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Marlene Suson 1

Marlene Suson 1

Titel: Marlene Suson 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mitternachts-Braut
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Ihnen kein Wort. Welchen anderen Grund könnten Sie haben?‚
    Sie wollte ihm die Wahrheit sagen, daß sie ihn liebte, doch Gentleman Jack hatte davor nachdrücklich gewarnt. Ein solches Geständnis würde den ganzen Plan zum Scheitern verurteilen.
    „Er wird Ihnen nicht glauben‚, hatte der Straßenräuber gesagt. „Er wird Sie für eine Lügnerin halten‚.
    Deshalb schluckte sie die Worte der Liebe hinunter und rief sich die genauen Instruktionen ins Gedächtnis, was sie als nächstes tun mußte. Als der Straßenräuber sie ihr gegeben hatte, war sie feuerrot geworden und hatte gesagt, daß sie sie wahrscheinlich nicht befolgen könnte.
    Jetzt wußte sie, daß sie es nicht konnte, solange Jerome so haßer- füllt war. Aller Mut wollte sie verlassen, doch dann erinnerte sie sich an Gentleman Jacks eindringliche Worte: „Sie müssen es genauso machen, wie ich sage. Es ist Ihre einzige Hoffnung, ihn zur Ehe zu bewegen.“
    Rachel biß die Zähne zusammen und begann Jeromes Hemd

aufzuknöpfen. Er zuckte vor ihrer Berührung zurück und machte sich steif.
    Als sie den letzten Knopf öffnete, fragte er mit belegter Stimme: „Was, zum Teufel, tun Sie da eigentlich?‚
    „Ist das nicht offensichtlich? Ich entkleide Sie.‚
    Er fluchte unbeherrscht. Dabei hatte Gentleman Jack behaup- tet, ein Mann liebte es, von einer Frau entkleidet zu werden! Ner- vös zwang Rachel sich, mit ihrer Aufgabe fortzufahren. Sie schob das Hemd auseinander und konnte nicht anders, als in hilfloser Bewunderung diese starke, muskulöse Männerbrust zu betrach- ten. Sie hielt den Atem an, und es verlangte sie danach, ihn zu berühren.
    Sie setzte sich auf die Bettkante und legte die Hand auf seine Brust. Langsam und staunend ließ sie die Finger über seine Haut gleiten.
    Das Atmen schien ihm schwerzufallen.
    Rachel konnte kaum glauben, wie gut sich seine Haut unter ihrer Hand anfühlte. Wie unter einem Zwang ließ sie die Hand bis hinab zu seinem flachen Bauch gleiten.
    Er sog hörbar den Atem ein.
    Ihre Finger glitten wieder hinauf und streichelten eine seiner Brustwarzen.
    Er stöhnte auf, und sein Atem ging rascher.
    Sie hob den Blick zu seinem Gesicht. Seine Augen waren ge- schlossen, und er biß die Zähne so fest zusammen, als hätte er Schmerzen.
    „Habe ich Ihnen weh getan?‚ fragte sie erschrocken.
    Er öffnete die Augen und funkelte sie an. „Als ob Sie nicht genau wüßten, was Sie mir antun.‚
    Rachel blinzelte verwirrt, doch er hatte die Augen wieder ge- schlossen.
    Ihre Hände zitterten, und ihre Wangen waren rot vor Verle- genheit, während sie versuchte, seine Hose zu öffnen. Als es ihr gelungen war, stöhnte er auf und riß an seinen Fesseln.
    „Gott im Himmel, hören Sie auf damit!‚ stieß er hervor. „Ma- chen Sie nicht weiter!‚
    Jetzt bekam sie wirklich Angst. Er hörte sich an, als hätte er starke Schmerzen. Oder war es möglich, daß es ihn nur genierte, daß sie seinen Körper ansah? In dem Fall konnte sie ihn sehr gut verstehen.
    Das war ja auch der Grund, weshalb sie sich so davor furch-

tete, die nächsten Anweisungen des Straßenräubers zu befolgen. Sie hatte energisch protestiert, doch Gentleman Jack hatte dar- auf bestanden, daß auch sie sich vor Jerome entkleidete. Er hatte unmißverständlich gedroht, ihr seine Hilfe zu verweigern, wenn sie ihm nicht das Versprechen gab, es zu tun.
    Rachel gab sich einen Ruck und stand auf. Ihr Gefangener be- obachtete sie mit einem höchst seltsamen Gesichtsausdruck. Sie zwang sich, ihm zuzulächeln, weil Gentleman Jack ihr das auf- getragen hatte. Doch als sie versuchte, den Rock ihres Reitklei- des zu öffnen, zitterten ihre Finger so sehr, daß sie mehr als eine ganze Minute dazu brauchte.
    Ihn zu Boden fallen zu lassen war eine der schwersten Auf- gaben, die sie je bewältigen mußte. Verglichen damit war es ein Kinderspiel, zu Pferde über einen hohen Zaun zu setzen.
    „Rachel, ich werde Sie nicht heiraten, was immer Sie auch tun‚, sagte Jerome gepreßt. In seinen Augen lag ein fast verzweifelter Ausdruck, während er ihr wie gebannt ins Gesicht starrte.
    Das machte es noch schwerer, Gentleman Jacks Anweisungen zu befolgen. Sie zögerte und wandte sich ab. Sie konnte es nicht tun! Aber der Straßenräuber hatte ihr versichert, daß dies die einzige Möglichkeit war, Jerome zur Ehe zu bewegen. Sie mußte weitermachen. Und sie tat es und hoffte, daß er nicht merken würde, wie sehr ihre Hände zitterten, als sie sich ihm wieder zu- wandte und ihr

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