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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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richtete sich weiter auf. Bei den Feuern der Vesta [55] , verdammt, auch sein Bein schmerzte nun höllisch. Es war ebenfalls verbunden worden und er würde wohl nur mit einer Gehhilfe laufen können. Er schaute sich um. Ein Legionär kam gerade mit einer Schale voll dampfendem Wasser herein.
    »Du, Soldat! Was ist da draußen los?«
    Der Legionär wandte sich um und erkannte den Centurio. »Ave, Centurio Caelius! Wir werden angegriffen! Ich hörte, die Germanen werfen Blitze auf uns und töten die Wachen! Vinicius lässt gerade einen Stoßtrupp antreten!«
    Caelius stöhnte auf. »Nein, das darf er nicht! Sie werden alle sterben! Das will er doch nur!«
    Er war sich sicher, dass Belikasmanus dahintersteckte. Er hatte ihn in den Dünen gesehen, wie er verborgen und gut geschützt zwischen seinen Männern flach auf dem Boden gelegen hatte und wieder und wieder seinen Blitzschleuderer hatte aufheulen lassen. Es war eine Art Waffe, welche, das wusste er nicht, denn er hatte noch nie von etwas Vergleichbarem gehört. Sie war sehr viel gefährlicher und sie tötete viel genauer und auf viel größere Distanz als jede Schleuder, jeder Speer, jeder Pfeil, selbst als jede Ballista!
    Solange dieser Belikasmanus bewaffnet war und kampfbereit, hatten sie keine Chance, dessen war er sich sicher! Er musste mit dem Legaten oder dem Oberbefehlshaber selbst sprechen!
    »Hol mir eine Krücke, einen Stock, irgendwas, womit ich mich abstützen kann!«, herrschte er den Soldaten an. »Und zwar schnell!« Der Soldat eilte los und Caelius schwang die Beine von der Pritsche mit dem strohgefüllten Sack. Kurz überkam ihn ein schwindeliges Gefühl, doch nach wenigen Sekunden ging es bereits wieder. Er warf sich eine bereitliegende Tunika über, konnte sich aber nicht einmal mehr selbst die Sandalen anziehen und schnüren.
    Der Soldat kam mit einer stabilen Krücke herein und reichte sie dem Centurio. »Wo sind der Legat und der Imperator?«, wollte Caelius wissen.
    »Am Südtor, soviel ich weiß!«
    In seinem Zustand würde er mindestens zehn Minuten brauchen, bis er von hier aus zum Südtor gehumpelt war. Also keine Zeit verlieren! Er machte sich eilig auf den Weg, vernahm aber bereits den Schall der Tuba [56] , die zum Abmarsch blies. Er kam zu spät!
    Vinicius stand vor den drei angetretenen Manipeln [57] der 5. Kohorte. »Männer! Dieser Auftrag ist lebenswichtig! Für euch und für Rom! Scheitert ihr, werden wir hier vielleicht untergehen! Ihr, die drei Manipel der 5. Kohorte, werdet euch dieser Aufgabe nun stellen und die Gelegenheit haben, die Niederlage des heutigen Morgens in einen glanzvollen Sieg umzuwandeln!«
    Vinicius sah in die unbewegten Gesichter der Männer.
    Es waren nur Triarier [58] und Principes [59] angetreten, die besten Männer der Kohorte. Allesamt alte, erfahrene Haudegen, die sich nicht so leicht von Blitzschleuderern und zornigen Göttern aus der Ruhe bringen ließen. Insgeheim fürchtete er um die Aufrechterhaltung der Disziplin im Lager, sollte diese Mission scheitern.
    »Das 1. Manipel unter Führung des Pilus prior [60] 60 Centurio Quintus Arruntius wird in das kleine Wäldchen vor dem Südtor eindringen und es durchkämmen! Der Auftrag lautet, einen einzigen Mann darin zu finden und gefangen zu nehmen oder zu töten! Die anderen beiden Manipel unter Führung des Centurio Publius Marcellus werden die in den Dünen lagernden germanischen Krieger unterdessen in einen Kampf verwickeln und verhindern, dass diese dem Gesuchten im Wald zu Hilfe eilen können! Bei Erfolg erhält jeder Soldat eine Bonuszahlung von 100 Assen [61] ! Wegtreten!«
    Ein Tubaschall erklang und die Männer drehten sich rechts um. Das Tor wurde geöffnet und die fünfhundert Mann starke 5. Kohorte der 18. Legion setzte sich in Marsch, um zu retten, was zu retten war. Bereits fünfzig Meter vom Lager entfernt teilte sich der Trupp auf: Im Laufschritt eilten das 2. und das 3. Manipel rechts herum in Richtung der Dünen, während das 1. Manipel links herum auf das Wäldchen zusteuerte. Die Männer hatten in kürzester Zeit die knappe Distanz bis zu den Dünen zurückgelegt.
    Auch wenn bereits mit dem Öffnen des Südtores die Warnrufe der germanischen Späher ertönt waren, so schienen sie doch überrascht, dass so schnell und so offen angegriffen wurde. Den Stammeskriegern blieben nur wenige Minuten, sich zu sammeln und zu formieren, um sich der Übermacht zweier schwerstbewaffneter römischer Manipel zu stellen!
    Centurio Quintus Arruntius

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