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Mark

Mark

Titel: Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Jansson
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ich Zivildienst gemacht. Dann habe ich da ein Semester
Geschichte studiert. Aber ich habe gleich gemerkt, dass es nicht das Richtige
war. Also bin ich nach München gegangen. Ich hatte die ganze Zeit niemanden.
Ich wollte mich auch nicht verlieben. Dann war da eine Frau, die unbedingt mit
mir zusammen sein wollte. Wir waren zwei Jahre zusammen. Meine Eltern mochten
sie. Aber sie mochte dann jemand anderen mehr, und ich habe sie eigentlich
nicht richtig geliebt. Dann habe ich mich nur noch auf mein Studium
konzentriert. Über einen guten Freund habe ich dann Ben kennengelernt. Ich habe
mich sofort in ihn verliebt. Es war mir zu diesem Zeitpunkt vollkommen egal,
was meine Freunde oder meine Eltern davon halten würden. Aber ich hatte das
Gefühl, dass er mir das nicht ganz geglaubt hat, obwohl es wirklich so war. Er
hatte Angst davor, dass es wirklich ernst wird, und ich wollte es unbedingt. Er
hat gesagt, dass er nicht treu sein kann, und ich habe es akzeptiert, aber es
hat mich wahnsinnig gemacht.“ Mark schüttelte den Kopf.
    „ Hört sich nach Leidenschaft an.“
    „ Ich habe ein Jahr lang noch an ihn
gedacht, obwohl ich wieder mit einer Frau zusammen war. Damals wollte ich
unbedingt mit jemandem zusammen sein. Ich möchte gerne Kinder haben, nicht
irgendwann mit vierzig, sondern bald. Ich habe sie übers Internet
kennengelernt. Ich war auch wirklich in sie verliebt.“
    „ Und dann?“
    „ Sie hatte ein Angebot, in New York
an der Universität zu arbeiten, und hat es angenommen. Vielleicht hätten wir
uns sonst auch in zwei Jahren oder so getrennt, ich weiß nicht. Es war nicht so
aufregend wie mit Ben, aber ich dachte, es wäre ernst. So, jetzt weißt du über
alle meine Beziehungen Bescheid.“
    „ Fehlt dir denn nicht immer etwas,
wenn du mit einem Mann zusammen bist, und ich meine ...“
    „ Nein, was sollte mir fehlen? Es hat
mir nie was gebracht, mit jemandem zu schlafen, den ich nicht kenne, nur um Sex
zu haben. Vielleicht bin ich zu romantisch. Und du?“
    Daniel drehte sich auf den Rücken und sah zu dem
gestreiften Lampenschirm über ihm hoch. „Die erste Zeit in Berlin bin ich viel
ausgegangen. Ich habe nicht geglaubt, dass ich jemals mit jemandem zusammen
sein kann. Irgendwann dachte ich, ich wäre zu alt, ich hätte die Chance
verpasst. Und dann war Jakob da. Ich habe ihn gesehen und mich praktisch sofort
in ihn verliebt und er sich auch in mich.“
    „ Warst du glücklich?“
    „ Ja. Die ersten beiden Jahre war
alles schön. Ich hatte nicht geglaubt, dass ich jemals so glücklich sein
würde.“
    „ Und dann?“
    „ Wir waren vier Jahre zusammen,
sogar noch etwas länger. Ich glaube es immer noch kaum, dass es wirklich so
lange war.“
    „ Vier Jahre?“ Mark sprach es aus,
als könnte er es auch nicht glauben. Hatte er etwa erwartet, dass er all die
Jahre noch nicht über ihn hinweg gekommen war?
    „ Jakob war meistens gut gelaunt und
hat mich damit angesteckt, aber er hatte so eine Art, die keine Kompromisse
zuließ. Alles sollte so sein, wie er es wollte. Wir haben uns nicht viel
gestritten, aber es waren so viele Kleinigkeiten. Ich habe gemacht, was er
wollte, ohne dass ich es überhaupt gemerkt habe. Aber irgendwann muss man seine
eigenen Sachen machen.“ Er spürte, dass wieder Wut in ihm hochkam. Immer noch.
Darüber, dass Jakob sich nicht ein winziges Bisschen hatte ändern können.
    „ Du hast ihn verlassen?“
    „ Ja.“
    „ Wann?“
    „ Im Juni.“
    „ Das ist ja erst zwei Monate her.“
    „ Drei Monate, fast.“
    „ Das tut mir leid, ich meine, vier
Jahre ist wirklich lange.“
    „ Eigentlich bin ich froh, es tut
weh, aber ich fühle mich befreit. Ich wusste nicht mehr, wie es ist, Sachen
allein zu machen, alleine zu planen, ohne Kompromisse, einfach irgendwohin
fahren, ohne jemandem Bescheid zu sagen. Ich finde es gerade sehr angenehm,
allein zu sein. Ich glaube, ich könnte auch in einer Hütte in einem Wald
leben.“
    „ Das könnte ich nicht.“ Mark hatte
sich den Wein genommen, die Flasche war nur noch zu einem Drittel gefüllt.
    „ Vielleicht nicht für immer, aber
für eine Weile.“
    Daniel sah auf seine Uhr. Wenn sie sofort
aufbrächen, könnte er den Zug noch bekommen. Aber er hatte keine Lust rauszugehen,
in das Unwetter, keine Lust, sich zu erheben und das Zimmer zu verlassen und
Marks tiefe Stimme. Er ließ den Arm wieder sinken und schloss die Augen. „Bevor
das mit uns ... ich meine, bevor ich mich in dich verliebt habe, dachte ich,
wir könnten

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