Mark
Freunde sein. Ich hatte das Gefühl, ich könnte dir alles erzählen.
Deshalb habe ich es so gehasst, in dich verliebt zu sein. Nicht nur deshalb,
aber ich hatte nie einen Freund, dem ich alles erzählen konnte.“
„ Als ich bei dir war, nein, es war,
als wir das erste Mal telefoniert haben, da hast du mir so viel von dir
erzählt, und ich dachte, du verstehst alles, was ich sage.“
Genauso fühlte Daniel sich jetzt wieder. Egal, was
alles passiert war, egal, was danach passieren würde, vor Mark brauchte er sich
nicht zu verstellen, er akzeptierte alles so, wie es war.
Die Matratze neben ihm wurde eingedrückt.
„ Soll ich mal jemanden vom Hotel
suchen und nach einem Zimmer fragen?“
„ Nein.“ Daniel öffnete die Augen.
Mark saß direkt neben ihm. Seine dunklen Haare fielen ihm ins Gesicht. Seine
Augen leuchteten erhitzt. Er hatte sich über ihn gebeugt. Ohne es zu bemerken,
hielt Daniel die Luft an.
Seine Lippen waren erstaunlich warm. Sie verweilten
nur sehr kurz auf seinen eigenen. Marks Blick war suchend, zögerlicher als eben
noch. Daniel legte eine Hand in Marks Nacken und zog ihn wieder zu sich. Der
Regen schien ihm genau in diesem Moment noch viel lauter geworden zu sein.
Sie sahen sich an, Mark leckte sich über die Lippen.
Daniel musste lachen und schüttelte den Kopf.
„ Was ist? Das war keine gute Idee,
oder?“, fragte Mark unsicher.
„ Ich hatte so lange Angst, dich
wiederzusehen“, flüsterte Daniel und zog ihn an sich. Marks Körper war schwer
und warm. Daniel zog die Wolljacke aus, sein T-Shirt und dann Marks Pullover
und sein Shirt. „Was hast du alles an?“, fragte er, als darunter noch ein
Unterhemd zum Vorschein kam. Als auch das auf dem Boden gelandet war, legte
Mark sich wieder auf ihn, so dass sein Kopf neben Daniels lag und er Marks
schneller werdenden Atem an seinem Ohr spürte, Marks Brustwarzen neben seine in
die Haut drückten, sich ihre Hände ineinander schoben. Mark erhob sich ganz schnell
und zog blitzartig seine Hose und Boxershorts aus. Dann hielt er inne, sein
Blick auf Daniels Gürtel gerichtet. Daniel öffnete ihn selbst und ließ Mark die
Hose ausziehen. Als Mark wieder auf ihm lag, sich ihre Körper von den Füßen bis
zu den Händen berührten, schloss Daniel die Augen und sog Marks Geruch ein. Er
versuchte, langsam zu atmen, aber es gelang ihm nicht ganz.
„ Das ist schön“, sagte Mark ganz
leise.
Daniels Körper spannte sich an, jede einzelne Faser
bebte. Er löste seine Hände von Marks und schlang sie um seinen Rücken und
bewegte seine Hüfte ein winziges bisschen. Das genügte schon. Mark stöhnte auf,
in ihm selbst wallte die Hitze in die Körpermitte. Mark begann sich gegen ihn
zu bewegen. Er bedeckte Daniels Hals mit Küssen, dann seinen Mund. Sie bewegten
sich wie in Zeitlupe, jede Sekunde dehnte sich unendlich, bis sie es nicht mehr
aushielten und ihre Erregung mit den Händen verstärkten. Und dann war es ganz
plötzlich und viel zu schnell vorbei. Mark hatte ihn ganz fest an sich gepresst
und atmete kaum noch. In Daniel kam nicht die erlösende Mattigkeit auf. Seine
Haut brannte immer noch. Er hob den Kopf, um Marks Lippen einzufangen. Der ging
darauf ein, küsste ihn auf die Stirn, zwischen die Schlüsselbeine, seine Brust,
fuhr mit der Hand über seine Beine. Daniel keuchte. Auf einmal wurde ihm
bewusst, was er gerade tat. Er schlief mit Mark! Ein Teil von ihm sagte, dass
das vollkommen verrückt war, während der andere meinte, dass er auf eine Weise
gewusst hatte, dass es genau an diesem Tag genau hier passieren würde.
„ Warte mal.“ Er schob Marks Hand
beiseite.
„ Was ist?“ Mark sah ihn alarmiert
an. „Bereust du das hier?“
„ Nein. Du?“
Mark schüttelte den Kopf.
„ Aber ich habe keine Kondome. Du?“
„ Nein. Aber da gibt es doch eine
Menge andere Sachen, die man machen kann, oder? Seit dem letzten Mal habe ich
dazugelernt.“ Er grinste.
„ Das hoffe ich für dich!“
Mark fuhr fort, ihn zu küssen und zu berühren. Es
schien ihm unglaublich lange her, dass ihn jemand so berührt hatte. Zwar hatte
er mit Jakob sogar kurz vor ihrer Trennung noch Sex gehabt, aber es war lange
nicht mehr so gewesen wie das hier. Nicht mehr forschend und gierig, wie Mark
ihn jetzt berührte. Daniel sah in seine glasigen Augen, seine Pupillen waren so
groß, dass er kaum noch den braunen Rand sehen konnte.
Daniels Hände gruben sich in die schweißbedeckte
Haut, bewegten sich rhythmisch, schneller, langsamer. Marks taten das
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