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Markus, glaubst du an den lieben Gott? (German Edition)

Markus, glaubst du an den lieben Gott? (German Edition)

Titel: Markus, glaubst du an den lieben Gott? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Majowski
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und der Vater entscheidet sich für die Spende der Organe – und so wird das Herz seines Jungen einem Mädchen strenggläubiger Juden eingesetzt, die Lunge einem anderen israelischen kranken Kind. Der Vater wandelt seine Wut in Gnade. Sein Leben dockt bei Gott an, eine Kraft, die alle Menschen verbindet. Treue, Vergebung und Verheißung. Dieser Vater ist ein Mensch, der nicht mehr mit Gewalt gegen seine Feinde kämpft, sondern sie durch seine Menschlichkeit verwirrt. Diese Beispiele können wir unseren Kindern auch zeigen. Davon müssen wir erzählen, um ihren Horizont zu erweitern.
    Im Fernsehen zum Beispiel kommen Versöhnung und Toleranz kaum noch vor. Es ist politisch einfach nicht verträglich, seinem Gegenüber ständig die Hand zu reichen. Sogar Spott wird ausgeschüttet über die, die christliches Miteinander leben.
    „Bitte, Gott, schicke uns so lange den Gedanken der Aufopferung und Entschuldung durch Jesus Christus, bis wir ihn verstanden haben. Und wenn es bis an das Ende der Zeit geht.“ Gottes Konstanten sind Treue, Liebe und Gerechtigkeit. Gott ist nicht greifbar. Er ist so wandelbar wie die Regeln, die er uns übergeben hat. Und ich vermute, auch wenn dies ketzerisch erscheint, er erwartet Ungehorsam von uns! Ungehorsam gerade bei der Wahl der Mittel. Sachliche Argumentation und Hartnäckigkeit im Nachgeben. Entschlossenheit, den Willen Gottes zu tun und wachsam auf den Einwand des Gewissens zu horchen. Ich glaube, Engel sprechen zu uns. Engel sind um uns. Sie können helfen, wir müssen aber auch den Sender auf Empfang einstellen. Wie mache ich das? Nächstenliebe zu einer Angelegenheit der Vernunft werden lassen. Frei von überschäumenden Emotionen und Selbstbeweihräucherung sein. Die Engel fordern niemals Hochmut, Gewalt, Rache und Tod, sondern immer Vergebung.
    Mein Sohn begegnet in der Schule und beim Spielen mit anderen Kindern oft dem sehr verbreiteten Prinzip, immer gewinnen zu müssen. Es geht darum, die Oberhand zu haben. Dabei wird aus Spiel oft Ernst. Irgendwann wird er außer einigen Kindersendungen auch Nachrichten im Fernsehen schauen und begreifen, dass sich all die Dinge, die er auf dem Schulhof erlebt, auch im wirklichen Leben abspielen. Manches, was er in Filmen und Videospielen sieht, ist in der Wirklichkeit noch viel absurder und ungerechter. Ich kann seinen Umgang mit solchen Spielen und Filmen nicht verhindern, sonst müsste ich ihn isolieren. Besser, ich versuche, es bewusst zuzulassen, und rede anschließend mit ihm darüber. Mein Sohn wird Zusammenhänge sehen und seine eigenen Schlüsse ziehen. Wie wird er mit den Informationen umgehen? Wenn er zum Beispiel die wesentlichen Hintergründe kennen würde über den Nahostkonflikt und somit über die vielen zurückliegenden Kriege im gelobten Land, wird er dann fragen: „Markus, warum befiehlt Gott dem Volk Israel, Dinge zu tun, die grausam und gnadenlos scheinen? Warum steht im Pentateuch, den fünf Büchern Mose, so klar beschrieben, was das Volk Israel zu tun hat, um seine Zukunft zu sichern? Und warum richten sich die anderen Völker und Religionen nicht danach und akzeptieren den Anspruch des Volkes Israels, wenn sie doch wissen müssten, dass Israel nach Gottes Befehl handelt (siehe dazu: 4. Mose 33 und 34)?“
    Als Antwort fallen mir keine schönen Geschichten ein. Mensch! Warum nicht noch mehr erbauliche Geschichten? Erzieht uns Gott nicht tatsächlich manchmal zu kreativem Ungehorsam im Wandel der Zeit, indem er uns prüft, so wie bei dem Befehl, den eigenen Sohn zu opfern? Handelt Gott vielleicht manchmal medizinisch? Impft er uns, um unsere Abwehrkräfte zu stärken? Und warum all das Leid, was an Kindern verübt wird im Krieg, in der Industrie und sogar in den Familien?
    Um die Osterzeit begegnete mir ein Wort von Parzival, das mich erinnert hat an die Frage nach dem wahren Sinn, der hinter den Leiden Christi steht:
    Nur eine Waffe taugt: –
    Die Wunde schließt
    Der Speer nur, der sie schlug.
    Sei heil, entmündigt und entsühnt,
    Denn ich verwalte nun Dein Amt.
    Gesegnet sei Dein Leiden,
    Das Mitleids höchste Kraft
    Und reinsten Wissens Macht
    Dem zagen Toren gab.
    Es ist ein gutes Gefühl, mit meinem festen Glauben heute standzuhalten, auch wenn ich nicht alles verstehe. In einem Buch von Peter Bamm, „Frühe Stätten der Christenheit“, heißt es: „Das Gebirge der verlorenen Angelegenheiten, das sind die Täler und Berge des Libanon. Die Zedern sind Zeitgenossen einer bewegten Epoche der Geschichte, in

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