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Marlene Suson 1

Marlene Suson 1

Titel: Marlene Suson 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mitternachts-Braut
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gebracht hatte.
    Sie hatte ihm ihr Wort gegeben, nicht behaupten zu wollen, daß er ihr die Ehe versprochen hätte, aber natürlich würde sie das jetzt abstreiten.
    Wie dem auch sei, er wollte verdammt sein, wenn er ihr in die Falle ging. Auch die Ekstase dieser Liebesnacht würde nichts an seinem Entschluß ändern. Er würde ihr anstößiges Benehmen nicht damit belohnen, daß er sie heiratete.

16. KAPITEL
    Rachel erwachte, durchdrungen von der Erinnerung an die wun- dervolle Nacht, die sie in Jeromes Armen verbracht hatte. Er hatte seinen Zorn über die Entführung vergessen, und er hatte sie so zärtlich und leidenschaftlich geliebt, daß er sie nun ganz gewiß auch heiraten würde.
    Plötzlich merkte sie, daß sein warmer Körper nicht mehr neben ihr lag. Mit geschlossenen Augen streckte sie suchend die Hand aus. Sie hoffte, er würde sie wieder in die Arme nehmen und an sich drücken.
    Doch er war fort.
    Sie riß die Augen auf. Das Bett war leer, und sie sah sich im Zimmer um. Er stand, nur mit der Hose bekleidet, am Fenster und starrte grimmig hinaus. Als er merkte, daß sie wach war, wandte er sich zu ihr um.
    Sie lächelte ihm zu.
    Er erwiderte ihr Lächeln nicht. Sein Gesicht wirkte fremd und abweisend. „Du hast allen Grund, mit dir zufrieden zu sein, nicht wahr?‚
    Erschrocken sah Rachel ihn an. Sie spürte, wie eine Eiseskälte nach ihrem Herzen griff. Was war aus dem zärtlichen Liebhaber der vergangenen Nacht geworden?
    Er war verschwunden, als hätte er nie existiert. Ihr Glück zer- barst in tausend Scherben, und es blieben nur zerrissene Fetzen einer süßen Erinnerung zurück.
    „Zieh dich jetzt lieber an.‚ Die Kälte in seiner Stimme ließ Ra- chel erschauern. „Angesichts der Nachricht, die du auf Wingate Hall hinterlassen hast, müssen wir jeden Augenblick auf Besuch gefaßt sein.‚
    Er griff nach seinem Hemd aus feinstem Batist und zog es an. Während er es schloß, sah er zu ihr herüber. Sie lag noch immer im Bett, die Decke bis zum Kinn hinaufgezogen.
    „Zieh dich an, verdammt! Oder willst du im Bett überrascht

werden, so nackt, wie Gott dich schuf?‚ Ein spöttischer Ausdruck trat in sein Gesicht. „Glaub mir, das ist nicht nötig, um deine Familie davon zu überzeugen, daß ich dich ruiniert habe. Das Laken ist Beweis genug.‚
    Rachel hatte keine Ahnung, wovon er sprach. Er sah sie noch immer an, und sie brachte es nicht fertig, sich diesem eisigen Blick in ihrer Nacktheit auszusetzen. Deshalb flüsterte sie verschämt: „Bitte, dreh dich um, damit ich aufstehen kann.‚
    Seine Augen wurden schmal. „Etwas spät, diese Schamhaftig- keit, nicht wahr, meine Liebe? Nach dieser Nacht gibt es nicht einen Fleck an deinem Körper, den ich nicht kenne.‚
    Aber in der Nacht war alles anders gewesen. Da war er warm und zärtlich und liebevoll. Jetzt war er ein Fremder, der sie ver- achtete, und es war ihr völlig unmöglich, sich diesen harten Au- gen auszusetzen. „Bitte‚, wiederholte sie kläglich, den Blick auf die Bettdecke gesenkt.
    Er stieß einen derben Fluch aus und stakste aus dem Zimmer. „Du hast fünf Minuten‚, warf er über die Schulter zurück.
    Hastig sprang sie aus dem Bett und zog sich an, so schnell sie konnte. Sie dachte an seine Bemerkung über den ,Beweis’ ihrer Liebesnacht und warf einen Blick auf das Laken. Es war völlig zerwühlt und wies einen Blutfleck auf.
    Als Jerome ins Zimmer zurückkam zeigte sie auf den Fleck. „Ist das der Beweis, den du meintest?‚
    „Ja. Aber du brauchst dich nicht zu sorgen, daß ich abstreite, was ich getan habe.‚ Seine Augen verengten sich, und in seine Stimme trat ein bitterer Unterton. „Ich darf wohl nicht hoffen, daß du ebenso aufrichtig sein wirst, oder?‚
    Wieder begriff sie nicht, wovon er sprach. „Was meinst du damit?‚
    „Wirst du vor deiner Familie zugeben, daß ich dich von Anfang an darauf hingewiesen habe, dich nicht zu heiraten?‚
    Nur mit Mühe hielt sie die Tränen zurück. „Ich . . . ich hatte gehofft, du hättest deine Meinung geändert.‚
    „Dessen bin ich sicher. Doch unser sogenanntes ,Durchbrennen’ hat mich in meiner Meinung nur noch bestärkt. Ich bin sicherer denn je, daß ich dich niemals heiraten werde.‚
    Ihr war, als hätte er ihr mitten ins Gesicht geschlagen. Hastig wandte sie den Blick ab, damit er ihre Tränen nicht sah. Sie hatte hoch gespielt und verloren.
    „Ich habe dir gesagt, daß ich dich nicht heiraten würde‚,

sagte er bitter. „Zweifellos wirst du

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