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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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schloss daraus, dass bisher niemand aus dem Wald herausgekommen war, dass der Gesuchte sich nach wie vor in diesem befinden musste. Seine Männer bildeten nun einen weiten Halbkreis und zangenartig umschlossen sie mit jedem Schritt das Wäldchen ein Stückchen mehr.
    In den Dünen tobte unterdessen bereits der Kampf. Die schwer bewaffneten Legionäre hatten in einer vier Reihen tiefen und rund fünfzig Meter breiten Angriffsfront die Dünen erklommen und hieben und stachen jetzt auf alles ein, was sich bewegte. Die Germanen würden keine Chance haben, dachte Arruntius grimmig. Die Entscheidung für diesen raschen Ausfall war richtig, bei Jupiter, sie konnten sich doch nicht von diesen paar struppigen Bastarden in einem römischen Kastell einsperren lassen!
    Er hatte sechs Späher um den Wald herum zur Südseite geschickt, um sicherzustellen, dass der Gesuchte nicht von dort floh. Der Legat selbst hatte ihm eingeschärft, nicht ohne den eigentümlich gewachsenen Stock wiederzukommen. Der Gesuchte, ein germanischer Zauberer namens Belikasmanus, sollte am besten gefangen genommen werden, sei dies nicht möglich, so solle er getötet werden.
    Aus dem Augenwinkel sah er die fliehenden Männer auf dem Dünenrücken. Es waren Germanen! Die Taktik ging auf!
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht erreichte Caelius endlich die Südmauer. Oberbefehlshaber und Legat, der Lagerkommandant, die befehlshabenden Offiziere der 3. bis 6. Kohorten – alle hockten sie hinter der Mauer und warfen vorsichtige Blicke auf ihre kämpfenden Truppen auf der anderen Seite. Offensichtlich hatten sie allesamt größten Respekt vor den Blitzen, die wie aus dem Nichts einen Mann töten konnten.
    Caelius schleppte sich die schmale, gewundene Treppe des Wachturms hoch, um den Gang zu erreichen. »Imperator Ahenobarbus! Ich muss Euch sprechen!«
    Atemlos stand Caelius nun an der Mauer. Überrascht blickte sich der römische Oberbefehlshaber um.
    »Centurio Caelius, was macht Ihr hier? Geht zurück ins Lazarett und lasst Euch pflegen, wir brauchen Euch noch! Macht Euch keine Sorgen, die Blitzschleuder wird bald schon unser sein!«
    »Verzeiht, Imperator, aber die Männer sind in höchster Gefahr! Belikasmanus kann mit seiner Waffe in der Zeit von Augenblicken Dutzende Männer dahinraffen! Die Männer da draußen haben keine Chance!«
    Skeptisch blickten ihn Ahenobarbus und nun auch Vinicius an. »Aber, aber, Centurio! Wir wissen von der Gefährlichkeit, sie wurde uns heute Mittag schon demonstriert! Aber gerade ist ein vollständiges Manipel dabei, einen einzigen Mann zu fangen. Einhundertsechzig gegen einen! Ich denke nicht, dass sie in ernsthafter Gefahr sind!«
    »Verehrter Imperator, glaubt mir bitte!«, fuhr Caelius verzweifelt fort. »Ich habe Belikasmanus’ Kampfweise heute Morgen erlebt! Er versteckt sich in einem Hinterhalt und kann aus großer Entfernung innerhalb von Sekunden das halbe Manipel auslöschen! Die Soldaten werden gar nicht an ihn herankommen! Außerdem verfügen die Germanen über eine weitere Zauberwaffe: ein Feuer, das nicht brennt und selbst in der Nacht alles taghell zu erleuchten vermag! Wir müssen uns zurückziehen, nach Süden fliehen, nach Tuliphurdum!«
    Ahenobarbus schaute Caelius an und schüttelte nur den Kopf. Offenbar zweifelte er ernsthaft an der geistigen Gesundheit seines Centurios.
    »Beruhigt Euch!«, meinte nun Vinicius. »Wir haben die Triarier geschickt, die haben schon ganz andere Männer eingefangen! Sie hauen alles in Stücke, was sich ihnen in den Weg stellt! Außerdem ist es Tag und die von Euch beschriebene Zauberwaffe wird ihnen somit nichts nützen!«
    In diesem Moment ertönte eine knatternde Salve. In einem der hohen Bäume des Wäldchens war für genau diese Zeit ein kurzes Leuchten zu sehen gewesen.
    Die Offiziere duckten sich sofort und als der Lärm vorbei war, schauten sie vorsichtig und ängstlich über den Rand der Mauer.
    Arruntius und seine Männer hatten sich dem kleinen Wäldchen nun auf etwa fünfzig Meter genähert. Wild durcheinander wachsende und in sich verkeilte Bruch- und Salweiden sowie zahlreiche Erlen und Pappeln ließen kaum etwas im dunklen Inneren erkennen, zumal sie auch gegen die Sonne blickten. Er gab ein Handzeichen, um zu signalisieren, dass die Männer in diesem Tempo in den Wald einrücken sollten.
    Plötzlich nahm er für einen Sekundenbruchteil eine Bewegung rechts oben in den Bäumen wahr und ein kurzes Aufblitzen von etwas Metallischem. Dann starb er.
    Das Gewehr –

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