Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Marlene Suson 1

Marlene Suson 1

Titel: Marlene Suson 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mitternachts-Braut
Vom Netzwerk:
duftenden Flüssigkeit. „Achte darauf, daß nichts in die Augen kommt.‚
    Rachel war sich der Tatsache bewußt, daß Jerome sie nicht aus den Augen ließ. Ob es ihn wohl störte, daß sie eine einfache Spülmagd behandelte?
    „Du mußt das mehrmals am Tag wiederholen‚, mahnte Rachel, während sie die Flasche wieder verkorkte und Jane reichte. „Am Anfang wird die Rötung noch stärker werden, doch in zwei oder drei Tagen müßte der Ausschlag abheilen.‚

Als sie und ihr Gemahl wieder hinaufgingen, fragte Rachel: „Bist du verärgert, weil ich eine Dienstmagd behandelt habe?‚
    „Aber nein! Offen gestanden, es überrascht mich daß du dazu bereit warst, aber ich bin weit davon entfernt, ärgerlich zu sein. Wie kommst du auf die Idee?‚
    „Tante Sophia hat fast der Schlag getroffen, als sie mich das erstemal dabei erwischte, wie ich einen Dienstboten behandelte. Sie behauptete, es wäre eine Schande.‚
    „Die Schande ist sie selbst‚, knurrte Jerome böse.
    Sie hatten sein Schlafzimmer erreicht, und er zog Rachel hinein. „Zufällig leide ich auch an einer Krankheit, meine herzogliche Wunderheilerin. Es ist eine Krankheit, auf deren Heilung du dich verstehst.‚
    „Was ist es?‚ fragte sie alarmiert. „Woher weißt du, daß ich sie heilen kann?‚
    „Weil du es schon bewiesen hast.‚ Ein mutwilliges Grinsen glitt über sein Gesicht, das ihren Pulsschlag beschleunigte. „Ich habe wieder diese schreckliche Schwellung, du weißt schon.‚
    Als sie begriff, wovon er sprach, errötete sie bis zu den Haar- wurzeln. „Aber es ist doch hellichter Tag‚, wandte sie ein.
    „Du wirst doch nicht wollen, daß ich unnötig leiden muß, oder?‚
    Jerome betrachtete das Gesicht der schlafenden Rachel auf dem Kissen neben ihm. Ihr dichtes Haar war in nachtschwarzen Wel- len über das Kissen gebreitet, und ihr betörender Duft nach La- vendel und Rosen hüllte ihn ein.
    Seine Frau steckte voller Überraschungen. Wer hätte geglaubt, eine solche Schönheit könnte einer Dienstmagd ehrliches Mitge- fühl entgegenbringen?
    Er war auch erstaunt über ihren Schneid. Sie hatte auf dem anstrengenden Ritt nach Royal Elms nicht ein Wort der Klage verlauten lassen.
    Was Jerome jedoch am meisten an seiner jungen Frau über- raschte, war seine eigene Reaktion auf sie.
    Er konnte kaum glauben, so blind vor Verlangen gewesen zu sein, daß er sie vorhin auf der Stelle ins Bett zerren mußte. Da- bei hatte er doch gewußt, daß draußen Probleme über Probleme darauf warteten, von ihm in Angriff genommen zu werden.
    Es störte ihn gewaltig, daß Rachel ihn dazu bringen konnte, sich selbst und seine Pflichten zu vergessen.
    Genau wie bei dem Vorfall mit den Kätzchen. Auch da hatte er

alles vergessen und nur noch an Rachel denken können. Die Erin- nerung an die toten Tierchen machte ihn schaudern. Er hoffte zu Gott, daß es ihm gelingen würde, Rachel wirksam zu beschützen.
    Dazu würde er allerdings den gestrengen Ehemann spielen und ihr verbieten müssen, sich ohne Begleitung vom Haus zu entfer- nen. Sein unabhängiges, freiheitsliebendes Eheweib würde da- von nicht eben begeistert sein.
    Jerome hoffte, daß sein Hochzeitsgeschenk für sie ihren Wün- schen mehr entsprechen würde. Er hatte Morgan nach London geschickt, um Neville Griffin mit der Aufgabe zu betrauen, Nach- forschungen über Stephens Verschwinden anzustellen. Es würde nicht einfach sein nach all diesen Monaten, doch wenn jemand das Geheimnis lüften konnte, dann Griffin. Früher einmal war er Leiter des Königlichen Agentennetzes gewesen. Jetzt arbeitete er selbständig und beschäftigte eine ganze Reihe seiner früheren Mitarbeiter.
    Um Rachels willen hoffte Jerome, daß Griffin positive Ergeb- nisse brachte. Insgeheim fürchtete er jedoch, daß Stephen tot war, sonst hätte er doch von sich hören lassen. Falls Griffin ei- nen Beweis dafür fand, daß George für den Tod seines Bruders verantwortlich war, würde Jeromes ,Geschenk’ für Rachel ver- heerend sein.
    Er hatte Griffin noch mit einer zweiten Mission betraut: Er sollte etwas über Sophia Wingates Vergangenheit herausfinden, aus der Zeit, bevor sie Sir John Creswell geheiratet hatte. Irgend- wie hatte sie Jeromes Neugier geweckt.
    Rachel seufzte leise im Schlaf. Heißes Verlangen erfaßte Je- rome. Am liebsten hätte er sie geweckt und wieder geliebt. Wann immer er sie nahm, schien er sie anschließend um so heftiger zu begehren.
    Was, in Dreiteufels Namen, geschah mit ihm? Es war ganz und

Weitere Kostenlose Bücher