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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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eine robuste Kalaschnikow AK-47 – war auf automatisches Feuer umgestellt worden und die auseinandergezogene Reihe der anrückenden Legionäre bot ein ideales, nicht zu verfehlendes Ziel. Das Gewehr wurde ein Mal von links außen nach rechts außen geschwenkt, so lange, bis das Magazin leer geschossen war. Mehr als die Hälfte der anrückenden Männer stürzte schreiend ins Gras, der Rest wandte sich von totaler, grässlicher Panik erfasst um und flüchtete zum Lager zurück.
    Hämmernd und schreiend standen die Soldaten am Südtor und brüllten um ihr Leben nach Einlass. Ganz Phabiranum war nun in hellem Aufruhr und viele waren auf die Knie gesunken und flehten die Götter um Gnade an. An Ordnung und Disziplin war nicht mehr zu denken.
    Mit schreckensbleichen Gesichtern starrten die Offiziere von der Mauer aus auf die sich windenden, jammernden, stöhnenden und schreienden Legionäre auf dem Feld. In den Dünen, bei den anderen beiden noch kämpfenden Manipeln, war der Schrecken der Ereignisse in dem Moment angekommen, wo die lang gezogene Schusssalve zu hören war. Auch diese Männer wandten sich nun hektisch zur Flucht, obwohl sie eigentlich gerade erfolgreich dabei gewesen waren, die Stammeskrieger vernichtend zu schlagen.
    Nur wenige Minuten später huschte eine Gestalt aus dem Wäldchen heraus in die Dünen. Im Laufen wechselte sie das Magazin und feuerte noch einmal eine kurze Salve in die Rücken der fliehenden Legionäre des 2. und 3. Manipels. Zahlreiche weitere Soldaten Roms wurden in diesem Moment getötet oder verwundet, bevor die Gestalt in die Dünen gelangte. Sie entzog sich so den Blicken der bestürzten Offiziere, die alles mit angesehen hatten.
    Im Lager herrschte heilloses Chaos. Die durch das nun geöffnete Tor hereinbrechenden Soldaten hatten jegliche Disziplin fallen lassen und wollten sich nur noch in das schützende Innere des Kastells retten. Viele der Legionäre der anderen Kohorten waren Zeugen der Vorfälle gewesen und der Glaube an die eigene Kampfkraft war zerstört worden. Keiner glaubte mehr, dass man gegen diese Germanen etwas ausrichten konnte, solange sie sich der Zauberei bedienten und die zornigen, wilden Götter dieser Menschen ihnen so tatkräftig beistanden! Eine Meuterei der Truppen stand kurz bevor, erste Centurionen wurden von den wütenden Legionären angebrüllt und kamen in Bedrängnis.
    Ahenobarbus und Vinicius erkannten den Ernst der Lage und dass sie sofort handeln mussten, um noch Schlimmeres zu verhindern.
    »Centurionen! Sorgt für Ordnung – mit aller Härte! Bergt die Verletzten da draußen! In einer Stunde ist Antreten! Offiziere zu mir ins Stabsgebäude!«
    Mit grimmigem Schritt stürmte der Oberbefehlshaber voran, seine Offiziere im Schlepptau.
    Im ebenerdigen, geschützten Offizierskasino erläuterte Ahenobarbus das weitere Vorgehen. »Meine Herren Offiziere! Die Belagerer dort draußen sind fürs Erste zurückgeschlagen worden, doch nur zu einem hohen Preis. Außerdem müssen wir mit weiteren Attacken rechnen! Da der Tod unsichtbar kommt, ist die Angst der Männer groß! Zu Recht! Eine Waffe, die man nicht sieht, kann man nicht bekämpfen! Die Disziplin hält unsere Männer zwar aufrecht, aber wie lange noch? Sollten weitere Soldaten wie vom Blitz getroffen tot umfallen, wird es eine Meuterei geben! Es wäre nicht das erste Mal! Was ist also zu tun?«
    Der Oberbefehlshaber machte eine kurze Pause und nahm einen bedeutungsschwangeren, tiefen Atemzug.
    »Ich habe mich schweren Herzens dafür entschieden, dieses Lager, den äußersten Vorposten des römischen Imperiums, kurzfristig zu räumen! Die Disziplin der Mannschaften kann nur gewährleistet werden, wenn wir diesen Ort verlassen und uns mit den drei Kohorten der 17. Legion in Tuliphurdum zusammenschließen.«
    Er machte wiederum eine Pause und schaute in die Runde. Verstört und irritiert sahen die meisten seiner Offiziere ihn an.
    »Männer! Reißt euch zusammen! Wir alle sind schockiert von der Schnelligkeit und der Wucht, mit der die Schleuder des Belikasmanus den Tod aussendet. Aber alles in allem sind unsere Verluste noch überschaubar. Wir haben nach wie vor drei volle Kohorten und die Reste der 2. und 5. als kampffähige Truppen zur Verfügung! Das sind rund 1600 Mann! Schwerer wiegt die Aufgabe des Lagers, doch das kann man wieder neu aufbauen, falls es nach der Räumung zerstört werden sollte! Priorität hat jetzt die Sicherheit der Soldaten! Wir machen uns marschbereit, warten auf den Abzug

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