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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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konnte ich an den Sternen die generelle Richtung nach Helium ablesen, doch ohne die genaue Position der Stadt und meine Reisegeschwindigkeit zu kennen, hatte ich nur geringe Chancen, sie zu finden.
    Helium liegt eintausend Meilen südwestlich von Zodanga, mit intaktem Kompaß hätte ich es ohne Störung in vier bis fünf Stunden geschafft. Dennoch fand ich mich am Morgen nach fast sechs Stunden ununterbrochenen Fluges über einem ausgetrockneten Meer mit riesigen Ausdehnungen wieder. Bald tauchte eine große Stadt vor mir auf, doch nicht Helium, da von allen Metropolen auf Barsoom nur diese aus zwei riesigen, kreisförmigen und von Mauern umgebenen Einzelstädten besteht, und die ungefähr fünfundsiebzig Meilen voneinander entfernt waren und unschwer aus der Höhe, in der ich mich befand, zu erkennen gewesen wären.
    Ich glaubte, zu weit nach Nordwesten gelangt zu sein, drehte in südwestlicher Richtung ab und kam im Verlaufe des Vormittags an einigen anderen großen Städten vorbei, auf die jedoch keine von Kantos Kans Beschreibungen zutraf. Zusätzlich zu den Zwillingsstädten besaß Helium noch ein weiteres Merkmal, zwei riesige Türme, einem in leuchtendem Scharlachrot, der im Zentrum der einen Stadt fast eine Meile in die Höhe ragt, während die Partnerstadt sich durch einen ebenso hohen, knallgelben Turm auszeichnet.

Tars Tarkas findet einen Freund
    Gegen Mittag flog ich tief über eine große tote Stadt vom alten Mars hinweg, und als ich das darunterliegende Flachland überquerte, sah ich einige tausend grüne Krieger, die einander ein schreckliches Gefecht lieferten. Kaum hatte ich sie erblickt, wurde auch schon eine Salve auf mich abgegeben, und dank ihrer fast unfehlbaren Zielgenauigkeit verwandelte sich mein kleines Fahrzeug augenblicklich in ein Wrack, das in Richtung Boden taumelte.
    Ich fiel fast in die Mitte des Getümmels, zwischen all die Krieger, die mein Auftauchen gar nicht bemerkten, so sehr nahm der Kampf um Leben und Tod sie in Anspruch. Die Männer kämpften unberitten mit den langen Schwertern, während der Schuß eines Scharfschützen vom Rand des Schlachtfeldes gelegentlich einen Krieger niederstreckte, der sich nur für einen Augenblick aus der ineinander verschlungenen Masse gelöst hatte.
    Als meine Maschine aufsetzte, war mir klar, daß es nun galt, zu kämpfen oder zu sterben, wobei für letzteres in jedem Falle gute Aussichten bestanden, und so berührte ich den Boden, das lange Schwert gezückt, bereit, mich nach besten Kräften zu verteidigen.
    Ich fand mich neben einem riesigen Monster wieder, das es mit drei Gegnern zu tun hatte, und als ich in sein grimmiges, vor Kampfeseifer erhitztes Gesicht blickte, erkannte ich Tars Tarkas, den Thark. Er sah mich nicht, da ich ein Stück hinter ihm stand, und gerade in diesem Augenblick griffen ihn seine drei Widersacher gemeinsam an, die ich als Warhoon identifizierte. Der Hüne machte mit einem von ihnen kurzen Prozeß, doch als er zurücktrat, um einen weiteren Hieb auszuteilen, stürzte er über einen Toten hinter sich und lag augenblicklich der Gnade seiner Gegner ausgeliefert am Boden. Blitzschnell waren sie auf ihm, und Tars Tarkas wäre in Kürze zu seinen Vorvätern gerufen worden, wäre ich nicht vor ihn gesprungen und hätte die Angreifer beschäftigt. Als der mächtige Tars Tarkas wieder auf den Beinen stand, hatte ich einen von ihnen zur Strecke gebracht, die anderen erledigte er wieder selbst.
    Er warf mir einen Blick zu, und ein flüchtiges Lächeln streifte seine finsteren Züge, als er mich an die Schulter tippte und sagte: »Ich hätte dich beinahe gar nicht erkannt, John Carter, doch es gibt auf Barsoom keinen Sterblichen, der das getan hätte, was du für mich getan hast. Ich denke, ich weiß jetzt, daß es so etwas wie die Freundschaft gibt.«
    Mehr sagte er nicht, da auch nicht dazu Gelegenheit war, denn die Warhoon schlössen sich erneut um uns, und gemeinsam kämpften wir Schulter an Schulter den ganzen langen heißen Nachmittag, bis sich das Blatt wendete und die Überreste der wilden Warhoon auf ihren Thoats zurückwichen und in die einbrechende Dunkelheit flohen.
    Zehntausend Mann waren in diese gigantische Schlacht verwickelt, und auf dem Feld lagen weitere dreitausend. Keine der beiden Seiten erbat oder gewährte Gnade, noch wurden Gefangene genommen. Nach unserer Rückkehr zur Stadt begaben wir uns geradewegs zu Tars Tarkas' Unterkunft, wo ich allein gelassen wurde, während der Anführer den Rat aufsuchte,

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