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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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Quintus Maximus das Wort und wandte sich wichtig an Caelius und Lentulus: »Mich würde es wundern, wenn diese fetten Barbaren sich nicht völlig betrinken würden und den Angriff erst bemerkten, wenn die pili [43] der 2. Kohorte ihnen bereits ihre massigen Bäuche aufgeschlitzt haben! Trotzdem sollten Sie die Kampfkraft auch von besoffenen und verschlafenen Germanen nicht unterschätzen! Sie sind zum Kampf geboren und fürchten weder Schmerz noch Tod!«
    Ahenobarbus warf dem »Tribunus Laticlavius« einen vernichtenden Blick zu. Dieser stand zwar formal in der Hierarchie einer Legion an der zweiten Stelle hinter dem Legaten. Er war aber dennoch nur ein junger römischer Aristokrat, der ein wenig Militärluft schnuppern sollte, um nach etwa drei Jahren dann eine zivile senatorische Karriere einzuschlagen. Von echten Kämpfen bekam ein solcher Tribun in der Regel nichts mit.
    Ahenobarbus legte auf die Einwürfe des Tribunen keinen gesteigerten Wert. So wandte er sich wieder an die beiden Centurionen, die den Kampf befehligen würden. »Wir müssen sehr wohl unterscheiden zwischen den unterschiedlichen Stammesangehörigen. Während die Chauken und Dulgubiner erfahrungsgemäß von eher ruhiger Natur und eigentlich kämpfende Bauern sind, die sich gegen steigende Tributzahlungen wehren wollen, müssen wir bei Langobarden und Angrivariern mit dem stärksten Widerstand rechnen. Die dort anwesenden Männer dieser Stämme werden Krieger sein, die ebenso wie römische Soldaten nichts anderes als das Kriegshandwerk kennen. Wir sollten also von entsprechenden Wachposten und Vorsichtsmaßnahmen ausgehen und werden sie wahrscheinlich nicht ohne Weiteres überrumpeln können, um ihnen die Bäuche aufzuschlitzen«, sagte er mit einem kurzen Blick zur Seite auf den Militärtribun.
    Caelius wandte sich an den Oberbefehlshaber und den Legaten. »Die Zusammenkunft ist erst in drei Tagen. Wäre es nicht sinnvoll, einige Patrouillen ins Umland zu schicken? Vielleicht findet man ja jemanden, dem man noch zusätzliche nützliche Informationen entlocken kann?«
    »Ausgezeichneter Vorschlag, Centurio Caelius!«, stimmte Ahenobarbus anerkennend zu. »Stellen Sie einen kleinen Trupp zusammen und durchforsten Sie das Umland des Lagers! Kriege gewinnt man zuerst mit Informationen, dann mit Soldaten!«
    Als Caelius das Stabsgebäude verließ, atmete er tief durch. Seiner Einschätzung nach hatte er einen guten Eindruck beim Oberbefehlshaber und dem Legaten hinterlassen. Er war mit einem strategisch enorm wichtigen Auftrag betraut worden und würde nun alles dafür tun, um erfolgreich zu sein.
    Caelius musste seinerseits nun seinen Stab zusammenrufen und die nächsten Schritte planen. Doch vorher wollte er dafür sorgen, dass eine Patrouille zusammengestellt und keine Zeit verschwendet wurde. Er rief den im Rang zweithöchsten Centurio der 2. Kohorte, Septimus Adicus, zu sich in sein Wohnhaus und geleitete ihn in ein kleines Besprechungszimmer.
    »Septimus! Wir haben vom Oberbefehlshaber persönlich einen wichtigen Auftrag bekommen. Dazu später mehr im Detail … Grob lautet dieser, eine Zusammenkunft von germanischen Widerständlern zu unterbrechen und die Beteiligten entweder gefangen zu nehmen oder zu töten. Um weitere Informationen zu dieser Zusammenkunft zu erhalten, werden wir eine Patrouille zusammenstellen und das Umland des Lagers nach möglichen Informanten absuchen. Stelle eine Mannschaft zusammen und statte sie entsprechend aus: Pferde, schwere Bewaffnung, Verpflegung!«
    »Wie groß soll die Patrouille sein?«, fragte Adicus zurück.
    »Stark genug, um einen gewissen Abschreckungsgrad zu haben, aber nicht so groß, dass sie erhöhte Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ich würde also sagen …« Caelius machte eine kurze Pause und fuhr dann fort. »… acht Mann sollten ausreichend sein, zusätzlich einer unserer germanischen Späher, am besten der Bataver.«
    »Warum nicht einer der Friesen?«
    »Die beiden Friesen müssen einen gangbaren Landweg für die 2. Kohorte auskundschaften. Dazu mehr, wenn die anderen da sind … Sie sollen sich aber auch schon mal bereithalten.«
    Damit entließ er Adicus fürs Erste und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Die nächsten Tage würden über seine Zukunft entscheiden, das war ihm klar.
    Zwei Tage später kehrte die berittene Patrouille erschöpft und durchnässt wieder zurück. Sie war auf der rechten Uferseite der Visurgis nach Norden geritten, hatte dann den Fluss an einer flachen Furt

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