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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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eine hohe Erfolgsquote erzielt. Wenn Sie nach acht Versuchen nicht schwanger geworden sind, sollten Sie aufhören und sich andere Möglichkeiten durch den Kopf gehen lassen.«
    »Robert spricht aber schon jetzt von anderen Möglichkeiten«, wandte Marissa ein.
    »Er wird eher zum Mitmachen bereit sein«, sagte Linda, »wenn er weiß, daß Sie sich ein Limit gesetzt haben daß diese Prüfung nicht ewig weitergeht. Ich spreche aus Erfahrung. Bei allen Paaren ist es so, daß sich immer ein Partner mehr für die Sache einsetzt als der andere. Lassen Sie ihm etwas Zeit! Sie müssen seine Grenzen ebenso anerkennen wie Ihre eigenen.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, sagte Marissa. Aber wenn sie an Roberts letzte Worte zu diesem Thema dachte, brachte sie nur wenig Optimismus auf.
    »Gibt es noch andere Fragen, auf die Sie sich gern konzentrieren möchten?« erkundigte sich Linda.
    »Ja«, sagte Marissa nach einigem Zögern. »Wir haben schon kurz eine gestreift: Schuldgefühl. Das ist ein großes Problem für mich. Vielleicht liegt es daran, daß ich Ärztin bin. Ich habe nicht herausfinden können, wie ich mir die Infektion zugezogen habe, die zu der Eileiterblockierung geführt hat.«
    »Ich kann Sie gut verstehen«, sagte Linda. »Ihr Gedankengang ist ganz normal. Dennoch müssen wir versuchen, ihn zu ändern. Die Chance, daß irgendein früheres Verhalten von Ihnen die Ursache war, ist unvorstellbar gering. Es handelt sich ja nicht um eine Geschlechtskrankheit oder so was.«
    »Woher soll ich das wissen?« fragte Marissa. »Und ich habe das Gefühl, ich müsse es irgendwie herausfinden. Das wird für mich ständig wichtiger.«
    »Gut, darüber werden wir uns noch ausführlich unterhalten.« Linda schlug den Terminkalender auf dem Schreibtisch auf und trug einen zweiten Termin für Marissa ein. Dann stand sie auf, und Marissa erhob sich ebenfalls.
    »Ich möchte Ihnen noch eine Anregung mit auf den Weg geben«, sagte Linda. »Ich habe nämlich den bestimmten Eindruck, daß Sie auf Grund ihrer Unfruchtbarkeit eine ziemlich isolierte Lebensweise angenommen haben.« Marissa nickte, diesmal in völliger Zustimmung.
    »Ich möchte Sie dazu animieren, einmal bei der Organisation ›Resolve‹ anzurufen.« Sie reichte Marissa eine Karte mit einer Telefonnummer darauf. »Vielleicht haben Sie schon von ihr gehört. Es handelt sich um eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Unfruchtbarkeitsproblemen. Sie werden bestimmt Nutzen daraus ziehen, wenn Sie mit ihr in Verbindung treten. Dort diskutiert man über die gleichen Fragen, die wir heute besprochen haben. Es wird Ihnen neue Sicherheit verleihen, wenn Sie sehen, daß Sie bei alldem nicht allein sind.«
    Als Marissa das Sprechzimmer der Psychologin verließ, war sie froh, den Versuch unternommen zu haben. Sie hatte nach der Konsultation ein hundertmal besseres Gefühl, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie warf einen Blick auf die Karte mit der Telefonnummer von ›Resolve‹ und war sich sicher, daß sie diese Organisation anrufen würde. Tatsächlich hatte sie schon von ihr gehört, aber nie ernsthaft daran gedacht, sich an sie zu wenden. Als Ärztin hatte sie sich nichts davon erhofft, weil sie angenommen hatte, daß der Hauptzweck der Gruppe die Erläuterung wissenschaftlicher Aspekte der Unfruchtbarkeit für Laien wäre. Daß die Organisation sich auch mit den seelischen Aspekten befaßte, war für sie neu.
    Im Fahrstuhl auf dem Weg nach unten fiel Marissa ein, daß sie versäumt hatte, Linda nach Rebecca Ziegler zu fragen. Sie nahm sich vor, es beim nächsten Termin nachzuholen.
    Von der Frauenklinik begab sich Marissa zu ihrer Gemeinschaft von Kinderärzten. Robert hatte recht gehabt.
    Ihre Praxis war in Unordnung geraten. Wegen ihrer häufigen Abwesenheit wurde ihre Sekretärin Mindy Valdanus als »Springer« für andere Sekretärinnen eingesetzt, die in Urlaub waren. So war Marissa nicht überrascht, Mindys Schreibtisch unbesetzt vorzufinden, als sie auf dem Weg ins Sprechzimmer dort vorbeikam.
    Auf ihrem eigenen Schreibtisch lagen ein Haufen ungeöffneter Post und eine feine Staubschicht. Marissa hängte ihren Mantel auf und rief bei Dr. Frederick Hauser, dem Seniorpartner der Ärztegemeinschaft, an. Da er gerade frei war, ging sie sofort in sein Zimmer.
    »Mir wird morgen ein Embryo eingesetzt werden«, sagte Marissa zu ihrem Mentor. Sie hatten sich im Konferenzzimmer niedergelassen. »Wenn es nach meinem Mann geht, wird es der letzte Versuch sein.«
    Dr.

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