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Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Titel: Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Hary
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Holleway war inzwischen nicht untätig geblieben. Auf dem Wohnzimmertisch stand ein kleines Weihwasserfäßchen, daneben eine dickbauchige Flasche. Außerdem hatte John Streichhölzer bereitgelegt und auch ein paar geweihte Kerzen nicht vergessen.
    Er deutete darauf.
    »Das konnte ich bisher auftreiben. Ich sprach doch davon, daß wir Vorbereitungen treffen müssen. Dies hier gehört dazu. Wir müssen akzeptieren, daß hier im Ort Schwarze Mächte am Werk sind, und kennst du ein besseres Mittel dagegen?«
    Dora schüttelte verwundert den Kopf.
    John trat vor sie hin und faßte sie an den Schultern. Ihre Blicke begegneten sich.
    Der Mann strahlte eiserne Ruhe aus, obwohl sie nicht ganz echt war. Aber sie tat Dora gut. Sie lehnte ihren Kopf gegen seine breite Brust.
    »Sag mir bitte, was ich tun soll. Ich werde es tun.«
    John streichelte seiner Frau über das dichte Haar.
    »Es ist gut, daß du auf meiner Seite bist«, murmelte er. »Es ist sehr beruhigend, zu wissen, daß man nicht allein zu kämpfen braucht.«
    Sie musterte ihn.
    »Was ist mit den anderen, mit den Männern, die dich gebracht haben?«
    Er erwiderte ihren Blick nicht. Seine Augen waren auf das Fenster gerichtet, als könnte er dort etwas Interessantes sehen.
    »Ich bin kein Bredhouser, obwohl sich alle bemühen, es mich nicht spüren zu lassen. Aber wenn ich jetzt zu ihnen gehe und erzähle, was ich weiß, wird man es nicht verstehen. Man wird höchstens gegen mich eingestellt sein und in mir einen Phantasten, einen Blender oder gar jemanden sehen, der seine Scherze mit ihnen treiben will.« Jetzt sah er sie voll an. »Glaubst du wirklich, daß es mir gelingen könnte, sie auf unsere Seite zu bringen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Na also.« Er ließ sie los und trat zurück. »Du weißt, wo der alte Krempel deiner Eltern liegt. Bitte suche alles zusammen, was du an Brauchbarem auftreiben kannst. Deine Eltern waren sehr fromm. Sie haben uns bestimmt eine Menge Heiligenbilder und Ähnliches hinterlassen. Bringe es her!«
    »Und was wirst du inzwischen tun?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich werde mich um die Sicherheit unserer Kinder kümmern. Der Zutritt zu ihnen soll den Schwarzen Mächten nachdrücklich verwehrt werden.«
    »Wie willst du das schaffen? Ist es überhaupt zu schaffen?« fragte sie ängstlich.
    »Es ist schade, daß ich mich bisher nie um diese Dinge gekümmert habe. Leider läßt sich dieser Mangel in der Kürze nicht nachholen. Aber eines weiß ich wenigstens: Weihwasser und ähnliche Utensilien hassen die Geister und Dämonen, die auf der Seite des Teufels stehen, wie die Pest. Ich will mein Möglichstes versuchen.«
    Sie lächelte tapfer und ging. John hörte, wie sie die Treppe hinaufstieg. Dann machte sie sich oben an der Dachluke zu schaffen. Die Treppenleiter war ausklappbar. Sie schaltete das Licht oben ein und stieg hinauf.
    Ihr Kopf tauchte durch die geöffnete Luke.
    John Holleway hörte seine Frau schreien.
     
    *
     
    »Ich hoffte, daß genügend Zeit seit meinem letzten Besuch vergangen war«, sagte Cummings. Ray betrachtete die abgerissen erscheinende Gestalt. Der Alte machte im Moment einen völlig nüchternen Eindruck, obwohl dem bestimmt nicht so war. Was hatte er Schlimmes durchmachen müssen, daß er soweit heruntergekommen war?
    Raymond Walsh lauschte, was ihm Cummings noch erzählen wollte.
    »Mir war klar, daß der Teuflische gemerkt hatte, daß ein Besucher sein Haus heimgesucht hat«, fuhr der Alte fort. »Es durfte nur nicht geschehen, daß er in dieser Richtung Maßnahmen ergriff. Aber, da mein Besuch schon einige Wochen zurücklag, hegte ich die berechtigte Hoffnung, daß der Teuflische nicht mehr daran dachte. Vielleicht glaubte er einfach an einen Zufall? Es war nicht ganz von der Hand zu weisen, daß einer der Dorfbewohner einmal neugierig auf den neuen Besitzer des Jagdhauses wurde, obwohl die Bredhouser alle so taten, als wäre das Haus nicht existent. Sie wollten nicht daran erinnert werden, denn wenn sie es sahen, mußten sie natürlich unwillkürlich an den Fluch denken. Über Kasimir Cassdorf, von dem sie größtenteils nicht einmal den Namen wußten, machten sie sich keine Gedanken. Sie unterhielten sich nicht einmal über ihn, als wäre er gar nicht vorhanden. Für sie war er wohl nichts als ein armer, uniformierter Irrer, der gar nicht ahnte, an welchem tragischen Ort er sich überhaupt befand.
    An all diese Dinge mußte ich denken, als wir zu zweit in Richtung Bredhouse fuhren. Eine Meile

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