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Mark

Mark

Titel: Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Jansson
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auch nicht ...
Du musst mich hassen.“ Er hatte es ganz leise gesagt und sah ihn dabei nicht
an. Er hatte sich auf den Badewannenrand gesetzt, die nackten Füße
übereinander, als versuchte er, sich klein zu machen.
    Daniel spuckte den Schaum aus. „Ich hasse dich
nicht.“ Er war erstaunt, wie fest seine Stimme klang, wie wenig es ihn
berührte, was Mark gesagt hatte. Vielleicht war er auch einfach zu betrunken,
um es zu begreifen. Er spülte sich den Mund aus. Endlich war der pelzige Geschmack
verschwunden.
    Mark stand auf und war plötzlich direkt neben ihm.
Er schüttelte den Kopf und schien ihn dabei gar nicht wirklich anzusehen. Er
streckte die Hand aus und strich über Daniels Revers. „Ich hab mir so
gewünscht, ich könnte so sein ...“ Daniel erfuhr nicht, wie Mark sein wollte.
Mark drückte sich an ihn, so fest, dass er beinahe keine Luft bekam. Alles in
Daniel spannte sich an. Dann holte er Luft, und es schien sich etwas in ihm
aufzulösen. Mark umarmte ihn! Ihn! Er ließ ihn los, um ihn sofort wieder
festzuhalten. Er küsste ihn. Sie küssten sich. Daniel glaubte zu fallen, endlos
zu fallen. Sie zogen an den Jacken des anderen, an den Hemdknöpfen, bissen sich
beinahe beim Küssen.
    Er wusste nicht, wie sie in Marks Zimmer gekommen
waren, wie er plötzlich in seinem Bett lag und wie sie sich ausgezogen hatten.
Mark keuchte unaufhörlich, und Daniel glaubte zu ersticken, ließ Mark keine
Sekunde los. Sie waren mit dem ganzen Körper ineinander verschlungen. Er hatte
sich so oft nach dieser dunklen Haut gesehnt, dass er sie jetzt so fest
krallte, dass er überall Abdrücke hinterließ. Mark hielt seine Hände fest, ihn
immer noch küssend rieb sein Körper über ihn. Er glaubte zu sterben. Es war
unmöglich, das auszuhalten. Er hielt Mark so fest, als fürchtete er zu
ertrinken, wenn er ihn losließ. Die Erregung ließ ihn nicht ein Wort denken,
nur seinen Körper handeln. Sie war nicht schön, nicht erlösend, nur
beherrschend, ließ ihn sich wehrlos fühlen. Es war, als wäre sein Geist
irgendwo außerhalb seines Körpers und betrachtete mit einer unheilvollen
Ahnung, was er da tat, wie Marks Hände seine Beine packten, sie auseinander
drückten, er sich höher schob. Der Schmerz breitete sich aus, ließ seine
Muskeln verkrampfen, seinen Atem stocken. Er fühlte sich mit einem Mal allem so
ausgeliefert. Es war nicht so, wie er sich so oft vorgestellt hatte. Es war
nicht richtig.
    Es war nicht so, wie er es gewollt hatte. Ihm wurde
mit einem Mal ganz schwindlig. Viel länger hielt er das nicht mehr aus.
    Mark sank neben ihn. Er keuchte so laut, dass Daniel
schon Angst bekam, er würde ersticken.
    Sie sahen sich an, und er ertrug es nicht, keine
Sekunde länger. Er war noch nicht fähig, wieder zu denken, aber er würde
verbrennen oder explodieren, wenn er noch einen Augenblick länger bei Mark sein
würde. Obwohl seine Beine ihn kaum tragen wollten, stand er auf und zog seine
Hose und sein Hemd an.
    Er öffnete die Tür, ohne Mark noch einmal anzusehen.
    „ Warte!“ Mark lief hinter ihm her
zur Treppe, blieb aber stehen.
     
    Irgendwie musste er in den Garten gekommen sein. Er
legte sich in den Liegestuhl. Daran hätte er auch vorher denken können. Als er
die Augen schloss, übermannte ihn die Müdigkeit.
     
     
    Im Rückspiegel sah Daniel, dass seine Mutter immer
noch den Kopf schüttelte.
    „ Du solltest dir lieber die Nummer
von einem Schlüsseldienst einspeichern.“
    „ Mama, das ist mir das erste Mal
passiert.“ Und ich war betrunken, fügte er in Gedanken hinzu. Seit seine Mutter
ihn auf der Terrasse gefunden hatte, machte sie sich noch mehr Sorgen, ob er
auch alleine zurecht kommen würde.
    Seine Schwester hatte nur gekichert, und Mike hatte
grinsend gefragt, ob es eine gute Party gewesen war.
    Janina hatte ihn angerufen, kurz bevor sie
losgefahren waren, sie würde es doch nicht zum Bahnhof schaffen. Eigentlich war
er froh, ihr Geplapper hätte er jetzt nicht ertragen können.
    Daniel wünschte sich nichts mehr, als dass sie
endlich am Bahnhof ankamen. Sein Kopf tat ihm weh. Sich zu unterhalten, war
viel zu anstrengend. Sein Gehirn wollte keine ganzen Sätze formen. Vor allem
wollte er nicht mehr an die letzte Nacht denken, nie, nie mehr.
     
    „ Hast du wirklich nichts vergessen?
Du kommst doch in drei Wochen zu meinem Geburtstag?“
    „ Ja, Mama“ Er umarmte sie alle. Mike
half ihm, die Koffer in den Zug zu tragen, und Daniel stieg ein, setzte sich in
ein leeres Abteil und

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