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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ich in der Lage war, seine Gedankenzüge mitzuverfolgen, und erfuhr so viele Dinge, die mir später von großem Nutzen sein sollten und von denen ich niemals Kenntnis erhalten hätte, wenn er von meiner seltsamen Fähigkeit gewußt hätte, denn die Marsmenschen haben ihren Denkapparat derart unter Kontrolle, daß sie ihre Gedanken mit absoluter Genauigkeit zu steuern vermögen.
    In dem Gebäude, in dem ich mich aufhielt, befand sich die Anlage, die die künstliche Atmosphäre herstellt, die das Leben auf dem Mars aufrechterhält. Das Geheimnis des ganzen Prozesses liegt in der Verwendung des neunten Strahles, eines jener wunderschönen Lichtbögen, die ich von dem großen Stein im Ornament meines Gastgebers hatte ausgehen sehen.
    Dieser Strahl wurde von den anderen gebrochenen Sonnenstrahlen durch exakt eingestellte Instrumente getrennt, die sich auf dem Dach des riesigen Gebäudes befanden, welches zu drei Vierteln als Speicher für den neunten Strahl dient. Er wird dann elektrisch behandelt, beziehungsweise mit bestimmten Anteilen verfeinerter elektrischer Schwingungen vermischt; das Endprodukt wird in die fünf größten Luftzentren des Planeten geleitet, wo es dann freigelassen und durch den Kontakt mit dem Äther des Himmels in atmosphärisches Gas umgewandelt wird.
    Es wird immer ausreichend Licht des neunten Strahls in dem großen Gebäude gespeichert, um die Atmosphäre auf dem Mars für eintausend Jahre aufrechtzuerhalten. Die einzige Sorge bestand nach Aussage meines neuen Freundes darin, daß es bei der Anlage zu einem Unfall kam.
    Er führte mich in einen anderen Raum, wo ich einen Satz von zwanzig Radiumpumpen erblickte, von denen eine jede den Mars mit dem atmosphärischen Gas versorgen konnte. Seit achthundert Jahren beaufsichtigte er nun schon diese Pumpen, die abwechselnd einen vollen Tag lang in Betrieb waren, etwas mehr als vierundzwanzig und eine halbe Erdenstunde. Ein Gehilfe teilte mit ihm die Aufsicht. Ein halbes Marsjahr, das sind ungefähr dreihundertundvierundvierzig Erdentage, verbringen die Männer allein in dieser riesigen, abgelegenen Fabrik.
    Jedem roten Marsmensch werden in der Kindheit die Prinzipien der Herstellung von atmosphärischem Gas erklärt, aber nur zwei Menschen kennen das Geheimnis des Zugangs zu dem Bauwerk, das mit seinen einhundertundfünfzig Fuß dicken Wänden absolut uneinnehmbar ist. Sogar das Dach ist durch ein fünf Fuß dickes Glas vor Luftangriffen gesichert.
    Das einzige, was sie befürchteten, waren Angriffe grüner oder irgendwelcher irrer roter Marsmenschen, denn alle Einwohner von Barsoom wußten, daß das Dasein jeder Form von Leben vom ungestörten Betrieb dieser Fabrik abhing.
    Mir fiel etwas Interessantes auf, als ich seine Gedanken beobachtete: Die Handhabung der Außentüren erfolgte durch telepathische Mittel. Die Schlösser sind derart fein eingestellt, daß sich die Türen nur durch eine bestimmte Kombination von Gedankenwellen öffnen ließen. Um meine neue Entdeckung auszuprobieren, wollte ich ihn dazu verleiten, diese Kombination zu verraten, und fragte ihn beiläufig, wie er es zustande gebracht hatte, mir die massiven Türen von den Innenräumen aus zu öffnen. Blitzschnell durchzuckten neun Marslaute sein Gehirn, die ebenso schnell verklangen, und er antwortete, daß das ein Geheimnis sei, das er nicht enthüllen dürfe.
    Von diesem Augenblick an änderte sich seine Haltung mir gegenüber, als befürchte er, daß man ihm sein großes Geheimnis entlockt habe. Ich las Mißtrauen und Furcht in seinen Blicken und Gedanken, obwohl er sich mir gegenüber noch immer freundlich verhielt.
    Bevor ich mich zur Nachtruhe zurückzog, versprach er, mir einen Brief an einen Landwirtschaftsbeamten mitzugeben, der mir auf dem Weg nach Zodanga, der nächstgelegenen Stadt auf dem Mars, behilflich sein könnte.
    »Aber vergiß nicht: Sie dürfen nicht erfahren, daß du nach Helium willst, denn zwischen ihnen herrscht Krieg. Mein Gehilfe und ich stammen aus keinem Volk, wir gehören ganz Barsoom, und dieser Talisman, den wir tragen, beschützt uns überall, sogar unter den grünen Menschen - obwohl wir uns nicht in ihre Nähe wagen, wenn es zu vermeiden ist.« Dann fügte er hinzu: »Nun gute Nacht, mein Freund, ich wünsche dir einen erholsamen und langen Schlaf, vor allem einen langen.«
    Obwohl er dabei freundlich lächelte, las ich in seinen Gedanken die Einsicht, daß er mich besser nicht hätte einlassen sollen. Dann sah ich ihn, wie er sich des Nachts

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