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Mark

Mark

Titel: Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Jansson
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gleiche,
über ihm, in ihm, er rutschte weiter nach unten, mit seinen Lippen überall. Er
fühlte sich so unglaublich wach und träumend zugleich, hier und ganz woanders.
    Der Raum roch klebrigsüß und schwül. Marks Stöhnen
ging in einem mächtigen Donnergrollen unter, und im nächsten Augenblick ließ er
sich schlaff neben ihn sinken, strich ihm über die Wange und lächelte.
    Daniel dachte, dass er sehr lange keinem Menschen so
nahe gewesen war. Gerade kam es ihm vor, als wüsste Mark jetzt alles über ihn
und er über Mark, als würden sie sich Ewigkeiten kennen.
    Aber das war nicht wahr. Eine Träne trat ihm in den
Augenwinkel. Als er den Arm von der Bettkante hängen ließ, bekam er die
Weinflasche zu fassen und nahm einen Schluck.
    Dann stand er mit zittrigen Beinen auf. „Ich komme
gleich wieder.“
    Er schloss die Badezimmertür und vermied es, in den
Spiegel zu blicken. Er wollte nicht wissen, wie er jetzt aussah. Nachdem er
seine Blase erleichtert hatte, bemerkte er, dass die Erregung immer noch nicht
aus seinem Körper gewichen war. Er wollte dieses herrliche Gefühl noch länger
auskosten und seinen Verstand noch eine Weile vergessen.
    Mark lag immer noch im Bett, die Arme ausgestreckt,
die Beine über der Bettkante, weit auseinander. Sein Körper war so
atemberaubend, seine Waden, seine Oberschenkel, sein Bauch, seine Brust,
überall Muskeln und kein bisschen Fett. Im Gegensatz zu ihm selbst. Er hatte
ewig keinen Sport mehr getrieben, geschweige denn, sich irgendwo rasiert oder
auch nur etwas Bräune abbekommen. Doch Mark schien das ja nicht zu stören.
    „ Hast du seit dem letzten Mal
wirklich etwas dazugelernt?“, fragte Daniel.
    „ Sicher, warum?“
    „ Mir fällt gerade ein, dass ich doch
noch ein Kondom habe.“
    Es war ihm gerade eingefallen. Seine Mitbewohnerin
hatte es ihm gegeben, als sie nach seiner Trennung von Jakob zusammen aus
gewesen waren. „Man kann ja nie wissen“, hatte sie gemeint, da waren sie beide
schon ziemlich betrunken gewesen, und er hatte einen Kerl kennengelernt, der
eigentlich gar nicht sein Typ war. Seine Abwehr hatte nichts geholfen, und so
hatte er es in sein Portemonnaie gesteckt.
     
    Hätte er gewusst, dass das irgendwann passieren
würde, dass er irgendwann noch einmal mit Mark schlafen würde, wäre es leichter
zu ertragen gewesen? Er wusste es nicht. Aber jetzt war er hier, sein schwerer
Arm lag auf seiner Brust.
    „ Und?“, fragte Mark unvermittelt.
    „ Ach“, machte Daniel nur und
grinste. Sie lagen eine Weile nur nebeneinander, und er dachte schon, Mark wäre
eingeschlafen. Aber dann richtete er sich auf und sah ihn an.
    „ Wie war es bei dir? Dein erstes
Mal, meine ich.“
    „ Es war schrecklich. Auf einer
Party, ich kannte den Typ nicht. Ich habe nur kurz mit ihm geredet, wir waren
beide besoffen.“
    „ Nicht viel besser als mit mir“,
sagte er zerknirscht.
    Daniel schüttelte nur den Kopf. „Und bei dir?“
    „ Es war auch auf einer Party,
eigentlich sollte es eine ohne Alkohol sein, der Vater der Gastgeberin war
Pfarrer. Aber dann sind ein paar Typen aufgekreuzt mit Wein und Wodka. Und ein
Mädchen, sie hieß Denise. Sie war hübsch. Irgendwann sind wir in einem
Schlafzimmer gelandet, na ja, es ging ziemlich schnell, was mehr an mir lag.
Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Sie war enttäuscht und ist
weggegangen. Ich habe sie nie wiedergesehen, war wahrscheinlich besser.“
    „ Das hätte ich dir gar nicht
zugetraut.“
    „ Tja. Ich auch nicht.“ Mark gähnte.
Er zog die Decke über sie. „Gute Nacht.“
    Daniel schlief sofort ein.
     
    „ Echt mal, das wäre auch etwas
höflicher gegangen.“ Daniel warf einen Blick zurück zum Hotel.
    Die Empfangsdame hatte ihnen etwas pikiert
mitgeteilt, dass sie für zwei zahlen mussten, obwohl Mark ohnehin schon ein
Doppelzimmer gebucht hatte. Er hatte darauf bestanden, für ihn zu zahlen.
    Als sie im Auto saßen und Mark über die Landstraße
fuhr, schaute Daniel hoch zu dem Laubdach über ihnen und den noch blassen
Sonnenstrahlen.
    Dann sah er auf die Uhr. Es war zehn vor acht. Er
konnte sich kaum erinnern, wann er das letzte Mal so früh aufgestanden war.
„Wohin fährst du?“ Sie hatten den ganzen Morgen kaum miteinander geredet.
    „ Zum Bahnhof. Wohin sonst?“
    „ Ich war nicht sicher.“ Sein Zug
würde erst in eineinhalb Stunden fahren, aber er konnte kaum erwarten, dass
Mark jetzt noch bleiben wollte. Vielleicht war er jetzt lieber allein.
    „ Was sonst?“, fragte er

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