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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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machte eine kurze Pause, so, als versuche er, das nächste Wort »Bliksmani« mit höchster Konzentration auszusprechen. Doch er konnte seine lateinische Zunge einfach nicht an diese unmögliche germanische Sprache gewöhnen, so verbog er es ein wenig. » Belikasmanus , was so viel bedeutet wie ›Mann, der Blitze wirft‹. Es gibt Berichte über Zauberkräfte dieses Mannes und darüber, dass der Donnergott der Germanen ihn geschickt hätte, ja sogar, dass er der Donnergott selbst sei! Unsere Quellen berichten nur sehr zögerlich und zurückhaltend von ihm. Kaum jemand hat ihn allerdings wirklich gesehen und wir wissen nicht, wo er sich derzeit aufhält. Aber wir vermuten es. Dazu gleich noch mehr … Wir müssen davon ausgehen, dass er eine ernsthafte Gefahr darstellt und schon eine gefährliche Gruppe ihm treu ergebener Soldaten um sich geschart hat! Bei Jupiter und Mars! Sollte er tatsächlich göttlich sein, werden unsere Götter eben stärker sein müssen!« Der Oberbefehlshaber ballte die Fäuste.
    »Wir haben verlässliche Informationen darüber, dass zum Beginn ihrer Erntezeit, am zweiten Vollmond nach der Sommersonnenwende, einige Tagesmärsche südlich von hier ein Waffenmarkt und eine Zusammenkunft stattfinden werden. Dort sollen große Mengen Schwerter, Speere und Pferde den Widerstandskämpfern übergeben und wohl auch Kampfeswillige rekrutiert und Informationen ausgetauscht werden. Das weitere Vorgehen gegen unsere Truppen wird mit Sicherheit genau dort geplant werden! Dass dieser Markt nicht weit von hier stattfindet, zeigt, wie vermessen die Beteiligten sind und wie wenig sie derzeit Roms harte Hand fürchten. Das werden wir ändern! Wir müssen es!«, donnerte er nun und stierte wieder in die Runde.
    Kurz fixierte er Marcus Caelius, sodass diesem schon ein wenig mulmig wurde.
    »Wir werden diese Bastarde also bei ihrem gemütlichen Treffen stören. Allerdings ist unser Auftrag heikel: Aufgrund des unwegsamen und gleichsam sehr offenen Geländes im Bereich des Ufers der Visurgis können wir nicht beliebig viele Legionäre einsetzen, wenn wir den Überraschungseffekt nutzen wollen. Es ist mit stärkstem Widerstand von kampferprobten Kriegern verschiedenster Stämme zu rechnen. Deswegen werden wir eine Zangenstrategie anwenden und sowohl von der Flussseite als auch von der Landseite angreifen. In den frühen Morgenstunden werden wir dabei sicher auf die geringste Gegenwehr treffen. Um beweglich zu bleiben und durch den Vorteil der Überraschung wird die erste Angriffswelle von einer kampferprobten Kohorte landseitig durchgeführt.«
    Die Spannung der anwesenden Centurionen war fast greifbar.
    »Dabei sollen die Aufrührer bis ans Flussufer getrieben werden, wo drei Liburnen [41] mit jeweils achtzig Mann Kampfstärke den Weg abschneiden und etwaige Fluchtversuche unterbinden. So besteht die seltene Möglichkeit, mit einem Schlag sowohl wichtige Köpfe des Widerstands gegen Rom sowie des Waffennachschubs zu vernichten und so zukünftige Unruhen zu verhindern. Sollte dies nicht gelingen, ist mit einem Erstarken der antirömischen Kräfte um Belikasmanus sowie deren Verstärkung mit Waffen und weiteren Kriegern zu rechnen. Eine rasche Beendigung des Krieges wird dann sehr unwahrscheinlich. Aus diesem Grund liegt eine besondere Verantwortung in den Händen der Kohorten, die diesen Auftrag ausführen werden! Den Landangriff führt die 2. Kohorte unter Centurio Marcus Caelius durch. Die 3. Kohorte unter Cassius Lentulus wird von der Flussseite den Fluchtweg für die germanischen Räuber abschneiden!«
Im Besprechungsraum des befestigten Uferlagers Phabiranum herrschte für einen kurzen Moment totale Lautlosigkeit. Dann wandten sich alle anwesenden Centurionen den beiden Kohortenführern zu und beglückwünschten sie zu diesem strategisch sehr wichtigen und brisanten Auftrag. Marcus Caelius war sich sicher: Dies war ein Vertrauensbeweis seines Legaten Marcus Vinicius. Zweifelsohne hatte er den Oberbefehlshaber von seinen Fähigkeiten überzeugt und er würde alles daran setzen, das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. Und mit Cassius Lentulus hatte er einen exzellenten Kohortenführer an die Seite gestellt bekommen. Da konnte fast nichts schiefgehen. Zwei kampferprobte Kohorten in einem Überraschungsangriff – das war wie eine geschenkte Beförderung!
    Er verbeugte sich leicht in Richtung der Stabsoffiziere, um zu signalisieren, dass er sich geehrt fühlte. Er würde dem Kriegsgott Mars und zur

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