ich muß all diese körperlichen und seelischen Traumen aushalten, diese ganze unwürdige Behandlung!«
    »Die meisten«, erinnerte sie Robert, »aber nicht alle.«
    »Monatelang mußte ich jeden Morgen meine Temperatur messen und sie auf der Graphik markieren, bevor ich aufstehen und pinkeln gehen durfte.«
    Robert war in seinen Zimmerschrank getreten, um einen Anzug und die passende Krawatte auszuwählen. Dabei sah er sich nach Marissa um, die ihm das Licht aus dem Schlafzimmer versperrte. »Und du warst es auch, die die Tabelle mit zusätzlichen X verfälscht hat«, sagte er spöttisch.
    Marissa schäumte. »Ich mußte ein bißchen schummeln, damit die Ärzte in der Klinik nicht auf die Idee kamen, daß wir es nicht oft genug versucht, daß wir uns nicht im Bett geliebt hätten. Aber zur Zeit des Eisprungs habe ich nie geschummelt.«
    »Uns geliebt!« Robert lachte. »Seit die Sache losging, haben wir uns überhaupt nicht mehr richtig geliebt. Das kann man doch keinen Liebesakt nennen. Wir haben ja nicht mal mehr Sex. Wir rammeln einfach nur.«
    Marissa wollte etwas antworten, doch Robert fiel ihr ins Wort.
    »Ich habe schon ganz vergessen, wie es ist, wenn man sich richtig liebt!« schrie er. »Was einmal schön und angenehm war, ist zu Sex aufs Stichwort, zum Rammeln auf Kommando geworden.«
    »Du hast aber nicht gerade sehr oft › gerammelt‹«, gab ihm Marissa zurück. »Auf diesem Gebiet bist du bestimmt nicht der Größte.«
    »Vorsicht«, warnte Robert. Marissa wurde ihm allmählich zu ausfallend. »Vergiß nicht, daß dieses Rammeln für dich leicht ist! Du brauchst nur wie tot dazuliegen, während ich die ganze Arbeit tue.«
    »Arbeit?« sagte Marissa angeekelt. »Mein Gott!«
    Sie wollte noch mehr sagen, aber ihre Worte erstickten in Schluchzen. In gewisser Weise hatte Robert ja recht. Während dieser Fruchtbarkeitstherapie war es schwer, bei allem, was im Schlafzimmer vorging, die Spontaneität zu bewahren. Gegen ihren Willen stiegen ihr Tränen in die Augen.
    Robert erkannte, daß er sie verletzt hatte, und wurde sofort weich.
    »Entschuldige«, sagte er, »es war für uns beide nicht einfach. Besonders für dich nicht. Aber ich muß dir gestehen, daß es auch für mich nicht einfach war. Und was heute betrifft, so kann ich wirklich nicht mit in die Klinik fahren. Ich habe eine wichtige Besprechung mit einer Gruppe aus Europa. Tut mir leid, aber meine Geschäfte können sich nicht immer nach den Launen der Ärzte in der Frauenklinik oder den Kapriolen deines Monatszyklus richten. Du hast mir erst am Sonnabend gesagt, daß man dir heute Eizellen entnehmen will. Ich habe nichts davon gewußt, daß du dir schon diese lösende Spritze oder wie sie heißt, gegeben hast.«
    »Wir haben das gleiche Programm befolgt wie bei den drei früheren Versuchen der künstlichen Befruchtung«, sagte Marissa. »Ich konnte ja nicht wissen, daß ich es dir jedesmal aufs neue vorbeten muß.«
    »Was soll ich dazu sagen? Als diese Besprechung vereinbart wurde, hatten wir ja noch gar nicht mit der Behandlung angefangen. Ich kann deine Fruchtbarkeitszyklen nicht immer im Kopf haben, wenn ich meinen Terminkalender aufstelle.«
    Sofort wurde Marissa wieder wütend. Robert ging zur Kommode, um ein frisches Hemd herauszunehmen. Über seinem Kopf interviewte Joan Lunden auf dem Bildschirm gerade irgendeine Berühmtheit.
    »Du denkst überhaupt an nichts anderes als an Geschäfte«, sagte sie leise. »Ewig hast du Besprechungen. Kannst du diese Konferenz nicht mal um eine halbe Stunde verschieben?«
    »Das würde sehr schwierig sein«, sagte Robert.
    »Das Schlimme bei dir ist, daß dir die Geschäfte wichtiger sind als alles andere. Ich glaube, du setzt völlig falsche Prioritäten.«
    »Jeder hat ein Recht auf seine Ansicht«, sagte Robert ruhig. Er wollte unbedingt vermeiden, daß sie sich gegenseitig wieder beschimpften. Er holte ein Hemd heraus, zog es an und knöpfte es zu. Es war unklug, noch etwas zu sagen, aber Marissa hatte bei ihm einen wunden Punkt berührt. »An Geschäften ist nichts Ehrenrühriges. Sie liefern uns das tägliche Essen auf den Tisch und sorgen dafür, daß wir ein Dach über dem Kopf haben. Außerdem hast du meine Einstellung zu Geschäften gekannt, bevor wir geheiratet haben. Mir machen sie Spaß, und sie sind in vieler Hinsicht lohnend.«
    »Bevor wir heirateten, hast du gesagt, daß Kinder für dich wichtig wären«,

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