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Marlene Suson 2

Marlene Suson 2

Titel: Marlene Suson 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Lord
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sich. Er spürte, wie sie sich steif machte.
    Er preßte die Lippen zusammen. Weshalb reagierte sie so auf ihn? Hatten die Insassen der Kutsche, die sich von Wingate Hall entfernte, als er gerade zu den Ställen ritt, etwas damit zu tun? „Als ich nach Haus kam, sah ich eine Kutsche wegfahren. Wer waren deine Besucher denn?“
    „Deine lieben Freunde Lord und Lady Oldfield.“
    „Gott schütze mich! Was wollten die denn hier?“ Ausgerechnet diesen bösartigen Oldfields mußte Megan in die Finger geraten. Gerade um sie vor solchen Dreckschleudern zu schützen, hatte er doch beschlossen, nicht mit ihr nach London zu fahren.
    „Wenn ich recht verstanden habe, sind sie Nachbarn von uns.“
    „Nachbarn! Haben sie das behauptet?“
    Meg runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht mehr, ob sie es wörtlich gesagt haben, aber sie haben es zumindest angedeutet.“
    „Sie sind alles andere als Nachbarn. Sie leben in Dorset, am anderen Ende von England. Was, zum Kuckuck, wollten sie hier?“
    „Sie sagten, sie wollten mich in England willkommen heißen.“
    Auf dieses Willkommen hätte Meg gern verzichtet!
    „Sie sagten auch, daß sie leider an dem Ball auf Royal Elms nicht teilnehmen könnten. Wenn ich jedoch darauf bestände, würden sie versuchen, es einzurichten.“
    „Versuchen! Sie würden sich das Hemd zerreißen, um eine Einladung zu bekommen. Sie nehmen an dem Ball nicht teil, weil sie mit voller Absicht übergangen wurden. Jerome würde niemals dulden, daß dieses fragwürdige Pärchen einen Fuß auf Royal Elms setzt. Der Grund für ihren Besuch ist sonnenklar: Sie wollten dir mit List und Tücke eine Einladung entlocken. Ich hoffe, du bist nicht auf sie hereingefallen.“
    „Nein.“ Sie senkte den Blick, so daß ihre dichten Wimpern ihre Augen beschatteten. „Sie erwähnten, daß unsere Ehe Fanny Stoddard das Herz gebrochen hat.“
    „Glaub mir, das ist ausgeschlossen. Fanny hat nämlich kein Herz.“
    Schockiert hob Megan den Blick. „Wie kannst du so etwas von einer Frau sagen, die du heiraten wolltest?“
    Es war nie Stephens Wunsch gewesen, Fanny zu heiraten. Ihm

war es nur um die Verbindung zu Lord Stoddard gegangen, der enormen politischen Einfluß hatte. Doch das konnte er Megan nicht gut sagen, denn er würde damit in der Wertschätzung seiner Frau bestimmt nicht steigen.
    „Falls Fanny überhaupt leidet, dann nur an verletztem Stolz. Sie wollte die Frau eines reichen Earls werden und in eine an- gesehene alte Familie einheiraten. Das ist ihr wichtiger, als die Frau eines jüngeren Sohnes zu werden, selbst wenn er so reich ist wie Lord Felix.“
    Meg sah Stephen an, als wäre er ihr ganz fremd. „Weshalb hast du ihr einen Heiratsantrag gemacht?“
    „Ich habe dir schon einmal gesagt, daß bei einem Mann in meiner Position die Liebe bei der Wahl seiner zukünftigen Frau keine Rolle spielt.“ Doch das war, bevor er Megan begegnete.
    „Insbesondere dann, wenn man in die Mündung eines Gewehr- laufs schaut.“
    „Zum Teufel, Megan, wie oft soll ich dir noch sagen, daß das nicht der Grund war. Ich habe dich geheiratet, weil ich es wollte. Fanny dagegen wollte ich nicht heiraten.“ Der Gesichtsausdruck seiner Frau bewies eindeutig, daß sie ihm heute ebensowenig glaubte wie früher.
    „Lord Oldfield kann auch nicht verstehen, weshalb du mich geheiratet hast, da du doch an jedem Finger zehn haben könn- test.“
    „Das ist ja ungeheuerlich!“ Stephen war völlig außer sich. „Das hat er doch nicht etwa zu dir gesagt? Den Kerl bringe ich um!“
    „Nein, ich habe nur zufällig gehört, wie er es seiner Frau ge- genüber erwähnte. Die allerdings hat mich mit Geschichten aus deiner ,schlimmen, schlimmen’ Vergangenheit ergötzt.“
    Der Schmerz in ihren Augen ging ihm an die Nieren. Er konnte sich gut vorstellen, mit welchen Details aus seiner Vergangenheit diese Giftspritze Megan bombardiert hatte. Man sah ihr deutlich an, daß sie sie nicht ergötzt, sondern schockiert hatten. Zur Hölle mit den Oldfields! Er konnte ja nur zu gut verstehen, daß Me- gan sich von dem Mann, der er einmal gewesen war, abgestoßen fühlte. Es ging ihm ja selbst so.
    „Ich bestreite ja gar nicht, früher ein egoistischer, verantwor- tungsloser Schlawiner gewesen zu sein. Aber das ist aus und vorbei.“ Und die schönen Frauen, mit denen er damals liiert war,

hatten ihm in nichts nachgestanden. Wäre er nicht der reiche, prominente junge Earl gewesen, hätten sie keine Notiz von ihm genommen.
    Aber Megan, die

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