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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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der üblicherweise unmittelbar nach einem Kampf zusammentrat.
    Während ich auf seine Rückkehr wartete, hörte ich, wie sich etwas im Nebenraum regte, und als ich aufblickte, warf sich plötzlich eine riesige, bedrohliche Kreatur auf mich, so daß ich rücklings auf den Stapel von Seidentüchern und Pelzen geworfen wurde, auf denen ich lag. Es war Woola - mein treuer, geliebter Woola. Er hatte den Weg zu den Thark zurückgefunden und, wie mir Tars Tarkas später erzählte, sich sofort zu meiner früheren Unterkunft begeben, wo er begann, auf ergreifende und doch völlig nutzlose Weise nach mir Ausschau zu halten.
    »Tal Hajus weiß, daß du hier bist, John Carter«, sagte Tars Tarkas, als er vom Palast des Jeddaks zurückkam. »Sarkoja hat dich bei unserer Rückkehr gesehen und sofort erkannt. Tal Hajus hat mir befohlen, dich heute noch zu ihm zu bringen. Ich habe zehn Thoats, John Carter. Such dir eines aus, und ich bringe dich zur nächsten Wasserstraße, die nach Helium führt. Tars Tarkas mag ein grausamer grüner Krieger sein, doch er kann auch ein Freund sein. Komm, wir müssen los.«
    »Und was erwartet dich, Tars Tarkas?« fragte ich.
    »Die wilden Calots, oder noch Schlimmeres«, entgegnete er. »Falls ich nicht zufällig die langersehnte Gelegenheit bekomme, Tal Hajus entgegenzutreten.«
    »Wir bleiben, Tars Tarkas, und gehen heute abend zu Tal Hajus. Du wirst dich nicht selbst opfern. Vielleicht bekommst du heute die Chance, auf die du wartest.«
    Er erhob energisch Einspruch und erzählte mir, daß Tal Hajus oft bei der bloßen Erinnerung an den Schlag, den ich ihm versetzt hatte, vor Wut außer Rand und Band geriet, und daß ich die entsetzlichsten Qualen erleiden würde, sollte ich ihm noch einmal unter die Finger geraten.
    Beim Essen wiederholte ich die Geschichte, die mir Sola in jener Nacht auf dem Meeresgrund während des Marsches nach Thark erzählt hatte.
    Tars Tarkas sagte kaum etwas, doch die starken Muskeln in seinem Gesicht zuckten voller Leidenschaft und Qual, beim Gedanken an die Torturen, die man dem einzigen Wesen auferlegte, das er in seinem kalten, grausamen und schrecklichen Dasein geliebt hatte.
    Nun widersprach er nicht länger, als ich ihm vorschlug, vor Tal Hajus zu treten. Nur wollte er zuerst mit Sarkoja reden. Auf seine Bitte begleitete ich ihn zu ihrer Unterkunft, und der Blick unbändigen Hasses, den sie mir zuwarf, entschädigte mich fast für jedes noch bevorstehende Unglück, das meine zufällige Rückkehr zu den Thark mit sich bringen mochte.
    »Sarkoja, vor vierzig Jahren hast du dazu beigetragen, einer Frau namens Gozava Qualen und Tod zu bringen«, sagte Tars Tarkas. »Gerade habe ich erfahren, daß der Krieger, der diese Frau liebte, von deiner Rolle in dieser Angelegenheit erfahren hat. Er darf dich nicht töten, das widerspricht dem Brauch, doch nichts hindert ihn daran, das eine Ende eines Lederriemens um deinen Hals zu legen und das andere um den eines wilden Thoats, lediglich um deine Überlebensfähigkeit zu testen und beim Fortbestand unserer Rasse zu helfen. Ich habe gehört, daß er das für morgen plant, und dachte, es wäre nur recht und billig, dich zu warnen, denn ich bin ein gerechter Mann. Bis zum Fluß Iss ist es ein kurzer Weg, Sarkoja. Komm, John Carter.«
    Am nächsten Morgen war Sarkoja verschwunden und wurde danach nie wieder gesehen.

    Schweigend eilten wir zum Palast des Jeddaks, der uns augenblicklich vorließ. In Wirklichkeit konnte er es kaum erwarten, mich zu Gesicht zu bekommen. Er stand aufrecht auf seiner Empore und stierte mich finster an, als ich eintrat.
    »Fesselt ihn an diese Säule«, kreischte er. »Wir werden sehen, wie es dem ergeht, der es wagt, den mächtigen Tal Hajus zu schlagen. Erhitzt die Eisen, ich will ihm eigenhändig die Augen aus dem Kopf brennen, damit er meine Person nicht mit seinem üblen Blick entehrt.«
    »Anführer der Thark«, rief ich und wandte mich an den versammelten Rat, ohne dabei auf Tal Hajus einzugehen. »Ich war einer eurer Befehlshaber, und heute habe ich Schulter an Schulter mit eurem mächtigsten Krieger für die Thark gekämpft. Zumindest seid ihr mir eine Anhörung schuldig. Das habe ich mir heute verdient. Ihr behauptet, ein gerechtes Volk zu sein - «
    »Ruhe!« brüllte Tal Hajus. »Stopft der Kreatur das Maul und bindet sie, wie ich befohlen habe.«
    »Gerechtigkeit, Tal Hajus!« rief Lorquas Ptomel aus. »Wer bist du, daß du dich über die jahrhundertealten Bräuche von den Thark

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