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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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großen Spiele aus dem Kerker geschleift. An einem frühen Morgen führte man uns in ein riesiges Amphitheater, das man jedoch nicht zu ebener Erde errichtet, sondern wie eine Grube ausgeschachtet hatte. Teilweise hatten sich Trümmer darin angesammelt, so daß ich nicht sagen konnte, wie groß es ursprünglich gewesen war. Zur Zeit fanden alle zwanzigtausend Angehörige der verschiedenen Warhoon-Horden darin Platz.
    Die Arena war riesig, doch uneben und verwahrlost. An den Rändern hatten die Warhoon Steine aus einigen Ruinen der alten Stadt aufgeschichtet, die Tiere und Gefangene von der Flucht in die Zuschauerreihen abhalten sollten. An beiden Enden befanden sich Käfige, in denen sich die Unglücklichen aufhielten, bis sie an der Reihe waren, in der Arena irgendeinem schrecklichen Tod entgegenzutreten.
    Man sperrte Kantos Kan und mich zusammen in einen davon. In den anderen befanden sich ungebändigte Calots, Thoats, tollwütige Zitidars, grüne Krieger, Frauen von anderen Stämmen und viele fremdartige, wilde Tiere von Barsoom, wie ich sie noch nie zuvor zu Gesicht bekommen hatte. Ihr Gebrüll, Geknurr und Gekreisch war ohrenbetäubend, und das furchteinflößende Aussehen eines jeden von ihnen genügte, dem tapfersten Gemüt einen Schauer über den Rücken zu jagen.
    Kantos Kan erklärte mir, daß einer der Gefangenen sich am Ende des Tages die Freiheit erkämpft haben würde, während die anderen tot in der Arena liegen würden. Die Sieger der verschiedenen Wettkämpfe würden gegeneinander antreten, bis schließlich nur zwei am Leben blieben. Der Sieger des letzten Kampfes, sei es Mensch oder Tier, erhielt seine Freiheit. Am nächsten Morgen würde man weitere Opfer in die Käfige führen, und so ging es die nächsten zehn Tage der Spiele in einem fort.
    Kurz nachdem man uns eingesperrt hatte, begann sich das Amphitheater zu füllen, und innerhalb einer Stunde war jeder Platz besetzt. Dak Kova, seine Jeds und Anführer saßen auf einer Seite der Arena in der Mitte auf einer riesigen erhöhten Bühne.
    Auf ein Zeichen von Dak Kova wurden die Türen zweier Käfige aufgestoßen und ein Dutzend grüne Marsfrauen in die Arena getrieben. Jede erhielt einen Dolch, dann ließ man von der anderen Seite eine Meute Calots, etwa zwölf dieser wilden Hunde, auf sie los.
    Als die Untiere knurrend und schäumend gegen die fast hilflosen Frauen anrannten, wandte ich mich ab, um das schrecklichen Geschehen nicht mit anzusehen. Das Gejohle und Gelächter der grünen Horde zeugte davon, wie sehr sie sich amüsierten, und als ich mich wieder umwandte, da mir Kantos Kan mitgeteilt hatte, daß alles vorüber sei, sah ich, wie drei siegreiche Calots zähnefletschend über den Körpern ihrer Opfer standen und knurrten. Trotz allem hatten sich die Frauen wacker geschlagen.
    Als nächstes wurde ein tollwütiges Zitidar auf die übriggebliebenen Hunde losgelassen, und so setzte sich das den ganzen, heißen und schrecklichen Tag lang fort.
    Im Verlaufe des Tages mußte ich zuerst gegen Menschen und dann gegen Tiere kämpfen. Da ich aber das lange Schwert bei mir trug und außerdem meinem jeweiligen Gegner hinsichtlich Beweglichkeit und Kraft weitaus überlegen war, war alles für mich nur ein Kinderspiel. Immer wieder gewann ich den Beifall der blutrünstigen Massen, und gegen Ende vernahm ich Rufe, man solle mich aus der Arena nehmen und zu einem Mitglied der Horden der Warhoon machen.
    Schließlich waren nur noch drei von uns übrig: ein großer grüner Krieger von einem Stamm weit oben im Norden, Kantos Kan und ich. Erst sollten die beiden gegeneinander antreten, dann würde ich mit dem Sieger um die Freiheit kämpfen, wie es dem Gewinner des letzten Duelles zustand.
    Kantos Kan war im Verlaufe des Tages einige Male angetreten und dabei immer als Sieger hervorgegangen, jedoch stets äußerst knapp, besonders gegen die grünen Krieger. Ich hatte wenig Hoffnung, daß er seinen riesigen Widersacher besiegte, der zuvor alle anderen niedergemetzelt hatte. Der Unhold war fast sechzehn Fuß hoch, Kantos Kan hingegen maß nicht einmal sechs Fuß. Als sie aufeinander losgingen, wurde ich zum ersten Mal Zeuge einer bestimmten Schwertkampftechnik, die Kantos Kans Hoffnung auf Sieg und Leben begründet erscheinen ließ, denn als er dem riesigen Menschen fast zwanzig Fuß nahegekommen war, holte er mit dem Schwert weit nach hinten aus und schleuderte es mit der Spitze voran auf den grünen Krieger. Es flog pfeilgerade und durchbohrte dem armen

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