Marlene Suson 2
sich von diesen Frauen so grundlegend un- terschied, als gehörte sie nicht der gleichen Spezies an, würde nie verstehen, daß diese Frauen genauso oberflächlich und vergnügungssüchtig waren wie er.
„Hör mir zu, Megan, ich weiß, du bist schockiert über meine Vergangenheit. Aber damals kannte ich die Liebe noch nicht. Ich glaubte nicht einmal, daß es sie wirklich gibt. Ich hielt sie für eine leere Illusion der hoffnungslosen Romantiker. Jetzt weiß ich es besser. Du hast es mich gelehrt, Megan.“
Ja, das hatte sie wirklich. Sie mochte äußerlich nicht so schön sein wie seine früheren Mätressen, doch sie war von einer er- lesenen inneren Schönheit, die ihn immer wieder aufs neue bezauberte und von der er inzwischen wußte, daß sie unendlich viel wertvoller war.
Er legte ihr die Hand unters Kinn und hob ihr Gesicht. Dann küßte er sie, und sein Kuß war voll Zärtlichkeit und Leiden- schaft. Er spürte, wie sie sich ganz allmählich entspannte und die Starre ihres Körpers nachließ.
Endlich erwiderte sie seinen Kuß.
Ohne den Mund von ihren Lippen zu lösen, zog er die Nadeln aus ihrem Haar, so daß es in üppigen Wellen über ihre Schulter herabfiel. Er breitete es wie einen Mantel um sie aus. Dann schob er die Hände darunter und begann verstohlen, erst ihr Mieder und dann den Rockbund zu öffnen. Er genoß es, wie ihr seidiges Haar dabei seine Handrücken liebkoste.
Er schob ihr Kleid und Hemd über die Schultern herab und legte die Hand um ihre schwellende Brust. Mit den Lippen erstickte er ihren erschrockenen Protestlaut. Sie machte einen halbherzigen Versuch, ihn abzuwehren, doch schon begann sein Daumen ihre rosige Knospe zu reiben, und mit den Lippen strich er langsam und aufreizend über ihren Hals hinab.
Meg seufzte auf, und ihr Widerstand schmolz dahin.
Sein Mund löste seinen Daumen ab, und ihr Körper wand sich vor Lust. Während er sanft zu saugen begann, schob er die Hand unter ihren Rock und liebkoste ihren Schenkel.
Megans lustvolle Seufzer steigerten sein eigenes Verlangen. Es drängte ihn, sie auf der Stelle zu nehmen, und es fiel ihm schwer,
sich zurückzuhalten. Doch er wollte es auskosten, sie langsam und gekonnt zu verführen.
Mit geschlossenen Augen lag sie in seinen Armen und gab sich willenlos der Lust hin, die er ihr spendete.
Es erregte ihn über alle Maßen, als er spürte, wie ihr Kör- per auf seine Liebkosungen reagierte, sich ihm öffnete und ihn willkommen hieß. Sie war mehr als bereit für ihn. Und sie ver- barg es auch nicht. Ihr Körper antwortete ihm so spontan und freiheraus, wie es Megans ganzes Naturell auch war.
Was für ein leidenschaftliches Geschöpf, dachte er. Diese Frau würde er nicht gegen zehn seiner früheren Mätressen eintau- schen.
Stephen streifte das kleine Sofa am Fenster mit einem Blick und verwarf es als zu kurz und unbequem. Er stand auf und zog Megan mit sich. Rasch streifte er ihr die Kleider ab, hob sie hoch und trug sie hinüber zum Kamin. Dort legte er sie auf dem Teppich nieder.
„Was . . . tust du da?“ stammelte sie.
Die Flammen warfen einen rosigen Schimmer über ihre Haut und vergoldeten die üppige Flut ihres Haars. Bewundernd schaute er auf sie hinab, während er sich hastig entkleidete. „Ich denke, das liegt auf der Hand.“
Für einen Augenblick war Meg so fasziniert vom Anblick sei- nes kraftvollen Körpers, der im Schein des Kaminfeuers fast bronzefarben wirkte, daß sie kein Wort herausbrachte.
Doch dann stieß sie einen entrüsteten Protestlaut aus und schaute sich wie gehetzt nach ihren Kleidern um. Sie wollte sich bedecken, bevor einer der Dienstboten hereinplatzte.
Stephen ließ sich neben ihr auf dem Teppich nieder, schloß sie in die Arme und zog sie an sich.
Sie versuchte, sich ihm zu entwinden. „Wenn jemand kommt!“
„Ich habe die Tür abgeschlossen.“
Ihre Augen weiteten sich, und man konnte ihr an der Nasen- spitze ansehen, was sie dachte.
„Nein, ich habe sie nicht verschlossen, weil ich dies vorhatte. Ich wollte nur ungestört mit dir reden.“
„Dann laß uns reden.“
Ein mutwilliges, verheißungsvolles Lächeln spielte um seine Lippen. „Ich finde diese Art der Kommunikation eigentlich noch viel besser.“
„Aber es ist hellichter Tag!“
Stephens Lächeln wurde noch verführerischer. Kein Wunder, daß alle Frauen ihr Herz an ihn verloren! Meg versuchte trotz- dem, einen klaren Kopf zu behalten. „Es ist nicht richtig“, beharrte sie.
„Goldrichtig“, flüsterte
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