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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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im Kampf gegen uns! Das zeigt bloß, dass wir sie NIE unterschätzen dürfen!«
    Ahenobarbus warf einen kurzen Seitenblick auf seine überheblichen Militärtribunen. »Außerdem werde ich noch Maßnahmen ergreifen, um an die anderen beiden unbekannten Waffen heranzukommen! Ich will wissen, was sie sind und woher sie kommen! Doch dazu später mehr!«
    Mit festem Blick sah er wieder in die Runde.
    »Wir müssen uns auf eine Belagerung mit ungewisser Dauer einstellen! Ich ordne hiermit an, dass alle Rationen um ein Viertel gekürzt werden und das Wasser genau einzuteilen ist!«
    Das unruhige Scharren der Offizierssandalen war die einzige Antwort, die der Oberbefehlshaber bekam.
    Dann trat der »Tribunus Laticlavius« Quintus Maximus aus der Gruppe der Offiziere heraus und baute sich vor dem Oberbefehlshaber auf.
    »Imperator! Verzeiht bitte meine Impertinenz, aber sind auch wir Offiziere davon betroffen?«
    Ungnädig und mit zusammengekniffenen Lippen nickte Ahenobarbus, sagte aber kein Wort.
    »Bei allem Respekt vor Ihrer militärischen Erfahrung, aber ist es nicht viel zu früh für die Kürzung der Rationen? Die Belagerung hat ja noch nicht einmal angefangen!«
    Beifall heischend sah er sich nach seinen Offizierskollegen um, doch die erhoffte Unterstützung für den Tribunen blieb aus.
    »Und da draußen sind keine zweihundert Mann!«, fuhr er trotzdem fort. »Wir könnten noch heute Nachmittag die Männer antreten lassen und den Feind im offenen Gelände stellen!«
    »Unsere Reihen sind geschwächt, ich müsste selbst meine hoch geschätzten Militärtribunen mit in den Kampf schicken, Maximus! Wollt Ihr das?« Ahenobarbus’ giftiger Blick sprach Bände und die Verachtung für dieses feine Senatorenbürschchen quoll aus jeder Pore seines Leibes.
    Irritiert und erzürnt über diesen offenen Affront wollte sich Maximus gerade zum Gehen wenden, als sein Hinterkopf mit einem lauten Knall in einer Explosion aus blutigem Gewebe und Knochensplittern zerbarst!
    Der Militärtribun Quintus Maximus sank wie ein nasser Sack zu Boden und eine Lache dunklen Blutes breitete sich rasch unter ihm aus. Die Offiziere, die hinter ihm gestanden hatten, waren über und über mit kleinen, weißlich schimmernden Knochenstücken sowie blutigen Gehirn- und anderen Fleischfetzen bespritzt worden. Völlig erstarrt standen sie da.
    Ahenobarbus ließ sich geistesgegenwärtig zu Boden fallen und robbte aus dem Bereich des Fensters. Seiner Meinung nach war der Knall, der die Explosion von Maximus’ Kopf begleitet hatte, von draußen gekommen. Wenn ihn nicht alles täuschte, aus dem Wäldchen da unten, keine einhundert Meter von den südlichen Lagermauern entfernt.
    Ein weiteres Krachen ertönte und ein Stück der gekalkten Wand auf der gegenüberliegenden Seite platzte ab und fiel krachend zu Boden.
    »Alle runter!«, brüllte er die übrigen Offiziere an, die einfach nur schockiert den getöteten Tribunen anstarrten.
    Vinicius reagierte als Erster. Er riss die anderen herunter und kroch auf Knien zur Tür.
    »Raus hier!«, schrie der Legat nun seine Offiziere an und endlich befreiten sie sich aus ihrer Erstarrung.
    Hektisch krochen alle durch den breiten Saal, der Tür zum Treppenaufgang zu. Ein weiterer Knall ertönte und nur wenige Zentimeter über dem Legaten pfiff etwas an ihm vorbei. Deutlich hatte er den Luftzug gespürt!
    Ein Schleuderblei , dachte er noch, erreichte dann aber endlich den rettenden Treppenschacht. Alle zusammen stürmten sie nach unten und drängten sich draußen ängstlich an die Mauer des Stabsgebäudes.
    »Ist das der Zorn der germanischen Götter?«, fragte der Lagerkommandant Fabius Caius furchtsam und schaute leicht geduckt und ehrfurchtsvoll in den Himmel.
    »Ich denke nicht«, entgegnete Vinicius, der noch gut das Bild des einzelnen Mannes vor Augen hatte, der aus den Dünen in das Wäldchen gelaufen war. »Ich habe eben einen Luftzug gespürt, dicht an meinem Kopf! Es fühlte sich an wie vor einigen Jahren, als ich in Iberien aufständische Bauern niederschlagen musste. Ihre mit aller Kraft geschleuderten kleinen Bleigeschosse pfiffen mir damals genauso um die Ohren! Die Wirkung eines Treffers jener Geschosse war verheerend gewesen, aber nicht zu vergleichen mit dem eben Gesehenen! Ich denke eher, es ist eine neue Art Schleuderwaffe und wird nicht von Göttern, sondern von einem einzelnen Mann bedient.«
    Ahenobarbus hatte interessiert zugehört.
    »Auf zur Südmauer! Lasst uns dort nach dem Rechten sehen!«
    Der

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