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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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hatte er nervös gesagt. Seine ausgestreckte Hand hatte etwas gezittert.
    Hobart hatte den Schlüssel vom Ring gelöst und seinem früheren Chef im Stillen Anerkennung gezollt für seine Gründlichkeit. »Der Reverend hat gesagt, ich soll Ihnen ausrichten, dass er Ihnen Ihre persönlichen Sachen nach Hause schickt«, hatte der Wachmann ihm hinterhergerufen, als er wortlos durch die Lobby zur Tür gegangen war.
    Hobart hatte mit einem unterdrückten Grinsen das Gebäude verlassen. Simon Blake verhielt sich bereits wie der perfekte Komplize.
    Doch nun war dieser Teil seines Lebens vorüber, und ein neues Kapitel hatte begonnen. Er raste mit seinem Jeep über eine gelbe Ampel. In knapp zwei Stunden hatte er eine Verabredung, und vorher wartete daheim noch mindestens eine Stunde Arbeit auf ihn.
    Hobart riss das Steuer nach rechts. Fast hätte er die Abfahrt nach Canton verpasst. Dieses Viertel am Hafen mit seinen alten Lagerhäusern war in den letzten Jahren unter Yuppies zunehmend beliebter geworden. Er war allerdings auf der anderen Seite des Wassers, wo es schmale Reihenhäuser aus Backstein gab, prachtvolle katholische Kirchen, die an eine vergangene Zeit erinnerten, und enge Straßen voller Schlaglöcher, an deren Gehsteigen Autos parkten.
    Hobart hatte den Eindruck, dass in jeder zweiten Haustür ein Kettenraucher stand und das für diese Jahreszeit ungewöhnlich milde Wetter genoss. Durch das offene Fenster drang das Geschrei von Frauen, die nach ihren Kindern riefen, und das Gebell der Hunde, die auf der Straße herumstreunten.
    Von einer Anhöhe aus konnte er die dunklen Metalldächer der Stadt sehen, die wie ein schwarzsilberner Teppich wirkten.
    Gelegentlich blickte er auf einen Notizzettel, der an seinem Armaturenbrett klebte, und fand endlich, was er suchte – ein kleines Lagerhaus aus Backstein, vor dem eine elegant gekleidete Frau in einem Rollstuhl wartete.
    Er bog auf den nächsten freien Parkplatz und ging zu ihr hinüber. Sie wandte sich um und begrüßte ihn mit einem einstudierten Lächeln.
    »Mr. Severen, nehme ich an? Ich bin Karen Styles.« Sie streckte ihre Hand aus und hielt mit der anderen das linke Rad des Rollstuhls fest.
    »Bitte, nennen Sie mich John.«
    Noch während er damit beschäftigt gewesen war, Geld von den verschiedenen Bankkonten der Kirche abzuzweigen, hatte Hobart sich mit einem alten Bekannten in Verbindung gesetzt, der ein begabter Fälscher war. Er hatte ihn mit vier verschiedenen Identitäten ausgestattet, komplett mit Pass, Führerschein, Geburtsurkunde und sogar einer Mitgliedskarte der Bücherei. Der Führerschein auf den Namen John Severen zeigte ihn mit rotbraunem Haar und einem dichten Schnurrbart. Hobart hatte sich in einem gut sortierten Laden für Theaterbedarf die entsprechenden Sachen besorgt und die passenden Veränderungen an sich vorgenommen. So ganz war er immer noch nicht daran gewöhnt. Es war seltsam, in den Spiegel zu schauen und kein kurz geschnittenes schwarzes Haar und kein glatt rasiertes Gesicht zu sehen. Noch schlimmer war, dass der Bart erbärmlich juckte.
    »Schauen wir es uns mal an«, schlug die Maklerin vor und öffnete mit dem Schlüssel die schwere Metalltür des Lagerhauses. Hobart half ihr, sie aufzudrücken, und sie schaltete das Licht ein.
    Zunächst kamen sie in ein kleines Vorzimmer. Die Wände waren irgendwann einmal gelb gestrichen gewesen, aber jetzt verblasst und bräunlich gefleckt. Hobart ging über den zerschlissenen Teppichboden zu einer Tür, die in einen fast identischen Raum führte. In die linke Wand waren zwei große Fenster gebrochen worden; ihrem etwas schiefen Aussehen nach zu urteilen, erst lange nach der Errichtung des soliden Backsteingebäudes.
    »Wenn Sie bitte mitkommen, zeige ich Ihnen das Badezimmer und den Eingang zum Lager.« Er betrachtete den dünnen Hals der Maklerin, als sie den Rollstuhl durch den schmalen Korridor manövrierte. Es würde kaum eine Sekunde dauern, ihn zu brechen; sie würde es nicht einmal richtig mitkriegen. Aber das war zu gefährlich, auch wenn es ein Risiko war, sie leben zu lassen, doch das musste er eben eingehen.
    Das Bad war klein und nur mit Waschbecken, Toilette und einem Spiegel ausgestattet. Es hatte ebenfalls verblichene Wände, die jedoch mit breiten schwarzen Schimmelstreifen überzogen waren, was auf den ersten Blick wie ein Tapetenmuster aussah. Karen hielt an einer weiteren, massiven Tür und zerrte vergeblich mit aller Kraft daran. Hobart kam ihr zu Hilfe. Sie lächelte

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