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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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ungefähr eineinachtel Tonnen Pilze geliefert hat. Falls die Weiterverarbeitung durch das CDFS einigermaßen effizient war, bedeutet das ungefähr siebenundneunzigtausend Tote.«
    Sherman stöhnte.
    »Tatsächlich ist das nicht so schlimm, wie es klingt. Meine Analyse der verseuchten Drogen zeigt, dass das CDFS ungefähr anderthalbmal so viel Gift benutzt hat, als nötig gewesen wäre – was die geringe Zahl der Vorfälle ohne tödliche Folgen erklärt. Dadurch müssen wir unsere Schätzung ziemlich signifikant nach unten korrigieren, außerdem muss man mit einbeziehen, dass manche sich sozusagen mehrfach vergiften. Zum Beispiel könnte ein Heroinabhängiger einen Vorrat für zwei Wochen kaufen und ohne es zu wissen schon vierzehn tödliche Dosen für sich allein verbrauchen.«
    Beamon unterbrach den Wissenschaftler. Sie würden noch den ganzen Tag hier sitzen, wenn er ihn weiter fachsimpeln ließ. »Okay, Trace, zur Sache: Wie viele Menschen können sie im schlimmsten Fall töten?«
    »Schätzungsweise sechsunddreißigtausend.«
    »Vorausgesetzt, dass sie nicht auch noch mit anderen Giften herumpfuschen.«
    Fontain zuckte die Schultern und nickte.
    Beamon konnte an den Gesichtern der anderen sehen, dass sie drauf und dran waren, den Wissenschaftler mit endlosen Fragen zu bestürmen, und beschloss, es kurz zu machen. »Danke, Trace. Wir wollen Sie nicht länger aufhalten. Ich weiß, dass Sie viel zu tun haben.«
    Fontain stand auf und huschte eilig aus dem Raum, ehe ihn irgendjemand aufhalten konnte.
    »So, jetzt wisst ihr, wie es aussieht. Und nun wollen wir uns wieder mit normaler Polizeiarbeit beschäftigen.« Er griff in seine Jackentasche und zog eine Tonkassette heraus. Es dauerte etwas, bis er herausgefunden hatte, wie er das Band in den tragbaren Recorder auf dem Tisch schieben musste, aber schließlich klappte es, und er drückte den Startknopf.
    »Ich habe das Beste für den Schluss aufgehoben.«
    Nichts passierte.
    »Haben Sie auch Batterien eingelegt, Mark?«, fragte Laura verschmitzt.
    »Batterien? Nee. Sind die nicht schon drin?«
    Mit einem Seufzer streifte sie das Gummiband von dem fest zusammengewickelten Kabel und steckte es in eine Steckdose in der Wand. Der Recorder erwachte zum Leben, das Band lief an, und Beamon drückte den Pausenknopf. »Das hat mir gestern eine der Telefonistinnen von der Mordleitung gebracht.«
    Die Hotline, die man für anonyme Hinweise eingerichtet hatte, wurde allgemein nur noch ›Mordleitung‹ genannt wegen der Unmengen von Morddrohungen, die Beamon jeden Tag erhielt. Offenbar gab es mehr als nur ein paar Leute, die etwas dagegen hatten, dass das FBI so rücksichtslos war und gegen das CDFS vorging, das doch dabei war, endlich das Drogenproblem zu lösen.
    »Ich habe das Band per Computer bearbeiten lassen. Es war zuerst ziemlich schwer zu verstehen. Der Kerl hat den alten Trick benutzt und ein Tuch über das Mundstück gelegt.«
    »Ließ sich feststellen, woher der Anruf kam?«, fragte Richter.
    »Ein Münztelefon zwischen hier und Baltimore.« Beamon drückte wieder den Pausenknopf, und das Band begann zu laufen.
    Zunächst hörte man die Stimme der Telefonistin. »FBI.«
    Der Anrufer war hörbar nervös. »Hallo … ich, äh, ich dachte, es würde Sie interessieren, dass sie am achtundzwanzigsten eine Sendung Kokain vergiften wollen. In einem von Anthony DiPrizzios Lagerhäusern im Hafen von New York.« Pause.
    Die Stimme der Telefonistin. »Sir, können Sie mir Ihren Namen nennen und wie Sie an diese Informationen gekommen sind?«
    »Nein. Aber damit Sie wissen, dass es wahr ist, will ich Ihnen eins sagen: Das Gift stammt von Pilzen, die in der Nähe von Warschau wachsen.« Das Freizeichen ertönte.
    Beamon stoppte den Recorder, holte das Band heraus und steckte es wieder in die Jackentasche.
    »Ihr wisst alle, dass wir nie bekannt gegeben haben, um welches Gift es sich handelt.«
    Sherman schien seine Zweifel zu haben. »Wir nicht, aber es gibt verdammt viele Leute im Gesundheitswesen, die davon erfahren haben. Du denkst, da könnte was dran sein?«
    »Kann man nie wissen. Ich treffe mich jedenfalls heute Nachmittag um vier in New York mit DiPrizzio. Joe hat es arrangiert.«
    »Das dürfte eine interessante Zusammenkunft werden. Sonst noch was?« Sherman blickte in die Gesichter rings um den Tisch. Niemand meldete sich.
    »Okay, dann wollen wir wieder an die Arbeit gehen.«
    Alle standen auf, zogen die Jacketts von den Stühlen und klemmten sich ihre Notizbücher

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